Also vorweg:
Natürlich setzt Russland sein Gas und seine Pipelines ein, um ihre politischen Ziele zu erreichen. Alles andere wäre naiv zu glauben.
Aber ich weiß nicht, wie man diesen konkreten Sachverhalt NS2 jetzt als Bestätigung dafür und gegen Russland auslegen kann, wenn man es nicht absolut darauf anlegt…
Die Öffnung der Pipeline liegt ja momentan komplett bei uns und Russland kann, wie ja vorher auch schon, mit der Pipeline nichts machen.
Es ist natürlich vollkommen klar, dass es vollkommen logisch war, dass die Russen es zwangsläufig gegen uns einsetzen würden. Aber das wird halt nun nochmal richtig konkret belegt und zeigt wieder mal, dass der gewisse Abstand zu Russland gut ist und man sich von solchen wirtschaftlichen Projekten mit Russland fernhalten sollte und doch lieber innerhalb der EU nach besseren Lösungen schauen sollte.
Die Öffnung der Pipeline liegt natürlich bei uns, aber nur weil wir nun die Öffnung stoppen, sollte für Russland als angeblich verlässlicher Partner jetzt nicht der Schritt sein, dass das aus den anderen Pipelines richtig Deutschland nun deutlich teurer wird. Das ist also für mich ein klares Argument, welches man gegen Russland auslegen kann.
Der SZ-Artikel war grad noch frei lesbar und jetzt hinter der Paywall… Wie mich sowas nervt. In Zukunft zitier ich glaub einfach den ganzen Artikel. Macht die ZEIT ja auch ständig…
Die Kandare hat man sich halt selbst angelegt.
Atom-, Kohle- und Gasausstieg gleichzeitig geht halt nicht.
Vor allem dann nicht, wenn man gleichzeitig massiv NIMBY betreibt und Stromtrassenausbau, Stauseen, Windräder, Solarparks, Biogas und Co lokal verhindert oder einschränkt.
Wäre es nicht sogar umgedreht besser? Hätte man Russland nicht auch durch intensivere Beziehungen von uns abhängig machen können?
Insgesamt ist es doch auch ziemlich witzlos, jetzt Nordstream 2 nicht freizugeben und gleichzeitig auf Gaslieferungen aus den anderen Pipelines zu hoffen.
Kann den Artikel von STHLM leider nicht lesen, da stehen sicher Hintergrundinfos.
Aber den Preis für Gas legt ja nicht Russland allein fest. Gas ist am Weltmarkt derzeit einfach teuer.
Von daher habe ich den Post von Medvedev eher so interpretiert, dass eine Versorgung über NS2 günstiger (Transitgebühren etc.), als über andere Wege wäre.
Hier steht’s auch so in etwa. Russland hält seine Verträge ein, reagiert auf die gestiegenen Preise aber nicht mit mehr Lieferungen, obwohl man wohl könnte, um Druck aufzubauen.
Natürlich sind die Gaspreise teurer, aber deine Auslegung von dem Post von Medvedev ist mehr als Großzügig, um es mal so auszudrücken. Und bin sicherlich der Überzeugung, dass er den Preisanstieg in dieser höhe nicht so ummünzt, weil die Gaspreise so teuer sind und er damit auf die Kosten von sich agieren möchte, sondern mit der direkten Ansprache an Scholz schon deutlich machen möchte, dass sie jetzt unter der Nichtzertifizierung von NS2 leiden werden und man halt mal „eine kaputte alte Pipeline“ finden wird und die Preise steigen wie sie wollen.
Russland kann den Preis nicht einfach festlegen und hält seine Verträge ein. Steht da alles in dem mdr Artikel.
Man wird sich jetzt wohl nicht verbiegen und mehr liefern - so hab ich Medvedevs Post verstanden und so steht es auch in dem mdr-Artikel.
Was da übrigens auch steht, ist, dass Europa die Liberalisierung und Orientierung der Verträge am Weltmarktpreis wollte. Davon haben wir wohl auch jahrelang profitiert (Gas war aufgrund des Fracking-Booms in den Staaten ja jahrelang sehr günstig).
Jetzt ist es umgekehrt. Ich glaube nicht, dass man für die hohen Preise allein Russland verantwortlich machen kann.
Hab den Artikel der sz noch lesen können: was interessant war, dass man Russland wohl viel härter treffen könnte, wenn man kein Öl mehr abnimmt. Da ließen sich viel leichter Alternativen finden, weil das Öl aus Russland per Schiff transportiert wird.
Beim Gas wird zwar lng Gas bereits jetzt aus Amerika und sogar Asien nach Europa gebracht, einfach weil die Preise so hoch sind. Alles wird man aber nicht anfangen können, wenn wirklich Russland nichts mehr liefert (oder die EU nichts mehr abnimmt und Russland weiter sanktioniert)
Im worst case müssten Unternehmen auf alternative Energiequellen zurückgreifen und wir müssten Gaskraftwerke runterfahren (dafür erstmal mehr Kohle oder Atomstrom).
Für uns würde es Geld kosten, es wäre aber verkraftbar
Spiegel schreibt jetzt, dass Russland die Regionen Donezk und Luhansk in ihren vorherigen Grenzen anerkennt und daher weit mehr als den derzeitigen Frontverlauf.
Der US-Präsident ist vor die Kamera getreten und hat das russische Vorgehen verurteilt. „Dies ist der Beginn einer russischen Invasion in die Ukraine“, sagte Biden in seiner Ansprache. Er kündigte Sanktion an, die „weit über das hinausgehen, was wir 2014 beschlossen haben“. Er habe Putin dies bereits von Angesicht zu Angesicht vor einem Monat gesagt. In einem ersten Schritt wird die russische Regierung unter anderem vom westlichen Kapitalmarkt abgeschnitten. Weitere Sanktionen könnten folgen, so Biden.
Die Strafmaßnahmen werden sich demnach gegen zwei große Banken, gegen den Handel mit russischen Staatsanleihen und gegen Unterstützer des russischen Präsidenten Wladimir Putin richten.
Die USA sanktionieren unter anderem die Staatsbank VEB. Außerdem werde die russische Regierung in einem ersten Schritt von »westlicher Finanzierung« abgeschnitten, so Biden.
Biden rechnet weiter mit russischem Großangriff
Der US-Präsident betonte, dass er nach der jüngsten Eskalation mit einem weiter gehenden, groß angelegten Angriff Russlands auf das Nachbarland rechne. »Wir glauben nach wie vor, dass Russland bereit ist, deutlich weiterzugehen und einen massiven Militärschlag gegen die Ukraine zu starten.«
Er kündigte weitere militärische Hilfe und Truppenverlegungen an. »Die Vereinigten Staaten werden der Ukraine in der Zwischenzeit weiterhin Verteidigungshilfe leisten, und wir werden unsere NATO-Verbündeten weiterhin stärken«, sagte Biden. »Ich habe zusätzliche Bewegungen von US-Streitkräften und -Geräten genehmigt, die bereits in Europa stationiert sind.«
Das Ziel der Pipeline sei vor allem günstiges Gas. Denn genügend Leitungen seien jetzt schon vorhanden. „Nord Stream 2 ist energiewirtschaftlich unnötig, umweltpolitisch schädlich und betriebswirtschaftlich unrentabel. Wir benötigen die Pipeline nicht“, meint auch Kemfert.
Verstehe den Abschnitt nicht. Wenn das Ziel war günstiges Gas zu erhalten, wieso ist es dann betriebswirtschaftlich unrentabel?
Die Pipeline nicht, aber wohlmöglich das Gas aus Russland.