Der Vormarsch in der Ukraine verlaufe langsamer als erwartet, sagte Viktor Solotow, Direktor der Nationalgarde Russlands und Mitglied des russischen Sicherheitsrates bereits am Sonntag. Der Militär sprach auf einem Gottesdienst des Moskauer Patriarchen und Putin-Vertrauten Kirill I. in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale. Unter anderen berichtete die russische Tageszeitung Kommersant über die Rede.
Demnach sagte Solotow, es sei »nicht alles so schnell gelaufen, wie wir wollten«. Gleichzeitig zeigte er sich weiter vom russischen Sieg überzeugt. So sei der Vormarsch nur so schwer, weil sich die »Nazis« – gemeint sind ukrainische Soldaten – angeblich hinter Alten, Frauen und Kindern verstecken würden. Belege für die Behauptung lieferte er nicht. Im russischen Propagandanarrativ wird die ukrainische Regierung als unrechtmäßig und rechtsextrem dargestellt, die Invasion sei in Wahrheit eine Befreiungsmission der unterdrückten Bevölkerung.
Das Eingeständnis, nur langsam voranzukommen, ist in [Moskau] dennoch ein Novum. Erst am Freitag hatte der Verteidigungsminister Sergej Schoigu bei einem Treffen des Sicherheitsrates behauptet, die »militärische Operation« in der Ukraine verlaufe planmäßig
Langsam kommt ein bisschen Bewegung in Russlands Position. Dazu scheint ja auch zu passen, dass Russland laut der Ukraine deutlich mehr Verhandlungsbereitschaft zeigt.