Krise in der Automobilindustrie

»Der Vorstand will in Deutschland mindestens drei VW-Werke dichtmachen«, sagte Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo bei einer Informationsveranstaltung für die Belegschaft in Wolfsburg. Alle verbleibenden Standorte sollten zudem schrumpfen, fügte sie hinzu. Über diese Pläne habe der Konzern nun die Arbeitnehmerseite informiert.

wird wohl langsam ernst.

Kann mich nur wiederholen, Milliardengewinne machen und immer schön ordentliche Renditen zahlen aber sobald es mal nicht mehr so gut läuft, was das Management zu verantworten hat, lässt man es an den Mitarbeitern aus.
Die haben soviel Geld auf der hohen Kante und kommen jetzt mit sowas. Einfach nur armseelig.

Hat man wohl bei anderen Unternehmen gesehen wie man mit Kündigungen schön mal kurzfristig die Bilanzen frisieren kann für die eigenen Boni.

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Ist klar scheiße, aber irgendwie auch „normal“.
Als Management hat man eben v.a. die mittel-/langfristigen Zahlen im Blick und muss einschätzen, ob die Werke sich finanziell überhaupt noch lohnen (werden). Und der Weg die Werke zu schließen ist (wirtschaftlich) für VW deutlich besser als schlechte Zahlen in den Werken und Kapitalverlust durch Investoren, die sich zurückziehen. Wenn man das in Kauf nehmen würde und es weiter nicht schafft das Ruder rumzureißen (und das traut ihnen ja auch keiner zu), wird der Knall irgendwann noch deutlich größer.
Und: Die Dividende wird zu 99,9% eh gekürzt oder erstmal gestrichen.

Gründe sind natürlich v.a. das Missmanagement der letzten Jahre, darunter müssen jetzt leider alle leiden. Das „Risiko“ bei nem konjunkturabhängigen Unternehmen zu arbeiten wird aber auch gut entlohnt

Dessen bin ich mir durchaus bewusst aber ich lese jetzt nur von Entlassungen, Werkssschließungen, Gehaltskürzungen aber irgendwie nur für Leute die IG Metal Vertrag haben. Alle anderen (Management) und co, was passiert bei denen? Wahrscheinlich nichts.
VW ist eins der reichsten Unternehmen Deutschlands und denen fällt nichts besseres ein als jetzt von Null auf Hundert mal mit der Axt ne Schneise zu schlagen?
Was haben die eigentlich mit den ca. 150 Milliarden Euro an Gewinn der letzten 10 Jahre gemacht?

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Das ist ein Schlag in das Gesicht eines jeden Mitarbeiters.

und ein aufatmen bei jedem aktionär.

unser finanzminister könnte einfach zur abwechslung mal seinen job machen und ein fettes konjunkturpaket schüren, so wie das die anderen finanzminister vor ihm in den letzten rezessionen auch gemacht haben.

200 milliarden und ich vermute mal, viele - nicht alle - probleme der deutschen wirtschaft - auch von vw - würden sich über nacht in luft auflösen.

Also soll der Staat die Misswirtschaft von Unternehmen wie VW ausgleichen?
Die haben keine Probleme aufgrund des Standortes Deutschland sondern Aufgrund von Missmanagement.

Ein Konjunkturpaket ist bestimmt nicht verkehrt aber Unternehmen wie VW die massive Gewinne machen sollten davon keinen Cent sehen.

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Ich würde auch nicht sagen, dass es bei VW die fehlende Konjunktur ist. Ja, einige Autobauer haben etwas zu kämpfen derzeit. Aber bei VW ist es wohl noch ne Ecke krasser.
Liegt halt am Missmangement, das durch zerstrittene Eignerfamilien und das Land als Teilhaber wohl zusätzlich torpediert wurde. Die Produktpalette fällt dem Schlingerkurs zum Opfer… usw.

Ist aber halt auch schwierig, sich dann hinzustellen und zu sagen, dass man VW zur Not vor die Hunde gehen lässt. Da hängen weit über 100k Jobs dran. Und das Land Niedersachsen verdient ja auch ganz gut an dem Laden.

VW wird so schnell nicht vor die Hunde gehen. Da geht es einzig und alleine darum soviele Kosten wie möglich zu sparen um mehr Kohle für die Aktionäre zu haben.

Im vergangenen Jahr wurden 13,5 % vom Umsatz im Autogeschäft für Sachanlagen sowie Forschung und Entwicklung ausgegeben, rund 36,1 Milliarden Euro. In diesem Jahr hat Finanzchef Antlitz bisher 13,5 bis 14,5 % vom Erlös dafür eingeplant. 2027 soll die Quote unter 11 % landen, 2030 gar auf rund 9 % fallen, hatte Blume vergangenes Jahr den Investoren versprochen. Diese monieren seit Jahren die hohen Ausgaben, weil sie auch den finanziellen Spielraum für Ausschüttungen an die Aktionäre schmälern.

Wenn Unternehmen anfangen im Bereich F&E zu sparen weil sich die Aktionäre beschweren dann hab ich keine Fragen mehr.

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Das ist mir schon auch bewusst - aber das ist eben die „Befürchtung“. Ist ja nicht nur bei VW das Problem, dass man eher kurzfristig denkt und die Dividenden der Aktionäre im Kopf hat anstatt das langfristige Wohlbefinden des Unternehmens. Ich bin bei VW jetzt nicht super tief drin, aber offenbar hat man da zu lange nichts angefasst. Man hat Überkapazitäten und viel zu viel Personal. Und viel zu viele Ex-Manager, die man noch weiterhin durchfüttert.

Und die Produktpalette leidet halt unter dem Schlingerkurs bei Elektro- und Softwareentwicklung. Und man kürzt eher, anstatt die eigenen Produkte nach vorne zu treiben.

Wie läufts eigtl bei anderen Marken des Konzerns?

Anyways: die Politik sollte eher Weichen stellen, die die Konzerne nutzen können… und weniger sinnfrei Geld reinblasen. Dann könnte es was werden.

Man hat beim Mutterkonzern halt Überkapazitäten weil man gewisse Entwicklungen halt komplett verpennt hat. Audi z.B. ist ne Premium Marke, deren Elektro und Hybrid Autos gehen gut in deren Preissegment weg.

VW Hauptkonzern will aber ja auch gerne das Auto für jedermann bauen ist dafür aber einfach viel zu teuer.
Warum soll ich mir einen Golf kaufen wenn ich mir auch z.B. einen KIA Ceed für weniger Geld und mit mehr Ausstattung holen kann. Garantiebedingungen, Ausstattungspakete usw, da hinkt VW einfach massivst hinterher. Die würden wahrscheinlich heute noch extra Geld für elektrische Fensterheber und ne Klimaanlage verlangen wenn sie könnten.

Im Asiatischen Raum haben sie wiederum enorme Probleme weil gerade China seine Unternehmen extremst subventioniert damit die Marktanteile gewinnen können was dann natürlich zu lasten der Absatzzahlen von VW und anderen Autokonzernen geht die nicht im Premium Segment unterwegs sind.

Der Staat bzw. die Politik hängt bei VW halt auch voll mit drin (20% Anteil, Ministerpräsident im Aufsichtsrat usw.). Wer genau da was verbrochen/entschieden hat… wird man nie erfahren.

Aber lustig, dass z.B. Scholz jetzt wieder seinen Mund aufmacht und (auf einmal) einen auf Sozialdemokratische Partei macht.

Haben ja zum Glück nichts aufzuholen z.B. beim Thema E-Mobilität. Von daher alles gucci
/s

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Ein schwaches Branchenumfeld mit weniger Fahrzeugverkäufen sowie der angestoßene Kapazitäts- und Stellenabbau im Konzern sorgten für eine Milliardenbelastung. Das operative Ergebnis rutschte um 42 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro ab, wie der Dax-Konzern mitteilte.

Höhere Fixkosten und erhebliche Umbaukosten unter anderem für das vor dem Aus stehende Brüsseler Werk der Tochter Audi sorgten für Belastung. Die Werte fielen schwächer aus als von Analysten ohnehin befürchtet. Unter anderem, weil es für VW auch im einstigen Wachstumsmotor China schlecht läuft, sackte der Konzerngewinn nach Steuern gar um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro ab. Der Umsatz fiel dagegen nur um ein halbes Prozent auf 78,5 Milliarden Euro.

Nach neun Monaten belaufe sich die Rendite der Kernmarke Volkswagen nur noch auf zwei Prozent, so der Konzern. »Dies zeigt den dringenden Bedarf von erheblichen Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen«, sagte VW-Finanzchef Arno Anlitz.

das ist schon nicht ohne, wow.

Ich hab ja keine Ahnung von nix, aber ich werde nie verstehen, wie man strategisch so stark auf China setzen konnte. Egal welcher Fahrzeughersteller.

Das ist wie bei Monopoly: wie kommt man schnell an viel Geld. Und weil man als Aktiengesellschaft von Weltformat wachsen muss, geht man eben dort hin, wo ordentlich Potential ist.

Aufsteigender Wirtschaftsriese ohne starke eigene Verbrennerhersteller.

Dass sich Geely und der chinesische Staat aber in die deutsche Automobilhersteller mit Aktienpaketen eingekauft haben und das ganze Know-How aufgesaugt haben, birgt nun zig E-Autos-Firmen, die kurz davor sind Deutschland mit niedrigeren Preisen zu überschwemmen.

Die goldenen Jahre, wo jemand bei Audi, Mercedes, etc mit 3,5k einsteigt sind vorbei

:kappa:

Nicht nur das. Deutsche Hersteller mussten sich schon gut beugen, um in China Fuß fassen zu dürfen. Kooperationen bzw. Joint Ventures und Produktionen vor Ort etc. China hat das einfach als Steigbügelhalter genommen.

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