Fußball Liveticker #5

Auch das ist eigentlich ganz einfach: normale Vereine brauchen CL-Einnahmen, um sich einen CL-Etat leisten zu können. Mit einem CL-Etat nur fünfter zu werden kann sich ein normaler Verein 1-2 Jahre leisten, muss dann aber drastisch reduzieren. Die Retorten dagegen leisten sich jede Saison einen CL-Etat und wenn es mal nicht klappt, wird die Fehlbetrag in der Bilanz vom Mutterkonzern getilgt.

Das Wort Minimalziel ist dementsprechend eine Diskursverschiebung. Klar, die überdurchschnittlich gut arbeitenden Vereine wie Gladbach, Frankfurt, etc. erreichen ihre Minimalziele. Aber die Minimalziele sind halt aufgrund der Existenz der 50+1 Ausnahmen so nach unten angepasst, dass man niemals die CL erreichen muss (und es normalerweise auch nicht tut). Die Fußballromantiker hier möchten ja nichts anderes als eine Liga zurück, wo normale Vereine nach 2-3 guten Jahren auch mal wieder das ambitionierte Ziel Championsleague ausgeben können, ohne sich dabei finanziell komplett zu verheben weil sie dafür gegen die 50+1 Cheater anstinken müssten. Frankfurt macht z.B. seit Jahren extrem gute Arbeit und befindet sich sportlich trotzdem nur auf Augenhöhe mit Wolfsburg, die gemessen an den finanziellen Möglichkeiten so schlecht arbeiten wie kein anderer Bundesligist.

Der einzige normale Verein BVB hält sich durch EXTREM gute Arbeit in den Top4. Aber umm sich den Etat leisten zu können, sind zwei Faktoren notwendig: jede Saison CL-Einnahmen und alle 2-3 Jahre ein großer Verkauf. Sobald eine Säule davon wegbricht, werden wir Saisons mit Bayern+3x Retorte in der CL erleben, wenn sich an den Rahmenbedingungen nichts ändert. 2018 war es knapp davor, wo Dortmund nach den Dembele+Auba verkäufen nur mit +3 Tordifferenz vor Leverkusen auf Platz 4 gelandet ist. Wenn sie die CL dort verpasst hätten, wäre der Weg für den BVB nicht weit gewesen, nachhaltig ins Tabellenmittelfeld abzustürzen, da man mit einem reduzierten EL-Etat z.B. sicher keinen Haaland bekommen hätte.

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Geht aber bei Leverkusen und Wolfsburg nicht auch jeder (mögliche) gewinnüberschuss an den Konzern?

Das wird irgendwie immer vergessen.

Die Tatsache, dass quasi nur Dortmund und Bayern durchgehend nen CL Kader haben ist halt keine neue Erkenntnis. Jeder andere Verein, dazu gehören auch die retorten müssen ohne CL abspecken. Der VOrteil der retorten das ganze 1-2 länger zu strecken kann man gerne kritisieren.
Frankfurt und Gladbach sind gute Beispiele dafür, dass sie ihren kader sinnvoll strukturiert haben und deshalb ohne internationales geschäft nicht komplett kapitulieren mussten. Der HSV hat jahrlang über ihre verhältnisse gelebt und somit nichtmal mehr die chance gehabt zurückzukommen. Und trotzdem wird hier versucht die schuld woanders zu suchen.

Es ist wirklich lachaft was besonders Leipzig alles schuld sein soll um vom eigenen versagen abzulenken. Kritisiert den Verein zurecht in den bereichen in denen sie komische vorteile geniessen, aber hört auf quervergleiche zu anderen vereinen zu ziehen was man ihnen dadurch alles wegnehmen würde.

Sind für mich perfekte Beispiele für Vereine, deren potenzielle CL Plätze (Einnahmequelle um sportliche Situation abzusichern, auszubauen etc.) von der Retorte geblockt werden.

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Hast seine Aussage falsch verstanden.

Es geht einfach darum, dass RBL Plätze blockt bzw Situationen nochmal verschärft. Weder ist Leipzig alleine Schuld, dass Verein X abgestiegen ist, noch sind sie kein Faktor bei dem Vorgehen.

Plus was 1974 sagt. RBL konnte sich in ihrem Aufstieg immer Kader leisten, die auf dem sportlichen Niveau „regulär“ nicht finanzierbar waren. Die könnten jede Saison im Mittelfeld rumdümpeln und Transferausgaben von nem CL Kandidaten haben.

Und das ist nur das Geld, den infrastrukturellen Vorteil mit Salzburg und allen anderen RB Vereinen, hat man da ja noch nichtmal einbezogen.

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Kurze Frage an @so4p: Hat RB deiner Meinung nach einen unfairen Wettbewerbsvorteil in der Bundesliga? Ja oder nein reicht mir schon.

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HSV gehört zu den top18 in Deutschland schafft es aber seit 6 Jahren nicht aus einer Liga aufzusteigen in der keiner der von dir genannten Clubs spielt? Lul

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andere können sich doch auch ein „sponsor“ suchen.

Die Retorten im deutschen Fußball arbeiten halt nach einem Businessplan, der es vorsieht, die eigene Marke möglichst günstig im europäischen Geschäft zu präsentieren. Im Erfolgsfall wird weniger investiert. Bei Misserfolg mehr. Einen echten Gewinnüberschuss gibt es da aber nur gaaaanz selten. Vielleicht hatte Leverkusen in der einen Saison einen Überschuss, wo sie Havertz für 80 Mio. verkauft haben?

Das Investoren auch Geld aus dem Spielbetrieb raus ziehen können bzw. genau das ja sogar der Normalfall ist, ist aber prinzipiell ein sehr guter Punkt, der bei der Diskussion rund um Investoren im Fußball häufig vernachlässigt wird. Wir denken bei Investoren im Fußball intuitiv an Mäzene, Marketing- und Sportswashingambitionen, wo keine explizite Profitabsicht dahinter steckt. Wenn man die Liga für Investoren öffnet, muss man sich aber natürlich auch mit der normalen Sorte Investoren beschäftigen, die nach einer Anschubfinanzierung irgendwann auscashen wollen, so dass langfristig im Spielbetrieb eher Geld entfernt, als hinzugefügt wird.

Ich schreibe doch, dass sie zu den Top22 gehören. Das kann man doch schwer anzweifeln, wenn sie in ihrer Geschichte noch nie schlechter abgeschnitten haben :smiley:

Top18 sind sie in dem Paralleluniversum ohne Plastikclubs.

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Kleiner Tipp fürs Leben: Vllt nicht in Traumwelten leben?

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Wasn mit dir los?

Ist mir zu ungenau formuliert.

Man könnte einfach sagen: da sie sich im rechtlich vorgegeben rahmen bewegen, haben sie keinen.

Ebenso erhalten Sie für einen Sieg 3, für ein Unentschieden 1 und für eine Niederlage 0 Punkte, wie jede andere Mannschaft auch.

Einen Wettbewerbs(!)vorteil haben sie daher mmn nicht.

Über finanzielle Vorteile kann man natürlich wieder streiten.

Es gibt nie einen fairen Wettbewerb. Die Voraussetzungen von Hamburg, München, Berlin, Frankfurt oder den Ruhrpott Vereinen sind allein aufgrund Ihres Einzugsgebietes deutlich besser als für ein Freiburg, Augsburg, Mainz oder andere Vereine aus ländlicheren Gegenden. Es gibt X Variablen und es gibt niemals eine Wettbewerbsgleichheit.

Weiter gehts mit Bayern München. Ja die sind erfolgreich über Jahrzehnte und haben sich das erarbeitet aber die werden von 4 Dax Unternehmen mit astronomischen Summen gesponsort. Telekom sogar im Teilbesitz des Bundes. Wo ist das bitte fair dem Rest gegenüber?

Es geht denke ich jeden hier um die Absicht hinter 50+1 und den finanziellen Aspekt kann man ja nicht vom sportlichen trennen. Das eine bedingt doch ganz klar das andere.

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Ist halt die Grundsatzfrage: ist es unfair, wenn es erlaubt ist?

Bzw. Kann man es Leipzig zum Vorwurf machen, dass sie diese Möglichkeit nutzen?

Leipzig bekommt pro Sieg nur drei Punkte und hat deshalb keinen Wettbewerbsvorteil. Genug gelesen für heute :rofl:

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Es kann unfair sein, wenn es regeltechnisch erlaubt ist, aber nicht der Intention der Regel entspricht.

Dann ist es aber nicht an leipzig/rb für klare(re) regeln zu sorgen.

Weil? Mumpfels Frage ist mMn ungenau formuliert. Bezieht man es nur auf die Regeln des Wettbewerbs, hat leipzig natürlich keinen Vorteil.