Deutsche Bildungspolitik

Naja, ich habe nun meine Erfahrungen auf die eines Lehrers projiziert.

Wenn ich 'n motivierten Praktikanten habe, der sich mit dem Thema auseinandersetzt und passion mitbringt, dann macht mir das unglaublich Spaß. Wenn irgend’n destrutkiver Azubi/Student einfach eingeteilt wurde, weil er muss und gar nicht da sein möchte, dann spiegelt es sich auf seine Begeisterung nieder und viel anfangen kannst Du meistens nicht mit ihm.

So stelle ich mir auch 'n Lehrerjob vor.
Meine Erfahrung - gerade in Sachen Dating - dass Lehrerinnen maximal eine ruhige Kugel schieben ab dem dritten Jahr. Soviel Freizeit wie die haben, habe ich bei weitem nicht.

Kleines Beispiel von meiner Schule und wie unterschiedlich die Belastungen sein können.
Ich bin an einer beruflichen Schule in BW. Das bedeutet, dass du bei uns alles machen kannst. Hauptschulabschluss, Mittlere Reife ("Realschulabschluss), Abitur, Fachhochschulreife, eine Berufsausbildung im kaufmännischen Bereich (Von Lagerlogistikern bis Bankkaufleuten alles dabei), eine Berufsausbildung im medizinischen Bereich (Pflege, Pflegehelfer), eine hauswirtschaftliche Ausbildung (z.B. Gastro) oder aber auch Schularten mit besonderem Förderbedarf wie Flüchtlingsklassen, oder SuS die noch schulpflichtig sind, aber keinen Ausbildungsplatz haben, oder kein Schulabschluss aber noch u18 sind. Das alles an EINER Schule. Wichtig wäre hier zu erwähnen, dass eine Lehrkraft an ALLEN Schularten eingesetzt werden kann, da gibt es keine fixe Zuteilung. Du kannst Deutsch in einer Flüchtlingsklasse erwischen, aber auch in einer ABI-Klasse.

Man kann sich jetzt vorstellen, dass es super darauf ankommt, wo du als Lehrkraft unterrichtest. In dem Fall hab ich noch nicht mal die Fächer genannt, die ebenfalls einen riesen Unterschied machen. Mit Sprachen bist du generell mehr belastet als Andere, aber auch mit Geschichte und Ethik kannst du komplett überbelastet sein, also kann man es auch nicht nur auf die Fächer schieben.

Kleines Beispiel:

Das Deputat, also die Stunden die unterrichtet werden müssen, betragen bei einer Vollzeitstelle 25h in BW an beruflichen Schulen. Jetzt hat man z.B. Geschichte oder Gemeinschaftskunde/Politik (ein Fach an den Schulformen) und, sagen wir, Ethik. Also eine „entspannte“ Kombination von außen. Nun ist man aber beispielsweise nur an der kaufmännischen Schule eingesetzt, also in Ausbildungsberufen im kaufmännischen Bereich. Diese Klassen haben jeweils nur 1h GGK und 1h Ethik pro Woche. Das bedeutet, dass der Ethiklehrer/lehrerin in jeder Klasse maximal nur 2h sein kann, eher meist nur 1h. Eine Kollegion von mir hatte genau diesen Fall nach dem Ref. Sie war am Ende daher in 17 (!) verschiedenen Klassen. Eine Klassenarbeit pro Halbjahr. Rechnen wir im Schnitt mit 20 SuS pro Klasse, macht das 340 verschiedene Schüler und bei einer Klassenarbeit pro Halbjahr 680 Klassenarbeiten die du korrigieren musst. 680 mündliche Noten, 680 Gespräch und überhaupt 340 Namen die du lernen musst. Das ist HÖLLE. Und hier hab ich noch garnicht mit dem ganzen anderen Spaß wie Konferenzen, Zusatzaufgaben etc. angefangen.

Dann gibt es die anderen Beispiele an der Schule, z.B. mich :mond: Meine Fachkombi ist ziemlich selten, da ich medizinisch/psychologisches Lehramt und Politikwissenschaften studiert habe. Da im ersten Bereich absoluter Mangel ist, werde ich fast nur in Pflegeklassen eingesetzt. Die Prüfungsordnung von Pflegeklassen sieht 5 Klassenarbeiten im ganzen Jahr vor. INSGESAMT. Bedeutet, dass ich pro Klasse maximal eine Klassenarbeit im Jahr schreibe, und ich habe 4 Klassen. Macht für mich 4 Klassenarbeiten pro Jahr. Klar, gibt es bei mir andere Baustellen wie Sprachschwierigkeiten, hohe emotionale Belastung durch den Beruf, fiese Unterrichtsthemen wie Tod und Sterbene, etc. bei denen sicher andere nicvht mit mir tauschen möchten, aber overall hab ich den „entspannteren“ Stundenplan. Zudem sind meine Klassen sozial verträglich. Ich mach außerdem, mit ein paar Kollegen, die komplette IT an der Schule. An sich ist das pain in the ass, aber wenn man sich halbwegs auskennt, hat man da ziemlich viel Freiraum weil eh keiner einschätzen kann wie viel man arbeitet. Dafür muss ich aber weniger unterrichten und unterrichte overall „nur“ 13h pro Woche, allerdings arbeite ich auch nur 80%.

Zusammengefasst: An der gleichen Schule kannst du, je nach Klassen, Fach und Schulart von der Belastung extrem unterschiedlich belastet sein.

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Nein hört man ml nicht nur hier. Hängt aber auch vom Bundesland (in jedem Bundesland ist die Anzahl Stunden anders) , Stadt, Fächerkombi, Schulform und eigenem Antrieb fest.
Der Job des Lehrers hat sich extrem gewandelt ohne das der Staat da groß Hilfe bzw mehr Zeit gibt.

@Hanni
Gibt auch die Lehrer die einfach nicht viel machen oder Sport und Philosophie Unterrichten. Dann aber beschweren wenn die eigenen Kinder nix lernen bei den Lehrern.

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Lehrer sein, kann wirklich zum Alptraum werden. Habe absolut kein Verständnis dafür, wie so ein wichtiger Beruf von manchen Menschen klein geredet wird.
Neben deiner „Haupttätigkeit“ noch mit Helikoptereltern rumschlagen oder mit psychisch auffälligen Kindern arbeiten, keine richtigen Pausen haben oder so ziemlich null Perks genießen die es in der freien Wirtschaft gibt, sind genug Nachteile für mich.
Da bin ich lieber bis 18 Uhr im Büro oder genieße mein Homeoffice.
Ganz vom Lärm abgesehen, dem man ausgesetzt ist.
Und dann bist du komplett unterbesetzt, hast teilweise, wenn du Pech hast, Kollegen die kaum arbeiten und deren Berg eventuell auf dir abgeladen wird und kannst nichts dagegen machen, weil diese Beamten einfach auf den Teppich kacken können und trotzdem ihren Job behalten. Kenne da genug Stories aus dem Umfeld.

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Es sind jetzt aber auch nicht nur Helikoptereltern und auch wenn RJ den Anschein erweckt, sind nicht alle Kinder verhaltensauffällig.

Und sry, ich glaube kein Lehrer braucht sich in Sachen Benefits zu verstecken mit dem Gehalt, der Rente, dem sicheren Arbeitsplatz etc.

Ich verstehe dein leidenschaftliches Plädoyer, aber es ist auch nicht der Beruf der Krankenschwester oder des Fensterputzers , die immer noch anstrengender sind und auch schlechter bezahlt sind.

Ebenfalls ist das Argument des schwachen Kollegen mit Hinblick auf den Beruf des Lehrers schwach. Dass Kollegen nicht arbeiten oder nichts können, wo du deren Arbeit machen musst, hat glaube ich jeder hier schon einmal in der freie Wirtschaft erlebt. Und wenn nicht, dann aus einem ganz bestimmten Grund :mond:

Mal zum Verständnis: welche Arbeit wird denn bei Lehrern von mehreren Personen erledigt? Der Hauptteil der Arbeit ist doch personengebunden und ansonsten vielleicht kleine administrative Dinge?

Und warum keine richtigen Pausen? Man hat doch die Mittagspause? Wenn man dann arbeitet ist es eben eine eigene Entscheidung. Mal abgesehen von gelegentlicher Pausenaufsicht, wobei das meines Wissens auch immer öfter von nicht-Lehrern übernommen wird.

Klassen- und Schulkonferenzen. Sozialgespräche mit kritischen Schülern und deren Eltern. Außerschulische Kurse. Geteilte Klassenleitungen. Fächerübergreifende Zusammenarbeit.
Was glaubst du passiert, wenn eine Lehrkraft ausfällt?

Sowas wie „Mittagspause“ gibt es nicht. Du hast 15-20min um noch mit einem Kind nach der Stunde zu sprechen, dafür zu sorgen, dass die Klasse ordentlich hinterlassen wird und musst ggf. zu einem anderen Schulgebäude laufen. In der Zwischenzeit labern dich noch 2 Schüler und 3 Kollegen voll und wollen etwas besprechen. Wenn du dann noch etwas für dich nächste Stunde vorbereiten musst, kannst du dir überlegen, ob du dir in die Hose pisst, oder deine Aufsichtspflicht zum Beginn der nächsten Stunde verletzt.

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Also der Lehrer in unserer Tennismannschaft ist (seit 8 Jahren) jedes Jahr aufs Neue darüber überrascht, dass niemand Zeit hat, um mit ihm um 14 Uhr auf dem Platz zu stehen…

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Als Ergänzung:

Abteilungskonferenzen, Fachkonferenzen, Vertretungsstunden, Zusammenarbeit mit Kollegen bei Föderangeboten, Ausarbeitung und Überprüfung der Einhaltung von Regularien zur schulexternen Prüfung für Gelder (AZAV), Überarbeitung des Curriculums (Sonderfall Pflege), Teamsitzungen mit dem schulinternen IT-Team, Gespräche über Haushaltsplanung mit der SL über Anschaffungen in der IT, Koordination und Bearbeitung von Tickets (IT), Vorbereitung von schulinternen Veranstaltungen wie Verabschiedungen von Abschlussklassen, Planung von Exkursionen, Klassenkonferenzen für Nachteilsausgleiche, Beziehungsarbeit mit den SuS etc. etc. etc.

Hängt schon bisschen mehr dran, als für den Normalo ersichtlich ist. Pausen hast du aber, im Normalfall wirkluich keine. In den Pausen wirst du von SuS angequatscht, die noch kurz was wollen, anderen Lehrkräften die meinen „Nur ganz kurz…“, du musst in den neuen Klassenraum laufen (bei uns teilweise strecken von 100-300m), dich wieder am PC anmelden, deine Unterrichtsmaterialien öffnen usw.

Wenn du es richtig machst, hast du keine Pause. Daher mach ich es meistens „falsch“ und komm obligatorisch 5min zu spät, weil ich irgendwo cutten MUSS und das ungern bei den persönlichen Themen der SuS mache.

Ich beschwer mich aber overall nicht. Man muss eben lernen das System so hinzubiegen, dass es einem passt. Wer das nicht macht, geht langfristig unter. Außerdem werde ich, meiner Ansicht nach gut für die Tätigkeit entlohnt, da kann man viele der Dinge einfach erwarten. Das einzige was „nervt“ (wobei ich da mittlerweile deutlich entspannter bin) ist die Tatsache, dass irgendwie jeder meint Bescheid zu wissen. Ka, ich würde ja auch nicht zu nem Metzger gehen und ihm sagen wie sein Job funktioniert, bloß weil ich regelmäßig Fleisch esse?

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Ich beziehe mich übrigens größtenteils auf Grundschullehramt, da ich hierzu den meisten Input bekomme. (Ich selber bin kein Lehrer).

Das waren jetzt zwei Beispiele die ich aus Lehreraltagsgeschichten kenne. Natürlich sind viele Eltern vollkommen normal. Aber man hat auch diese Eltern die gefühlt jeden Tag um 10 vor 8 vor dem Klassenzimmer stehen und irgendwas klären müssen. Ich denke da gibt es genug frustrierende Auseinandersetzungen.
Und auch wenn noch lange nicht alle Kinder verhaltensauffällig sind, hat man hier und da „Problemkids“ sowie auch Kinder aus ganz schlimmen Elternhäusern oder anderen Schicksalen.

Ich will auch keine Jobs vergleichen. Mir geht nur selbst als nicht-Lehrer die Ansicht mancher Leute so auf die Nerven, die behaupten und denken Lehrer würden super wenig arbeiten, dafür zu viel verdienen und generell viel frei haben während die einen chilligen Job machen. Ich denke jeder hat so eine Einstellung gegenüber dem Lehrerjob schon mehr als einmal mitbekommen.

Ich denke man kann schon sagen, dass es deutlich schwieriger ist einen verbeamteten Lehrer/Lehrerin zu entlassen als eine Angestellte in der freien Wirtschaft. Du kannst dir deutlich mehr erlauben.

Ich weiß nicht wie sich das an Schulen unterscheidet. Ich kenne das Beispiel dass Lehrer auch in Teams arbeiten, man sich Klassen teilt (d.h. jemand unterrichtet deine Klasse in einem bestimmten Fach). Gibt Menschen die können bzw. wollen keine Pausenaufsicht machen und haben dann irgendwelche ausreden für alles Mögliche. Es ist definitiv so dass die eigene Arbeit sich auf Arbeitskolleginnen auswirken kann. Hier können RJ Lehrer bestimmt mehr zu erzählen.

Also in der Grundschule kannst du z.b. um 8:00 anfangen und je nachdem bis Nachmittag keine wirkliche Pause haben, da du die Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen darfst, eventuell noch Pausenaufsicht hast oder sonst was. Da kann es sein dass du kaum Zeit hast um mal auf Toilette zu gehen.
Eine Mittagspause und mal gemütlich mit den Kollegen eine Std. essen gehen oder was bestellen ist da eher kein Ding. Vlt ist das ja an weiterführenden Schulen anders.

Naja das was du alles aufzählen hat man ja aber nicht jeden Tag. Man ist nicht jeden Tag bis abends in der Schule, das ist selbst bei engagierten Lehrern die Ausnahme.

Natürlich ist es mehr als die reine Unterrichtszeit, keine Frage, aber es ist sehr sehr weit weg von einem 9to5 Job.
Das würde auch keiner durchhalten. Die zusätzliche freie Zeit, auch der längere Urlaub, sowie das gute Gehalt sind eben der „Ausgleich“ für die stressige Arbeit, bei der man eben nicht mal einen Tag nur 50% geben kann und auf RJ rumpimmeln kann.
Aber man braucht nicht versuchen aufzuzählen, wie lange Lehrer eigentlich arbeiten würden. Das ist der falsche Vergleich

Was zudem massiv unterschätzt wird, ist die Beziehungsarbeit die man leistet. Wenn ich jetzt mal nur auf die letzten 2 Jahre zurückblicke hatte ich folgende Themen die ich „kurzfristig“ betreuen musste:

  • Ehemann hat sich am Vortag erhängt
  • Keine Annäherung an Schülerin von hinten / von der Seite, keine Berührungen (sollte klar sein) - Wegen traumatisch indizierten Krampfanfällen und Gewaltausbrüchen - Grund: Kinderprostitution
  • Depression
  • Abtreibung
  • Spielschulden des Ehemannes und damit einhergehende Privatinsolvenz
  • Schwere Krankheit und Tod des eigenen Vaters in einem anderen Land, was aber auf Grund der Fehlzeiten nicht besucht werden konnte
  • Allgemeine Verhaltensaufälligkeiten und damit einhergehender sonderpädagogischer Betreuungsbedarf durch AD(H)S, Dyskalkulie oder sonstige Dinge
  • Porno-Dreh auf der Toilette
  • Fluchthistorie und damit verbundene Traumata
  • Heimweh, gerade bei jungen Pflegekräften aus dem Ausland

Das sind nur ein paar Dinge dir mir eignefallen sind die in den letzten 2 Jahren Thema waren. Woher ich das weiss? Weil die SuS mir es eben erzählen und sich Ratschläge, Tipps oder einfach nur Verständnis erhoffen. Natürlich kann ich keins der Probleme lösen, aber ich werde diesbezüglich angesprochen, bin Vertrauensperson, führe ein Erstgespräch, verweise an richtige Stellen, biete manchmal einfach nur ein offenes Ohr usw. Man ist für viele, wenn man gut ist in dem was man tut, eine Vertrauensperson. Gerade wenn keine Schulsozialarbeiter an den Schulen sind, übernimmt man diesen Job mit.

Und again: Ich will keinen anderen Job machen, da ich Sinn in dem sehe was ich tue.

Naja das was du alles aufzählen hat man ja aber nicht jeden Tag. Man ist nicht jeden Tag bis abends in der Schule, das ist selbst bei engagierten Lehrern die Ausnahme.
Natürlich ist es mehr als die reine Unterrichtszeit, keine Frage, aber es ist sehr sehr weit weg von einem 9to5 Job.
Das würde auch keiner durchhalten. Die zusätzliche freie Zeit, auch der längere Urlaub, sowie das gute Gehalt sind eben der „Ausgleich“ für die stressige Arbeit, bei der man eben nicht mal einen Tag nur 50% geben kann und auf RJ rumpimmeln kann.
Aber man braucht nicht versuchen aufzuzählen, wie lange Lehrer eigentlich arbeiten würden. Das ist der falsche Vergleich

Korrekt, es ist kein 9-5 Job. Man arbeitet auch mal an einem Sonntag, oder mal von 8-20 Uhr, aber eben nicht jeden Tag. Dafür hat man an anderen Tagen komplett frei. Ich will wie gesagt hier auch nicht das Bild vermitteln von wegen „die armen Lehrer“. So seh ich mich nicht und viele meiner KollegInnen sich auch nicht. Es geht eher darum, dass ich aufklären möchte, was sonst noch so hinten dran hängt was viele nicht sehen und auch nicht wissen können. Woher auch?

PS: Ich schreibe das Ganze übrigens gerade, während meine Klasse einen Arbeitsauftrag erledigt. Auch etwas, wofür ich dankbar bin, dass es auch solche Momente gibt.

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this :slight_smile: ich glaube der Job bekommt (wie so einige andere Jobs) weniger Credits als er verdient hat.

aber ein bischen Zocken im Homeoffice, während man wenig Termine hat oder einen langweiligen Teams call geht leider trotzdem nicht :p

Edit: auch vlt. zu erwähnen, was ich persönlich sehr schlimm fände, sind die ganzen kranken/erkälteten Kinder, die von ihren Eltern trotzdem immer wieder in die Schule geschickt werden (der hat ja nur ne kleine Rotznase). Arbeitest in den Wintermonaten praktisch in einem Virusbrutkasten und bis selber immer krank. :(

Vieles davon sind doch aber Dinge, die nicht jeder Lehrer und nicht tagtäglich macht/machen muss? Gibt doch z.b. genügend Lehrer ohne eigene (Abschluss)Klasse. Auch diese IT-Aufgaben nimmt wohl kaum jeder Lehrer wahr.

I mean, außerschulische Kurse? Was hat das für einen Zusammenhang mit dem Beruf des Lehrers, das ist doch freiwilliges Engagement.

Vertretungsstunde, solange es kein Dauerausfall ist, ist doch entweder direkt Freistunde (ab einem gewissen Alter) oder eben Vertretungslehrer, der in dieser Zeit was anderes erledigt und die Schüler machen lässt.

Hab weiter oben geschrieben, dass ich noch die IT mache. Daher hab ich Aufgaben genannt, die in den Bereich IT fallen. Allerdings hat ein Großteil der Lehrer noch „Sonderaufgaben“. Bei mir ist das eben die IT. Du kannst das aber auch mit anderen Tätigkeiten aus dem Sonderaufgaben Bereich ersetzen.

Von außerschulischen Kursen hab ich nicht geredet, hast du dich da verlesen?

Vertretungsstunden kommt es eben drauf an. Bist du an einer Grundschule, oder einer beruflichen Schule? Bist du an der beruflichen Schule am Gymnasium (entspannt) oder bist du in einer AV-Klasse (weniger entspannt). Bei letzteren musst du aufpassen, dass alle da bleiben, die Arbeitsaufträge erledigen, oder sich einfach nicht an die Gurgel gehen. Kann man eben schlecht verallgemeinern.

Ich versuch hier wirklich nicht irgendwelche Spezialfälle zu nennen die nur einmal im Jahr vorkommen, um die Liste länger werden zu lassen. Ich will hier ja auch kein überzeichnetes Bild liefern.

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Eine richtige Zeiterfassung bei Lehrer würde einiges aufdecken. Leider würde dann aber das System zusammenbrechen. Alleine schon von maximalen Arbeitsstunden pro Tag.

In Hamburg wurde das mal schon gerechnet mit dir Überstunden der Woche sind die die du in den Ferien abbummelst. Theoretisch ja aber praktisch reicht das nicht. Da die meisten in den Ferien die Klassenarbeiten korrigieren und sonstige Themen nach und vorbereiten die Sie sonst nicht schaffen.

Btw. Ich bin kein Lehrer sondern nur Freund einer sehr engagierten gymnasial Lehrerin mit doppel Master in Englisch und Mathe plus Lehramt. Daher zieht das gute Gehalt in dem Fall nicht unbedingt. Bei Französisch und Deutsch ist das Gehalt mega.

Ist wie gesagt auch sehr Typen abhängig. Diese Fürsorge für Kinder und Elternprobleme die Crade beschreibt nehmen einen halt psychisch auch mit.
Wenn z. B. ein Kind zu dir kommt, das bei dir in der Klasse ist und dir sagt: Ich will mich umbringen. Die einen sagen joa mir egal bin kein Psychologe kann ich nix machen und ignorieren es. Bei anderen die sich kümmern löst das halt massig Stunden in Gesprächen und gleichzeitig psychische Belastung aus.
Sind schon mehrere jüngere Kollegeninen in dem Umfeld wegen Burnout raus.

Zusammengefasst werden die engagierten Leute sehr bestraft und die chiller kommen sehr gut durch, da eben das Zeit und Aufwandstracking nicht wirklich statt findet.

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Funfact:

Die Erfassung von Beginn und Ende der Arbeitszeit sowie der Pausen ist seit 2019 europaweit Pflicht. Dies ist eine Maßnahme zur Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes und des Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Die elektronische Erfassung ist kein zusätzlicher Aufwand. Für Lehrkräfte gibt es keine Ausnahmeregelung.

Allerdings stemmen sich alle Kultusministerien wo es nur geht dagegen. Die Gründe ha ZeroOne ja bereits genannt.

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Kannst du das erklären, warum ist das Gehalt bei bestimmten Fächern höher bzw niedriger?

Im Vergleich zur freien Wirtschaft.
Die Lehrer bekommen das gleiche Gehalt, unabhängig von der Fächerkombination. Aber in der freien Wirtschaft würden natürlich andere Gehälter gezahlt werden. Dementsprechend ist es für bestimmte Fächer im Vergleich sehr gut bezahlt, für andere wieder ok/durchschnittlich/whatever

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Ah ok, so war das gemeint.
Wobei Lehrer auch mit naturwissenschaftlichen Fächern gut überdurchschnittlich verdienen. Es fehlt nur die Option auf eine „sehr gute“ Karriere als Bereichsleiter etc.