Ich mochte Lost. Leider ist Lost der Prototyp für viele moderne Serien. Mysterien werden als eine Art Geschmacksverstärker eingesetzt. Es war der Ultimative Brandbeschleuniger für Virilität. Jeder konnte mitmachen beim Theory-Craften und das Internet war verbreitet genug, dass Fan-Theorien auch bei Otto-Normalos ankommen konnte.
Leider scheitern Lost und viele andere Medien an ihren eigenen Mysterien. Entweder sind die Lösungen von Anfang an recht offensichtlich bzw. flach und Fan-Theorien vielleicht sogar interessanter, oder aber die Autoren haben selbst keine wirklichen Antworten und leiern sich etwas aus den Rippen.
Statt befriedigende Lösungen gibt es einfach immer neue Mysterien zu lösen. Ab irgendeinem Punkt fängt es an frustrierend zu werden. Verhindern kann man sowas eigentlich nur, wenn Serien wie Lost von Anfang an auch mit einem bestimmten Ende geplant werden.
Lost ist hier am eigenen Erfolg gescheitert. Hätte man ein ähnliches Ende nach 3 Staffan gehabt, dann hätte es gleichzeitig auch die Auflösung für viele der Mysterien sein können. So war es im Prinzip das Ende, dass von vielen Fan-Theorien vorher gesagt, von den Autoren aber so ausgeschlossen wurde, dass dann aber auch noch viele Fragen unbeantwortet gelassen hat.
Ich bin nicht der Meinung, dass jede Frage eine Antwort braucht. Im Fall von Lost war es aber so, dass viele zum damaligen Zeitpunkt wichtige Plotlines ins Nichts geführt haben. Deswegen entwertet das unbefriedigende Ende für mich leider die Serie… zumindest ein Stück.