Deutsche Politik (Teil 1)

Irgendwie verstehe ich das Gerede um das Fallen der Brandmauer nicht wirklich. Zumindest außerhalb der Parteipolitik, wo eben jeder versucht seinen Nutzen aus der Entwicklung zu ziehen.
Es gibt ja auch massig Beispiele, besonders auf Kommunal- und Regionalebene, wo eine Zusammenarbeit garnicht mehr anders möglich ist (Beispiele kommunaler Zusammenarbeit zwischen CDU und AfD – KommunalWiki). Die absolute Konsequenz wäre, dass man keine Anträge einbringt, die potentiell von der AfD gestützt werden könnten, völlig egal, ob sie gut oder schlecht für DE sind. Keine Partei kann daher einen härteren Kurs in der Asyl-/Migrationspolitik fahren, da sie Angst haben müsste, dass die AfD den Kurs mitträgt und man sich den Vorwurf gefallen lassen muss, dass die „Brandmauer“ eingerissen wird. Das lähmt eigentlich jedes konservative oder rechte Handeln in der Migrationsfrage aller Parteien in, oder links, der Mitte und spielt der AfD in die Karten. Laut einer Studie (Wende in Asyl- und Flüchtlingspolitik nach Parteien 2024 | Statista) wünschen sich allerdings fast 3/4 der Bevölkerung eine Wende in der Migrations- und Asylpolitik. Es wäre daher politischer Selbstmord der CDU als konservative Partei, unabhängig davon ob es gute Vorschläge sind, das Thema nicht zu bespielen.
Ich würde mir hier manchmal wünschen, dass weniger in Extremen gedacht wird. Nur weil eine historisch konservativ Partei rechts der Mitte einen konservativ rechten Vorschlag einbringt, der von einer rechtsextremen Partei gestützt wird, fällt nicht gleich die Brandmauer zur AfD. Die CDU wird dadurch weder rechtsextrem, noch koalitionsfähig mit der AfD oder gar zum Steigbügelhalter für Nazis wie 1933. Dazu sind sie in viel zu vielen Punkten viel zu weit auseinander.

Hätte nicht gedacht, dass ich irgendwann mal in meinem Leben die CDU verteidige.

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Tagesspiegel schreibt (hinter Paywall) dass Merz sich nur mit einem engen Beraterkreis abstimmt. Dieser Kreis besteht aus – festhalten – Linnemann, Klöckner und Spahn. Ich tauf’s mal Triangle of Doom.

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Wart’s mal ab, Andi Scheuer reibt sich schon die Hände.

Grundsätzlich finde ich es ja gut, wenn man sich außerhalb einer regierung mehrheiten sucht. Denke dann könnte einige dinge faltischer entschieden werden.
Aber ich weiß echt nicht, wie man sich noch im spiegel angucken kann, wenn man folgendes am 13.11.2024 im bundestag sagt (zitat merz):
Für die wenigen verbleibenden Entscheidungen, die
ohne Bundeshaushalt möglich sein könnten, will ich
Ihnen hier einen Vorschlag machen: Wir sollten mit
Ihnen, den Sozialdemokraten, und Ihnen, die Grünen,
vereinbaren, dass wir nur die Entscheidungen auf die
Tagesordnung des Plenums setzen,
(Stephan Brandner [AfD]: … die nicht von der
Opposition kommen!)
über die wir uns zuvor mit Ihnen von der SPD und den
Grünen in der Sache geeinigt haben,
(Beatrix von Storch [AfD]: Sehr demokratisch!
Sehr demokratisch! – Weitere Zurufe von der
AfD)
sodass weder bei der Bestimmung der Tagesordnung
noch bei den Abstimmungen in der Sache hier im Haus
auch nur ein einziges Mal eine zufällige oder tatsächlich
herbeigeführte Mehrheit mit denen da von der AfD zu-
stande kommt. Diese Verabredung möchte ich Ihnen aus-
drücklich vorschlagen, meine Damen und Herren.
(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord-
neten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN –
Beatrix von Storch [AfD]: Wahnsinn! Wahn-
sinn! Sie wollen keine Sachpolitik machen!)
Denn das hätten diese Damen und Herren von rechts
außen doch gerne, dass sie plötzlich die Mehrheiten be-
sorgen, und sei es mit Ihnen von den beiden Minderheits-
fraktionen bei der Bestimmung der Tagesordnung.
(Tino Chrupalla [AfD]: Das ist unparlamenta-
risch! – Thomas Ehrhorn [AfD]: Lieber mit
den Roten und Grünen! Das wissen wir schon!)
Wir wollen das alles nicht. Ich hoffe, Sie sehen das auch
so, liebe Kolleginnen und Kollegen.
(Beifall bei der CDU/CSU)"

Robääärt nimmt nen Podcast mit Tim Gabel auf. War ja auch schon handofblood im Stream.
Smarte moves auf jeden Fall. Scheint, als hätte er oder jemand von seinen Beratern erkannt, wie man Reichweite generiert (bei jüngeren).

Finde ich grundsätzlich positiv

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CL war auch schon bei Gabel, was auch eher seine Crowd sein dürfte. Gut, wenn Habeck sich auch dahin wagt.

Definitiv, glaube sie würden auch besser dastehen, wenn sie sich nicht wieder selber einen eingeschänkt hätten nach den Querelen in der Berliner Landespartei.

Vllt. hat er diesmal ein Konzept bzgl. der Sozialbeiträge auf Kapitalgewinnen

Spahn der Speichellecker wird mit Sicherheit einen Ministerposten kriegen und es mal wieder gegen die Wand fahren…

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Meinst du, dass das so viele Stimmen kostet? Ich würde sie zwar eh nicht wählen atm, aber mir wäre es völlig egal.
Frage mich eh immer, welche Wähler sich von solchen „kleineren Problemen“ parteiintern denken, oh jetzt wähle ich die aber nicht.

Hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was die crowd von Tim ist. Verfolge ihn nicht. bezweifle aber, dass die followerschaft influencer grundsätzlich FDP Klientel ist

Bei Gabel schon.

RND, 24.01.2025
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte bei einem Auftritt im Landkreis Paderborn zur AfD: „Das Nazi-Bashing gegen die und das Brandmauergerede müssen aufhören. […]

:thinking: :face_with_raised_eyebrow:

surs Nach Aschaffenburg: Union nimmt AfD-Stimmen bei neuen Migrationsanträgen in Kauf

es wird immer abstruser…

Bin mir irgendwie nicht mal sicher, ob der afd das Anbiedern an Musk hilft oder nicht sogar schadet

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Im Osten finden die Menschen es garantiert nicht ganz so schlecht, wenn einer der einflussreichsten und zugleich reichsten Menschen ihre Ideologie vorantreibt.

Sooooooo schlimm kann es dann doch gar nicht sein…

iM oStEn ist man erstmal grundsätzlich skeptisch ggü Menschen vom Schlag Musk

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Wäre ich auch beim Klassenfeind!

Wie ist denn eigl. Euer „politisches“ befinden?

Hatte gehofft, dass wir nach Jahren CDU mit einer auf dem Papier deutlich progressiveren Regierung Fortschritte machen, aber es ist sehr wenig passiert.

Jetzt wird’s wieder CDU + x für mind. 4 Jahre. Vermutlich sogar länger. Da die bösen grünen ja alles (ja was überhaupt) kaputt gemacht haben…

Irgendwie Recht demotivierend alles…

Mittlerweile ist es mir irgendwie auch ein Stück weit egal und ich habe meine Lust mehr mich über die hohen Werte der AFD oder auch Wiederwahl der CDU aufzuregen…
Wenn die Mehrheit das will… (51% CDU+AFD)

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Was heißt hier eigentlich immer „sehr wenig passiert“? Ist das ein Gefühl, ne populistische Phrase oder gibt es dafür Fakten?

So schlecht sieht das (quantitative) Ergebnis der Ampel in 3 Jahren Regierungsarbeit trotz FDP nicht aus:

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