Krise in der Automobilindustrie

ich bin jetzt auch kein Experte anderer Hersteller, aber bei VW und Audi wirkt es auch etwas krasser, weil man da bislang nie irgendwie … „optimiert“ hat. Andere Hersteller haben hier und da immer mal abgebaut. Kenne das jedenfalls von Mercedes-Benz in einer Regelmäßigkeit.

Habe zumindest oberflächlich auch das Gefühl, dass andere Hersteller teils weniger abhängig von China waren. Und evtl. mit ihren Elektro-Angeboten in Märkten Fuß fassen konnten, die Elektro gut finden.

war halt durch die beschäftigungssicherung, die bei vw seit 1994 in kraft war.

ja sicher gibt’s dafür Gründe. So eine Garantie über Jahrzehnte ist halt ein Luxus, den man sich geleistet hat. Und nun geht das halt nicht mehr.

Gibt ja auch ein Abfindungsprogramm mittlerweile. Weiß nicht, ob es das früher schon groß gab.

Ist jetzt nicht Europa, aber vllt trotzdem relevant

gehört Nissan nicht zu Renault?

Jein. Renault hält Anteile (40%), Mercedes-Benz auch (3,1%). Aber ich glaube, bis auf eine strategische Allianz sind die unabhängig

Französische Autos sieht man doch immer mehr bei uns. Und geben auch optisch inzwischen etwas her, dazu echt gute Preise teilweise.

Wundert mich nicht, dass Renault gute Zahlen schreibt

Also 40% Anteile zu halten ist etwas mehr als nur eine strategische Allianz :kekw:

Ums genauer zu sagen: Nissan und Renault bezeichneten das als Allianz, die durch einen Aktientausch besiegelt wurde. Mittlerweile hält Renault 15% der Anteile, Nissan hat im Gegenzug 600 Mio in Renaults Elektrosparte „Ampere“ investiert. Mitsubishi ist auch dabei.

Arbeite selbst in der Automobilindustrie und jo… derzeit ist es ziemlich hart.
China als Markt ist komplett eingebrochen… im Supplier und Know How Bereich noch viel extremer als die eigentlichen Karren. Da sind Einbrüche von 75%+ gegenüber dem 2019 Niveau keine Ausnahme sondern die Regel.
Jeder versucht verzweifelt noch irgendwie in den chinesischen Markt zu kommen, aber die chinesischen Unternehmen wie NIO und BYD ziehen komplett an allen Europäern vorbei was Qualität und Know How angeht.

Die europäischen OEMs hätten Kohle und wärend auch bereit zu investieren, halten sich aber bis zu einem gewissen Grad zurück. Schlichtweg weil sie nicht wissen in welche Richtung es geht. Daran Schuld ist vor allem die europäische und deutsche Politik die keine Richtung vorgibt.

1 Like

Sekunde, soll die Politik jetzt den Unternehmen sagen was sie entwickeln sollen oder wie meinst du das ?

Ich denke es liegt eher daran, dass man den Markt für Verbrenner noch finanziell möglichst lange ausschöpfen wollte und dadurch keine klare Strategie gefahren (hehe) ist. Elektrische Plattform? Verbrenner Plattform? Hybride Plattform? Wohin soll es gehen. Das sind keine politischen Richtungs-Entscheidungen, sondern in erster Linie unternehmerische.

Decarbonization und all-electric-world sind jetzt auch nicht erst seit gestern Trend. Darüber hinaus kommt auch einfach eine absolute Arroganz hinzu, die in solchen Themen wie „Diesel-Abgasskandal“ gipfelte. Deutsche Ingenieurkunst.

Und ein weiteres Problem: der zunehmende (vorallem chinesische) Protektionismus wird auch zwangsläufig dazu führen, dass die Märkte eher kleiner als größer werden für deutsche Automobilhersteller. Der chinesische Markt ist nunmal einer der wichtigsten für unsere Premiumautomobile.

1 Like

AUDI die neue Marke für Audi in China.

Naja, die Politik hat durch ihre Schlingertaktik und eFuel-Schwafelei schon auch dazu beigetragen, dass Unsicherheit in der Bevölkerung herrscht. Dazu kommt aber natürlich, dass auch die Hersteller selbst rumeiern, weil sie Profite einstreichen wollen / müssen.

Natürlich. Irgendwie muss man den Wandel ja auch finanzieren. Und die Aktionäre wollen befriedigt werden.

Deutsche Hersteller haben schon Elektroautos entwickelt, da hatte Elon noch fast eine Glatze. BMW war mir dem i3 führend. Allerdings war das Problem, dass die alt-eingesessenen Hersteller nicht daran gemessen wurden, sondern am
Profit mit Verbrennern.

Aber es gibt selten DEN EINEN Grund. Ich würde aber nicht sagen, dass man zu arrogant war oder irgendwas verpennt hat.

Naja schon. Man war wie du sagst weit vorne, hat dann aber nicht konsequent weiterentwickelt, weil die ersten Modelle nicht direkt $$$ ohne Ende gedruckt haben und man Angst hatte sich selbst zu kanibalisieren. Dafür hat man nun sämtliche Entwicklungen verpennt und wird die völlig überteuerten e-Modelle nicht los.
Wenn man dann noch einen massigen Verwaltungswasserkopf plus Pensionsverpflichtungen hat guckt man halt dumm aus der Wäsche.
Da haben es dann Tesla oder BYD ohne Altlasten deutlich einfacher.

1 Like

Vielleicht sollte BMW mal sein Designteam austauschen und nicht mehr so kackhässliche Karren bauen, dann kauft die Mühlen auch wieder jemand.

I mean…

U SERIOUS?

5 Like

Auch wieder so’n Chinesendesign. Die stehen auf diese großen Frontgrills usw.

Ja, aber das hat ja weniger was mit Arroganz noch mit verpennen zu tun. Es ist viel mehr so, dass es halt andere Ansprüche an die Unternehmen gab. In jeglicher Hinsicht. 1x der finanzielle Anspruch: Investoren wollten die Kuh halt melken. 1x der soziale: Du musst die Leute im Konzern durchbringen. Am Ende hat man dann sicher auch bei der Entwicklung gespart, ja. Das war ein Fehler.

Bei BMW gab’s den Vorteil, dass die Eigner da oft langfristiger denken. Die sind auch ganz gut unterwegs glaube ich.

Die E-Kisten sind aber nicht deshalb überteuert, weil man in der Entwicklung verpennt hat. Gerade Mercedes ist seit jeher bekannt dafür, dass man Premiumfahrzeuge auf den Markt schickt und damit die Entwicklung der kleineren „unterstützt“. Hier kommt dann das Problem zum tragen, dass man in China schwächelt. Und die großen Kisten eben vor allem in China weg gingen - und bei deutschen Gangsterrappern.

Dazu kam die Chipkrise und bei VW kam’s zu Softwareproblemen. Ich glaube, bei letzterem kann man am ehesten von „verpennt“ reden. Man investiert zu wenig in Digitales. Jedenfalls war man teils auch einfach nicht lieferfähig.

Ein Punkt ist sicher auch die Batterieproduktion. Die hat man in Deutschland glaube ich genau so verkackt wie die Solarindustrie. Allerdings hat man sich da vllt auch ein wenig zu sehr auf Zulieferer verlassen zu Beginn.

Natürlich hat die deutsche Automobilindustrie die letzten 20 Jahre alles an Entwicklung verpennt.

e// bitte sachlich bleiben

Das ist als würde man der Bundesliga vorwerfen, dass sie mit der PL nicht mithält. So wie China Kohle in die Branche buttert, hatte man nie eine Chance bei der Entwicklung mitzuhalten.