DKMS

Hallo zusammen,

ich dachte, es wäre vielleicht für den ein oder anderen interessant, mich auf dieser kleinen Reise zu begleiten.
Vor 15 Jahren ca. habe ich mich bei der DKMS registriert. Dabei geht es darum, für erkrankte Personen eine Datenbank zu erstellen, um einen genetischen Zwilling zu finden, dessen Stammzellen zur Heilung genutzt werden können.
Vor zwei Monaten klingelte das Telefon: Sie kommen als Spender in Frage. Ich sagte natürlich zu und mir wurde ein Päckchen geschickt, darin enthalten zwei Päckchen zur Blutentnahme. Im Haus wohnt ein Arzt, der hat das kurz am Küchentisch erledigt. Das Ganze wurde dann für eine genauere Analyse eingeschickt. Ein paar Wochen später klingelte wieder das Telefon: Die Spende steht aktuell nicht mehr an.
Ob der Patient verstorben ist oder die Werte doch nicht gepasst haben? Keine Ahnung.

Vor zwei Wochen klingelte erneut das Telefon: Sind sie noch bereit zu spenden? Ja klar.
Okay, dann schaue ich für sie nach einer Klinik, das könnte jetzt alles schnell gehen.
Am nächsten Tag war schon die Email da: Untersuchung in zwei Wochen, wenn alles passt Spendentermin in vier Wochen.
Heute ist der Tag der Voruntersuchung. Ich entschied mich schon gestern Abend anzureisen, Hotel wird von der dkms übernommen.
Um 8 Uhr ging es dann los. Dokumente lesen und ausfüllen, Blutabnahme, EKG und die Lunge wurde gecheckt. Jetzt sitze ich bei einem anderen Arzt und warte auf den Ultraschall. Danach muss ich nur noch in eine Dose pinkeln und ich werde über die Spritzen aufgeklärt.
Auf die freue ich mich nicht so sehr. Vier Tage vor der Spende muss man sich morgens und abends in das Bauchfett spritzen. Der Inhalt sorgt dafür, dass sie Stammzellen in das Blut ausgeschwemmt werden. Bei der Spende selbst fließt das Blut dann bei dem einen Arm raus, die Zellen werden über eine Zentrifuge rausgefiltert und der Rest fließt durch den anderen Arm wieder rein.
Ich berichte bei Interesse gerne wie es weitergeht.

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Nice, guter Mann.
Bin auch registriert, aber bisher noch nie was von denen gehört :frowning:

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Mein Schwager wurde vor Jahren auch angeschrieben. Bei ihm wurde es allerdings direkt aus dem Rückenmark entnommen. War dann 2 Übernachtungen damit im Krankenhaus. Wie du schon schreibst, wird da ja alles übernommen. Hotelkosten für die Voruntersuchung, etwaige Verdienstausfälle/Sonderurlaub, etc …

Bei mir das gleiche.

csb!

ob sie das damals auch bei willi orban übernommen haben? :D

Same

Sehr gute Sache!
Ich wurde vor 1-2 Jahren auch schon mal angerufen, dass ich passen könnte, etc.
Habe daraufhin ein Päckchen zugeschickt bekommen, womit ich mir dann vom Hausarzt Blut abnehmen lassen musste.
Zwei Wochen später, habe ich dann einen ungefähren Termin für die Spende bekommen, und eine Woche vor dem Termin dann die Meldung, dass es wohl einen besseren Spender gab.
Irgendwie war ich dann doch erleichtert… keine Ahnung…

Uff, ich habe gerade meine Mails durchforstet und ich bin auch schon fast 10 Jahre bei der DKMS registriert. Wie die Zeit rennt!
Bei mir ist bisher 0,0 passiert - besser so!

hab mir grade die frage gestellt ob das wirklich besser so ist. Bin auch schon lange registriert. Schön das niemand mein blut braucht. Oder ist mein Blut so kacke und ich kann niemanden helfen?

Ansonsten natürlich gute aktion das du durchziehst und spendest!

Ich hab das Gleiche Anfang 2020 durchgemacht. Während Corona war das schon etwas anderes. Ich war quasi alleine im Hotel und die Vorkehrungen waren noch etwas anders. Schon etwas aufregend, aber im Grund genommen nichts Schlimmes dabei. Die Entnahme hat bei mir gut 2 1/2 Stunden gedauert und man fühlte sich nur etwas schlapp danach.

Ich hatte noch eine zweite Nacht im Hotel gebucht, da mir gesagt wurde, dass eventuell mehr Stammzellen am zweiten Tag benötigt werden. Ich wurde aber schon noch 3 Stunden angerufen das genügend Stammzellen für den Patienten entnommen werden konnten. Gute 3 Monate später durfte ich dann nochmal „Blutkörperchen“ für den gleichen Patienten spenden, die ihm helfen sollten bei der Genesung. Leider habe ich keine weiteren Informationen im Nachhinein bekommen, da es auf Grund von Datenschutz nicht möglich war.

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Die direkte Entnahme aus der Hüfte wird nur noch in ca. 10% der Fälle benötigt, da manche einfach die Zellen nicht ins Blut ausschwemmen, warum das so ist weiß man noch nicht. Ich wurde dann auch gefragt, ob ich für den Fall auch diese Vorgehensweise machen würde und ich habe zugestimmt. Scharf drauf bin ich natürlich nicht.

Liegt nicht an deinem Blut, ist einfach Zufall, ob es genetisch passt oder eben nicht.

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Zwei Dinge, die ich noch gelernt habe und spannend finde:

  1. Bei der Spende läuft das eigene Blut mehrfach weitgehend durch die Maschine, also literweise.
  2. Mit Beginn der Spritzen wird der Patient mit Chemo und/oder Strahlung behandelt, hat also kein eigenes Immunsystem mehr und kann defacto ohne die Spende nicht überleben. (Dachte irgendwie man wartet damit, bis die Spende tatsächlich durch ist.)
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DKMS + Organspendeausweis einfach must have.

Wäre witzig, wenn einer @NiSTEN s Leber bekommen würde. Kann plötzlich Saufen wie Loch

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gute aktion, hab mich selbst auch 2021 registrieren lassen

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Ergebnisse der Untersuchung sind da, alles tutti, bin für die Spende freigegeben.

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Kurzes Update: spritze mich jetzt seit Donnerstag einmal morgens und einmal abends. Erst hatte ich keinerlei Nebenwirkungen, seit heute Mittag diffuse Schmerzen in Rücken und Beckengegend. Die Knochen sind eben am arbeiten, habe 1-2 Paracetamol eingeworfen, alles gut auszuhalten. Wichtig nur: kein Ibuprofen oder Aspirin. Diese wirken blutverdünnend und man würde mich von der Spende ausschließen. Mal abwarten, wie der Tag morgen wird. Gegen Abend geht es dann schon ins Hotel, da ich am Montag schon um 07:30 Uhr vor Ort sein muss. Hotel, Fahrtkosten etc. wird von der DKMS übernommen.

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Spritzt du dir das selbst?

Ja, ist wie eine Thrombosespritze oder wie bei Diabetes früher. Nur bisschen Tricky, weil man das Medikament erst mit der Flüssigkeit zusammenmixen muss. Das Ganze spritzt man sich dann in eine Bauchfalte, morgens rechts und abends links. Piekst kurz, aber geht schon. Wichtig ist glaube ich beim ersten Mal nicht zu lange zu zögern ;)

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Alles klar, danke dir.
Dann würde ich jedes mal zum Arzt gehen, ich könnte das nicht.

Man kann sich im zweifel auch einen pflegedienst kommen lassen. Daran lässt es die dkms nicht scheitern. Und man selber sollte es auch nicht tun.

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