Deutsche Politik (Teil 1)

fritzl merz redet davon, wir deutschen müssen mehr arbeiten :D

er möchte ja auch dass sein gehalt weiterhin steigt.

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auch echt voll unfair und respektlos, wie die FDP von Scholz angegangen wurde in der Regierung :schmollendes merz face:

also tatsächlich zahlen kleinere einkommen eh kaum bis sogar gar keine einkommenssteuer, sodass das diesen menschen meist wenig hilft, wenn da an den prozentsätzen geschraubt wird. aber zur einkommenssteuer habe ich tatsächlich keine so große meinung. :sweat_smile:

wenn menschen viel arbeiten, sollen sie von mir aus auch viel verdienen und viel davon behalten. die wirkliche ungleichheit betrifft die einkommenssteuer praktisch gar nicht, weil es nur noch um kapitalerträge geht.

Also erst einmal ist die Kapitalertragssteuer nur eine Erhebugnsform der einkommensteuer. Also betrifft es diese durchaus schon.

Zusätzlich muss man einfach sagen, dass das Steuergesetz dafür ausgelegt ist, dass Reiche immer reicher werden, da es die Leute motiviert das Geld, welches sie verdienen in Vermögenswerte zu investieren. Als Gegenleistungen erhält man halt außerordentliche Steuerersparnisse.

das ist jetzt meine laien-unterscheidung. keine gestzbuch definition. ich glaube hier jeder versteht von welchem unterschied ich rede.

ich bin mir nicht ganz sicher, was du sagen willst.

aber falls du sagen willst, das mit einführung der kapitalertragssteuer und anderer steuerbegünstigungen der agenda 2010 die privaten investitionen im land steigen sollten, „weil die mehr geld haben“, dann ist man an diesem ziel objektiv nicht nur komplett gescheitert, sondern hat das genaue gegenteil erreicht.

das geld wird gespart und im ausland investiert. (und fehlt hier für unsere infrastruktur)

(private investitionen im land als % des bip gestrichelt in rot)

aus:

https://www.researchgate.net/publication/329183982_On_German_External_Imbalances

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gute übersicht.

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Nein… Deine Laien Unterscheidung ist einfach falsch. Es ist Quatsch das mit „jeder weiß was du meinst“ abzutun. Warum auch? Da hängt halt noch ein gesetzlicher rattenschwanz dran.

Deine Grafik und deine Quelle ist ja mal der absolute oberburner. Da kann jeder Hinz und Kunz was posten. Man erkennt nirgends wie sich die Grafik wirklich zusammensetzt.

Schau dir doch einfach mal 10 Minuten das Einkommensteuergesetz an. Je mehr ich verdiene und investiere, desto besser lassen sich steuern sparen. Berühmtesten beispiele sind ja Kapitalerträge oder Vermietungen und verpachtungen. Keinen Ahnung, was du mir sagen möchtest. Auch wenn deutsche mehr sparen als vor 20 Jahren hängt das gewiss nicht an den Steuergesetzen

Das deutsche Wort deiner Grafik ist übrigens bruttoanlageninvestition. Bin ich jetzt kein Experte in dem Thema… Nach 3 Minuten lesen würde ich aber mal behaupten, dass das was völlig anderes ist als das was hier das Thema war

ich verstehe dann wie gesagt nicht so ganz, worauf du hinaus willst. wenn es dir nur um die konkreten juristischen wortlaute im gesetz geht, ist mir das alles ziemlich egal.

hinter den steuergesetzen und auch den vergangenen reformen daran stehen politische ziele und gemessen daran sind diese gescheitert. genau das zeigt diese grafik.

rechtfertigung für die steuersenkungen am oberen ende der agenda 2010 waren versprochene mehrinvestitionen des privatsektors. diese sind aber gesunken.

Das Ding ist aber halt auch, dass ich den Spitzensatz zahle und dann nochmal Kapitalertragssteuer. Klar vergünstigt mit dem pauschalen Satz, aber am Ende hat man quasi trotzdem eine Doppelbesteuerung.

Das trifft sonst nur auf die „Reichen“ zu, die nur von Kapitalanlagen leben.

Sollte man meiner Meinung nach also anders regeln.

Deine Grafik zeigt genau das Gegenteil. Wenn laut dir die Reform 2010 kam sind doch seitdem die Investitionen leicht gestiegen? :thinking:

Mich würde die Grafik mal vor 1995 interessieren. Natürlich war man da noch recht hoch, da es durch den Ausverkauf der DDR ja auch genügend Anlagemöglichkeiten gab

edit: hier stand was, ich hab’s aus versehen gelöscht

Haben Sie doch? Du widersprichst gerade deiner eigenen Grafik. 2009 waren die privaten Investitionen absteigend bei 15% danach widere gleichbleibemd bei 16%

ok, noch weiter ausgeholt:

ich gruppiere hier einen ganzen haufen von gesetzgebungen der späten 90er-2010 in einen großen haufen. dazu zähle ich dinge wie aussetzung der vermögenssteuer, hartz-arbeitsmarktreformen, abgeltungssteuer etc. etc. etc.

vereinfacht gesagt sind das politwissenschaftlich neoliberal geprägte reformen - in tradition der usa und uk 10-15 jahre vorher unter reagan und thatcher.

und diese haben dort wie hier nicht ihre versprochenen ziele erreicht. ich werfe ein bisschen flexibler mit begriffen um mich, weil ich faul bin. da ich davon ausgehe, dass leser das grob schon mal gehört haben.

es geht weniger um den konkreten text der einzelnen gesetze oder zu welcher steuerart das ganze dann zählt.

versprochen wurden riesige private investitionen und wachstum, die diese umverteilungen von unten nach oben im maßstab hunderter milliarden rechtfertigen würden. und das gab es nirgends.


ursprünglich ging es auch nur darum, dass irgendwelche änderungen an prozenten, grenzen oder freibeträgen der klassischen einkommenssteuer keine auswirkungen auf die allergrößten einkommen hat, da diese praktisch nur durch vermögenserträge erzielt werden.

Ich habe echt keinen Ahnung, wo du hier auf eine doppelbesteuerung kommst.

Die Kapitalertragssteuer zahlst du nur auf Gewinne aus Kapitalerträgen. Zusätzlich wird diese auch noch in deiner Steuererklärung angerechnet.

also gewissermaßen hast du recht, ich weiß aber nicht so richtig, ob du das hier sagen wolltest. :sweat_smile:

momentan haben wir eine gesetzgebung, die reiche menschen vor allem dafür belohnt, noch mehr reichtum anzuhäufen - als reiner selbstzweck - um danach reicher zu sein. und der wird zu einem größereren teil als noch vor 30 jahren im ausland investiert.

das sollte aber weder das ziel unserer steuern sein („eigentum verpflichtet“, sozialstaatsgebot), noch war es das ziel der reformen der letzten 20-30 jahre.

ziel sollte, muss, sein, dass der privatsektor im inland investiert, in neue technologien oder maschinen.

Genau das hab ich doch geschrieben. :thinking:

Man muss aber halt irgendetwas mit seinem Geld machen. Also anlegen, Immobilien kaufen usw… Hab nie gesagt, dass das fair ist oder für Ausgeglichenheit im Sozialstaat sorgt oder für irgendwelche Innovationen sorgt. :+1:

Lohnsteuer auf Gehalt, kann daher nicht alles investieren (überspitzt gesagt).

Kapitalertragssteuer auf Gewinne. Mein bereits mit der Lohnsteuer versteuertes investiertes Geld ist also letztlich durch die weitere Besteuerung nochmal weniger wert als es eigentlich sein sollte. Daher „Doppelbesteuerung“.

Steuerklärung hilft da auch nur bedingt.

ne. Du versteuerst ja nicht das angelegte Gehalt, sondern nur die Gewinne, die du daraus erzielst. Also wenn du von deinen versteuerten 4000 netto Gehalt 1000 auf nen Tagesgeldkonto bei 3% schiebst, zahlst du nur auf die 30 Euro Gewinn wieder Kapitalertragssteuer. Und die 30 Euro waren ja vorher nicht versteuert.

No shit. Meine 1000€ Gehalt sollten dann aber eigentlich 1030 wert sein und nicht 1030-Steuer (auch wenn die 30 vorher nicht da waren). Das hemmt halt die Bereitschaft zur Investition bei vielen und finde ich beim Verbraucher als Privatanleger ungerecht.