Nachrichten aus Deutschland

Hier ging halt eindeutig sehr viel schief. Uns wurde am Gymnasium jahrelang regelrecht eingeprügelt, dass wir studieren müssen sonst erreicht man im Leben nichts. Einfach nur totaler Unfug.

Abitur bringt einem auch in Ausbildungsberufen eine Menge. Spätestens wenn man eine Fortbildung machen möchte. Viele Fachwirte sind vom Schwierigkeits Level fast identisch zu einem Bachelor, wenn nicht sogar teilweise schwieriger. Sind ja nicht ohne Grund einem Bachelor Abschluss gleich gestellt.

So viele 20- bis 34-Jährige ohne Berufsabschluss gab es in Deutschland noch nie: Mehr als 2,5 Millionen haben keine abgeschlossene Ausbildung. Das geht aus einem Medienbericht hervor.

Arbeitgeberverbaende deutlich mitschuldig

Tarifvertrage der letzten vierzig Jahre verringerten den Abstand Ungelernte, Facharbeiter, Vorarbeiter, Meister immer weiter.
Warum noch Lehre, Meisterschule?
Warum Personalverantwortung? Lohnt nicht.

Im Westen geht es ja noch. Aber im Osten ist die Lücke zwischen ungelernten und Fachkräften durch den mindestlohn kaum noch existent in vielen Firmen.

Du weißt schon wie ein NC funktioniert oder? ^^
Der wird nicht im Vorfeld festgesetzt, sondern ergibt sich aus den verfügbaren Plätzen und der Anzahl an Bewerbern und deren entsprechenden Note.

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Mir gehts eher darum wie viele Plätze nach NC vergeben werden und wie viele Plätze ohne Berücksichtigung der Abiturnoten vergeben werden

Die Frage ist für mich doch: wieso sollte es anders sein? Es sollte darauf ankommen, was jemand kann - nicht was er in der Theorie gelernt hat.

Ich kann gut mit Messern umgehen. Soll ich da jetzt auch Leute aufschneiden und mich Arzt nennen? Ohne Studium?

Um etwas zu können muss man es in der Regel ja erstmal richtig lernen.

Bei der Aussage ging es ja eher darum, dass man für einfache Tätigkeiten die leicht zu erlernen sind und keine Ausbildung benötigen fast das gleiche Gehalt bekommt wie für Tätigkeiten für die man jahrelang zunächst lernen musste. Warum sollte man also etwas lernen, wenn es gleich vergütet wird?

Da steht Lehre und Meisterschule, nicht Studium und Arzt.
Aber ja, auch manche Studiengänge kann man sich bei manchen Berufen schenken.
Ich war z.B. eine Zeit lang Webentwickler. Meine Kollegen waren studierte Mathematiker oder auch einfach Theologen. Die haben alle das gleiche gemacht wie ich. Und zu dem Beispiel gibt’s sicher genug andere in der Gastro, im Einzelhandel oder im Handwerk.

Es spielt bei meiner Frage bzw. Aussage keine Rolle, worum es ging: Wenn man der gleichen Tätigkeit nachgeht, weshalb sollte man dann mehr oder weniger verdienen? Oder: Wieso sollte man weniger verdienen, wenn man einer (offenbar) wichtigen Tätigkeit nachgeht, aber ungelernt ist? Durch irgendetwas rechtfertigt sich das Gehalt ja.

Die Frage, weshalb Lehre und Meisterschule, kann ja damit beantwortet werden, dass du damit (theoretisch) zeigst, dass du qualifiziert bist.

Wenn du das aber auch anders zeigen kannst (Probearbeiten, Berufserfahrung, Referenzen, you name it), wieso solltest du dann nur einen Cent weniger verdienen, wenn du das gleiche machst?!

Das ist doch wieder eine komplett andere Frage. Und hier bin ich sogar ein wenig bei dir, dass man da nicht rein auf den Abschluss schauen sollte bei den Fähigkeiten der Person und der damit verbundenen Bezahlung.

Die Ausgangsfrage war eine komplett andere. Nämlich das was ich angesprochen habe: warum die Schulbank drücken und Fachkraft werden, wenn man fürs regale einräumen das gleiche Geld bekommt?

weil man Spaß an einem speziellen Job hat, den man evtl nur durch eine abgeschlossene Ausbildung ausüben darf? Weil man sich selbst besser qualifizieren möchte? Weil man sich von anderen Bewerbern abheben will?

Ist ein wenig kurz gedacht, da auf n Euro mehr oder weniger zu achten.

Ja? Sag ich ja nichts dagegen. Aber anscheinend denken da mittlerweile viele Menschen anders. Hauptsache es kommt Geld rein. Was man da genau macht ist einem egal.

ja gut. Aber da kann man dann ja nicht irgendwem die „Schuld“ geben, außer den Menschen, die sich halt dazu entscheiden.

Ausbildung muss attraktiv sein, ja. Aber über den Geldbeutel hinaus. Ich habe in der Richtung ein paar Einblicke in verschiedene Firmen gehabt: Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, dass es da deutlich Nachholbedarf gibt.

https://www.golem.de/news/serverseitige-chatkontrolle-ampel-will-digitales-briefgeheimnis-nicht-schuetzen-2304-173495.html

Finde ich schön wie beim Tempolimit „aber die Freiheit“ geschrien wird.

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fast könnte man denken, es gehe beim tempolimit gar nicht um freiheit sondern um fette autos und gewinnmargen der autokonzerne.

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Weil im Rest der Welt, wo Tempolimit herrscht, nur Kleinwagen verkauft werden?

Ist so. Ich würde aber sagen, das ist ein Fehler der Gesellschaft der letzten… mh Jahrzehnte. Im Ergebnis hat man Leute im Studium, die dort gar nichts verloren haben und einen Mangel an fähigen Handwerkern.

Und wer hat im Studium was verloren?

Bin ich ganz bei dir. Die Leute werden dann möglichweise nur deprimiert und frustriert und verlieren wichtige junge Lebenszeit, die sie hätten glücklicher verbringen können.

Wir müssen dringend von dem Punkt wegkommen, das jeder Abi braucht und Studieren muss. Sondern müssen der Lehre durch die Gesellschaft aber auch mit Hilfe der Firmen durch bessere Arbeitsbedingungen der Lehre wieder mehr Glanz verleihen.

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Hast du studiert? Hattest du dort nicht auch Leute um dich herum, bei denen du dich gefragt hast, was die hier wollen und ob sie nicht wo anders besser aufgehoben wären? Sei’s, weil sie den Anforderungen des Studiums nicht gewachsen waren oder weil sie ganz andere Interessen und Fähigkeiten hatten.