Deutsche Politik

Das Bundeswehrproblem lässt sich auch nicht mit „noch mehr“ Geld lösen. Aber okay. Danke für deine Ausführung.

Da es Tarifgruppen sind kann ich das ja erzählen, da es ja eh jeder einsehen kann:

Meine Freundin wohnt seit ca. anderthalb Jahren in DE (kam aus der Schweiz). Sie hat 2021 44k Brutto Verdient (38k Grundgehalt). Das war ihr erstes!!! Berufsjahr. 6k davon waren Zulagen(Nacht, Schicht usw). Das ganze steigt jetzt mit den Jahren. Wenn sie keinerlei Weiterbildung macht und auch keine weitere Verantwortung bekommt und einfach in ihrer Entgeltgruppe bleibt wäre Sie nach 10 Jahren bei einem Grundgehalt von 60k + dann noch die ganzen Zulagen. Wenn Sie die Intensivausbildung macht wäre sie bei ca. 72k + Zulagen nach 10 Jahre. Das ganze zudem in Leipzig! :smiley:

Also ja … einfach nur noch mehr Geld rein pumpen und die Strukturen bleiben gleich wäre quatsch. Gilt für die Bundeswehr und für die Pflege :smiley:

Again, danke für Ausführung. Ich finde gut, dass du das so noch gesagt hast. Hat mir gefehlt. Ich sage auch nicht, dass man die Pflege einfach mit Geld zuscheißen soll. Allerdings zeigt das für viele sicherlich ein Mal mehr den Stellenwert. Was wurde über Pflegeboni diskutiert und wie lange musste man klatschen für einen „Mini“-Erfolg. Wie lange hat es gedauert, bis man das 100 Mrd Paket geschnürt hatte?

Bin ich der einzige, der 44k brutto Einstiegsgehalt für’n Pflegeberuf mehr als solide findet? Oder ist das genau das, was du sagen möchtest?

Anderes Thema: eben phoenix-Doku, Elektrifizierung des gesamten Senegal, Anschließen auch des letzten Dorfs ans Stromnetz, würde 1,8 Mrd USD kosten. Da fragt man sich doch, worauf warten wir, bitte?! Das ist etwa 1/3 BER oder 1/5 S21. Schnapper. Und die Senegalesen werden’s uns danken.

Genau das wollte er damit sagen. Du bekommst viel Geld, aber arbeitest in Strukturen die sowohl physisch als auch psychisch sehr fordernd sind. Nachdem das Geld nun passt, muss als nächstes die Arbeitsbelastung runter.

genau das wollte ich damit sagen.

Habeck: Im Zweifel Versorgungssicherheit wichtiger als Klimaschutz

Wirtschaftsminister Robert Habeck schließt nicht aus, dass Kohlekraftwerke in Deutschland länger laufen müssen, um das Land energiepolitisch unabhängiger von Russland zu machen. „Da muss der Pragmatismus jede politische Festlegung schlagen, die Versorgungssicherheit muss gewährleistet sein“, sagt der Grünen-Politiker im Deutschlandfunk. Im Zweifel sei diese Sicherheit wichtiger als Klimaschutz. Mittelfristig aber seien Unabhängigkeit in der Energiepolitik und eine klimaneutrale Energieproduktion das gleiche. Je stärker sich Deutschland auf eigene Energiequellen stütze, desto souveräner könne es außenpolitisch reagieren.

man hat das gefühl, die grünen kommen langsam in der realen politikwelt an. solche aussagen wären vor ein paar monaten/jahren noch undenkbar gewesen.

quelle.

einfach noch mal 100 Mrd extra in EE stecken?
Ah wait ne, das geht nicht.

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Der Spiegel schreibt, dass sich in der SPD Widerstand gegen die Pläne bildet.

Muss auch ehrlich sagen, dass, wenn die Gerüchte stimmen, die man so über den russischen Vormarsch, die Moral der Soldaten, die Versorgung etc. beim Angriff auf die Ukraine hört, ich die Gefahr eines konventionellen Krieges zwischen Russland und einem NATO-Land geringer einschätze, als nach dem ersten Schock vor ein paar Tagen.

Jetzt wo man die Kohle sowieso ausgeben will, sollte man einen großen Teil der 100 Milliarden vielleicht wirklich in die energetische Unabhängigkeit stecken, das 2%-NATO-Ziel anpeilen und sich eher mal fragen, wo der ganze Verteidigungsetat der letzten Jahrzehnte versickert ist, dass die Armee offenbar in so einem schlechten Zustand ist.

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:berater_face:

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Ich glaube Truppenmoral ist nicht unbedingt „so wichtig“ bei einem Krieg gegen ein NATO-Land. Das würde (hat Lawrow ja erst kürzlich bestätigt) so oder so einen 3. WK vom Zaun brechen und somit Nuklearwaffennutzung mit sich ziehen. Da brauchste keine tausende Soldaten mehr, die Moral o.Ä, haben, sondern ein paar Leute, die Knöpfe drücken (übertrieben gesagt).

Lawrow warnt mit markigen Worten
Ein dritter Weltkrieg wäre ein Atomkrieg, warnte Russlands Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben der Nachrichtenagentur Ria. Sollte es dazu kommen, kämen auch Atomwaffen zum Einsatz, und es wäre zerstörerisch, wurde Lawrow zitiert. Russland wäre einer »realen Gefahr« ausgesetzt, sollte die Ukraine zu Atomwaffen gelangen. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Tass den Minister mit den Worten zitiert, Russland werde nicht zulassen, dass die Ukraine in den Besitz von Nuklearwaffen kommt.

(Ukraine: Olaf Scholz schließt militärischen Eingriff der Nato aus - DER SPIEGEL)

Interessant auch, wie man jetzt auf einmal rhetorisch umschwenkt auf „Die haben Massenvernichtungswaffen, das muss verhindert werden“. Das war ja vorher noch nie ein Thema (und obv. auch einfach falsch)

Das meinte ich mit „Gefahr eines konventionellen Krieges“.

Bei einem Atomkrieg mit Russland würden uns 100 Milliarden in Ausrüstung auch nicht groß helfen.

Ups, das habe ich überlesen, sorry.

Ja, Atomkrieg machste nichts, ich mein Russland wäre sofort pulverisiert, aber in der Zeit halt DE, FR, UK genauso.

Ich denke, bis es soweit kommt, wird China sich bemüßigt fühlen, auch noch ein wenig sanften Druck auf RU auszuüben.

Remotely related: Zu den 100 Mrd. fürs Militär kommen wohl 200 Mrd. für Klimaschutz: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-03/klimaschutz-bundesregierung-erneuerbare-energie-lindner-habeck
Die Entscheidung wird natürlich auch einfacher, wenn man vom russischen Gas weg will.

Woher kommt das ganze Geld eigentlich? Haben wir nicht schon genug Inflation?

Naja, Lindner hat doch immer gemeint, dass unter ihm/der FDP in der Regierung die Schuldenbremse nicht gelockert wird. Natürlich eine komplett andere Situation, aber mal eben 300 Mrd. zu zaubern, indem wahrscheinlich Staatsanleihen von der EZB gekauft werden, bei der aktuellen Inflation, die dadurch nicht abflachen wird, kann schon sportlich werden. Gerade wenn der Reallohn nicht in dem Maße steigt.

Ist jetzt meine Laien-VWL-Erkenntnis, vllt. kann das mal einer aufdröseln.

Die 100 Milliarden fallen nicht unter die Schuldenbremse. Haben sie clever gemacht. Sind Sondervermögen, also ein zusätzlicher Kredit.

Zudem muss man sagen, dass die 200 Milliarden nicht für jetzt sind, sondern bis 2026. Beim Militär sind es ja „jetzt“ 100 Milliarden + zusätzlich mehr Ausgaben pro Jahr.

Das Geld für den Klimaschutz ist bereits eingeplantes Geld aus dem Finanzplan. Die ~28 Mrd. pro Jahr einfach zusammenaddiert plus zurückgelegte Mittel.

Da hat niemand neues Geld hergezaubert. Einfach nur ein netter Trick den Lindner hier benutzt.

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Welchen Trick?
Ging doch immer nur um den Haushalt und den Zeitraum bis 2026?