Das Problem ist, dass deine Ausgangsprämisse schon extrem unscharf bzw. unbrauchbar ist. Kulturen sind fließend, nicht feststehend, Menschen haben auch nicht nur eine Kultur, sondern nehmen eher an hunderten Kulturen teil. Man kann genauso wenig eine „Kultur der Indianer“ wie auch eine „Kultur der Europäer um 1500“ klar umreisen. Es gab zig verschiedene Indianerstämme, die sich gegenseitig bekriegt haben, mit unterschiedlichsten Traditionen und Lebensweisen, Sklavenhandel kam auch nicht erst mit den Europäern dorthin etc.
Was soll also eine „freie Kultur“ sein bzw. wer soll das auch nur halbwegs konsequent bestimmen können?
Hier ist es eigentlich ähnlich, du wirfst einfach irgendwelche Begrifflichkeiten in den Raum, die du in keinster Weise auch nur klar definieren kannst, behauptest also einfach irgendwas, was niemand auch nur irgendwie verifizieren und falsifizieren kann und verwässerst sie dann noch weiter, indem du Begriffe wie „Respekt“ dort einbringen willst.
Du kannst schlicht „kulturelle Aneignung“ nicht von „Wissensaustausch“ oder „kulturellem Austausch“ abgrenzen, weil du keine sinnvollen Definitionen liefern kannst, wie die sich denn nun objektiv unterschneiden sollen.
Liegt aber natürlich nicht nur an dir, sondern einfach an der schlichten Tatsache, dass der Begriff „kulturelle Aneignung“ als solcher einfach schon von Grund auf unbrauchbar ist.