Krise in der Automobilindustrie

Ja, sage ja: Das Thema Software ist sicher oft ein Thema. Lange Zeit hat man das ja gar nicht selbst in der Hand gehabt, das kam zu 100% vom Zulieferer.

Das ist nun ehrlicherweise auch nicht DER Hinderungsgrund beim Verkauf. Ich hab das nur erwähnt, weil es bei VW eben so war, dass ID-Modelle teils nicht ausgeliefert werden konnten.

Keine Ahnung wenn ich am fetten MBUX Screen über die Karte scrolle und das Ding laggt wie Scheisse in einem 100k€ Mittelklasse Fahrzeug kann ich mir schon vorstellen, dass man ggf. im Premiumsegment Probleme bekommt. Auch ohne GTA 7 zocken.

:thinking:

Ich glaube Mittelklasse ist nicht das, was du glaubst, dass es ist.

Ich denke er meint damit eher die Verarbeitung des Fahrzeugs.

Vielleicht nochmal gucken was ne gut ausgestattete C-Klasse kostet in 2024.

Wenn man nicht gerade nen C43 kauft, kommt man selbst vollausgestattet nicht auf >90k€.
Und selbst wenn: wer das Geld für ne C-Klasse ausgeben würde, sollte sich nicht beschweren. Ist dann einfach an Dummheit nicht zu überbieten.

Jo, oder ihr hängt euch nicht an dem Wort „Mittelklasse“ auf und nehmt dafür halt „obere Mittelklasse“ (= E-Klasse, 5er, A6). Da seid ihr ganz schnell bei 100k und das Betriebssystem ist das gleiche.
Da wurde noch nichtmal erwähnt, dass BMW und Audi mittlerweile Hartplastik vom Feinsten in einer Karre verbauen, die >100k kostet.

1 Like

Ja okay und auf der Basis denke ich ist es einfach sinnlos weiter zu diskutieren. Das System befindet sich auch in einer S-Klasse. Oder einem SL. Oder oder.

Die Kunden sind eben nicht so dumm. Und daher bricht eben AUCH der Absatz ein.

die welt braucht einfach nicht so viele autos. wenn china mit staatlicher unterstützung innerhalb von ein paar jahren großer exporteur wird, muss man entweder dagegen etwas tun oder einige westliche firmen werden platz machen müssen.

1 Like

ist halt die frage ob man überhaupt noch mit china mithalten kann.

den vorsprung den deutschland (und andere standorte) durch technik und inovation gegenüber china mal hatte, gibt es mmn nicht mehr. dafür hat china durch legale (aufbau eigener forschung), halblegal (z.b. verzahnung zwischen deutschen und chinesischen hochschulen und den damit verbundenen abfluss von forschungsergebnissen etc.) und illegale (z.b. spionage) vorgehensweisen gesorgt.

dazu kommen die billigen arbeitskräfte vor ort, auf die die ganzen ausländischen firmen auch zu gerne zugegriffen haben und eine staatliche förderung, von der andere autoherrsteller nur träumen dürfen.

mmn kann man diesen kampf nicht mehr (alleine) gewinnen.

Zumal sich China ja gefühlt auch alle Rohstoffe der Welt gesichert hat

Die Unsicherheit und fehlende Richtung der Politik sind natürlich schöne Ausreden für die Autobauer, aber wenn eine Branche in Deutschland mit der Politik vernetzt ist, dann ja wohl die.

Oder glaubt hier jm. wirklich Lindner, wäre der ganze Müll rund um eFuels in einem Fiebertraum im Porsche auf der Autobahn gekommen?

Vorgeben? Nein… aber politische Entscheidungen haben einen gewaltigen Einfluss auf Entscheidungen die in Unternehmen getroffen werden.

Kommt jetzt ein Verbrennerverbot? Wenn ja, wann? Setzt man zukünftig auf Elektroautos? Gibt es Förderungen für die Anschaffung von Elektroautos? (aka ist der BEV Markt tod weil gesättigt bzw. unleistbar für viele Normalverbraucher)
Sind eFuels tatsächlich eine langfristige Option oder nur Übergang und sie werden früher oder später erst verboten?

Das sind alles Fragen die die Politik beantworten muss und die für die Unternehmen maßgeblich sind um die Weichen mindestens für die nächsten 20-30 Jahre zu stellen.

Wie gesagt arbeite ich in der Branche und eine entsprechende Entwicklung hochzuziehen kostet Milliarden und dauert etliche Jahre. Die Ergebnisse daraus sieht man auf dem Markt erst viel später.

Und wegen dieser unklaren Haltung der Politik trauen sich die Unternehmen aktuell häufig nicht diese Investitionen zu tätigen. Schwenkt die Politik in 5 Jahren wieder um hat man nämlich Milliarden in den Sand gesetzt.

e: Übrigens kann man auch die deutsche Industrie nicht pauschal kritisieren den Zug verpasst zu haben. Die Budgets für die Entwicklung von BEV waren auch vor 10 Jahren schon eingeplant… aber halt in kleinerem Maße um einen langsamen Rampup/Übergang über Jahre hinzubekommen.
Mit/Durch Corona sind die Verkäufe der Verbrenner eingebrochen und das Thema BEV war quasi aus dem Nichts Diskussthema Nummer 1. Und da haben Firmen wie Tesla und die Chinesen profitiert weil sie schneller und effektiver investieren und arbeiten können. Unter anderem durch staatliche Förderungen und laschere gesetzliche Regularien.

2 Like

Das ist etwas, was ich mich auch frage. Aber wie erklärst du dir, dass z.B. MB vom Verbrenner weg wollte? Auch BMW ist glaube ich erst in diese Richtung gegangen.

Vllt war da eine andere Lobby noch stärker? Oder die Hersteller waren sich uneinig?

Wenn die Politik mit ihren unklaren Vorgaben schuld ist, warum schaffen es dann chinesische Hersteller so erfolgreich eautos zu entwickeln und zu bauen? China will bis 2060(!) aus Verbrennungsmotoren aussteigen, das ist doch noch viel weniger als wir planen
Oder auch Tesla: Tesla ist ein gutes Beispiel, dass man recht erfolgreich auch in westlichen Ländern Elektro Autos entwickeln und bauen kann
Da gab es anfangs auch noch keine Politik, die strenge Vorgaben gemacht hat.

Aber bei deutschen Herstellern ist das ein Problem?

infach gesagt: Weil China das einfach festlegen kann.

Ein autoritär geführter Staat kann bei der Umsetzung von Vorhaben auch von Vorteile sein.

Im Gegenzug kann es von heute auf morgen vorbei sein, wenn der Staat, aus welchen Gründen auch immer, vom besagten Vorhaben abrückt.

Ganz im Ernst. Ein gutes zukunftsorientiertes Unternehmen sollte immer mehrere Wege in der Schublade haben falls Mal der eine Weg wegbrechen sollte.

Die Lobby der deutschen Autobauer hat es einfach verkackt indem sie die Kuh Verbrenner bis zum Schluss melken wollte.

Das Verbrenner aus ist nicht erst seit Corona auf dem Tisch sondern immer wenn es eine grüne Regierung gab.

Und Hybrid und e Autos sind nun wahrlich keine neue Technik mehr in unserer Zeit.

Die deutschen Autobauer haben es schlicht weg verpennt das zu entwickeln oder so zu entwickeln das man mit ausländischen Autobauern konkurrieren kann.

Und da ist nicht die frühe Politik dran schuld sondern dumme Entscheidungen aus den Vorständen

4 Like

Sind für mich alles Ausreden. Ich kenne auch Leute die in der Branche arbeiten, vornehmlich von deutschen Herstellern zum größten Koreanischen gewechselt und die sagen alle das die deutsche Autobranche komplett gepennt hat.

Tesla hat schon vor Corona gezeigt das ein Markt für EVs da ist, dafür braucht man keine Politik sondern eine gescheite Marktforschung. Man hat die ganze EV Entwicklung einfach komplett stiefmütterlich behandelt und dann leider auch oft maximal hässliche Autos produziert.

Als Tesla langsam im kommen war haben deutsche Autobauer zu gerne irgendwelche spacigen Raumschiffe gebaut und Tesla hat sie dann kalt erwischt. Ich werde bis heute nicht verstehen warum man bis vor kurzem der Meinung war EVs so zu designen das sie einen förmlich anschreien „SEHT HER ICH FAHR ELEKTRISCH“

Natürlich spielt die Politik eine Rolle aber das als Hauptgrund aufzuführen ist einfach Ausrede.
Hat gewisse Nokia Vibes, die haben damals auch komplett geschlafen als der Markt sich verändert hat. Eine gute Marktforschung sieht sowas kommen und reagiert frühzeitig.

VW vorallem hat es aber zudem auch einfach die letzten Jahre verschlafen schon viel früher seine deutschen Werke effizienter aufzustellen. Denen war allen bewusst das die deutschen Werke nicht so profitable sind wie z.B. die chinesischen und das der Erfolg auf dem asiatischen Markt in gewisser Weise die Werke in Deutschland quersubventioniert.
Hat man aber anscheinend die Augen vor verschlossen und muss jetzt mit der Brechstange ran anstelle das schon vor Jahren über Altersteilzeit und Abfindungen die Belegschaft schritt für schritt zu reduzieren.

2 Like

Ja. Und anfangs war man mehrfach fast pleite. Die Bedingungen sind doch völlig andere - sowohl vom Anspruch her als auch von der Finanzierung. Jedenfalls nach meiner Ansicht

Richtig. Die deutschen Hersteller hätten nämlich deutlich mehr Geld und Know-How gegenüber Tesla gehabt.