Coronavirus

Was @NichtUntertoetet rüber bringen will ist folgendes.
Eine strafrechtliche Bewertung beinhaltet immer die objektiven Tatbestandsmerkmale, also die Verwirklichung der Tat (hier zu 100% gegeben) und die subjektiven Tatbestandsmerkmale, also was war die Intention des Täters und warum hat er die Tat begangen.

Wenn die Eltern wirklich annahmen, dass durch eine Impfung ihre Kinder im besten Falle behindert oder Zwangs sterilisiert worden wären und im schlimmsten Fall gestorben wären und sie deshalb in absoluter Panik um das akute Leben ihrer Kinder diese Tat begangen haben, dann KANN sich das strafmildernd auswirken.

Es heißt ja nicht umsonst „von Geldstrafe bis 5 Jahre Freiheitsstrafe“

Und ich gebe @NichtUntertoetet auch recht, dass die bisherigen Kommentare kein Interesse an einer gerechten Strafverfolgung haben, sondern „Omegalol das sind verrückte Querdenker, impfverweigerer, coronaleugner , einfach der Abschaum der Gesellschaft , VERBRENNT SIE!!!“

Jura und Emotionen vertragen sich nicht

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Wäre der Fall dann ähnlich wenn eine Mutter Ihre Kleinkinder auf Grund von RJ Influencern (in Dubai lebend) nach einer gewissen Diät erzieht und diese den Kindern aber nach bestem Wissen und Gewissen verabreicht?

Vermutlich, immerhin ist die selbe Logik impliziert. Strafbare Handlung aus positiver Motivation. Kommt dann wohl auf die ausgelösten Schäden bei den Kindern an. Aber ihre Motivation war dann etwas Gutes.
Daher ist, soweit ich weiß, eine Anklage wegen Mordes auch so schwierig, weil die Motivation des Täters in den Strafbestand mit hineinspielt. Vielleicht kann @Fossi da aufklären :)

Ich bin kein Jurist und bevor ich hier Halbwahrheiten verbreite, halte ich mich zu so konkreten Fragen zurück

Im Podcast von Michael tzokos wurde ein Fall präsentiert, da hat eine Mutter ihrem kleinen Sohn im Krankenhaus mehrfach ihren eigenen Kot in den Zugang des Sohnes injiziert. Dadurch schwebte dieser mehrfach in Lebensgefahr.

Trotzdem wurde sie nicht wegen versuchten Mord verurteilt, weil die Mutter psychisch krank war und mit der Aktion Aufmerksamkeit der Ärzte und Mitleid des Krankenhauspersonals erreichen wollte.
Die Mutter gab im Gericht an, dass sie ihren Sohn nie töten wollte und weil er eh bereits auf der Intensivstation lag, war sie überzeugt, dass die medizinische Versorgung so gut ist, dass er auch nicht sterben würde.

Dieser Argumentation sind die Richter gefolgt und haben ihr geglaubt, dass sie keine Tötungsabsicht hatte und deshalb versuchter Mord/Totschlag wegfiel

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Krank aber trotz dieses kranken Vorgehens kann man der Logik folgen, interessant.

Münchhausen-by-proxy heißt das glaube ich.

Lässt sich auch super umkehren. Kindesentführung und -Gefährung sind also absolut schlecht, selbst wenn man denkt, es wäre zum guten Zweck? Wenn also eine ukrainische Mutter mit dem Kind flieht, obwohl der Vater sagt, nein, wir bleiben hier und kämpfen, wäre das absolut schlecht? Oder wenn zu Nazizeiten die jüdische Mutter sich mit dem Kind nach Amerika absetzt, während der Vater sagt, nein, wir bleiben hier und behalten den Laden, in dem soviel Tradition steckt, wäre das absolut schlecht?

Und mit der Flucht aus einem kriegsgebiet gefährdet sie ihr Kind? Ist nen toller Vergleich.

Dein Sarkasmus ist unnötig und langsam etwas anstrengend. Ja, das Szenario ist egal. Es geht darum, dass die Mutter subjektiv davon überzeugt ist, es drohe eine große Gefahr.
Um es mit deinen Worten zu sagen: „solange man denkt, es wäre zum guten Zweck“. Das trifft doch auf beide Fälle zu, oder?

Ein Gericht sollte aber unterscheiden können zwischen einem Wahn, der völlig unbegründet ist, oder einer tatsächlichen Gefahr. Ich bin es langsam leid, dass man für jede Kacke die jemand anstellt eine Ausrede sucht und versucht es zu verharmlosen in dem man meint, dass es sich um eine gute Absicht gehandelt hat.

Bisher war noch gar nicht sarkastisch, sondern habe mir lediglich die Frage gestellt, ob du so etwas wirklich gleichsetzen möchtest, aber scheinbar ist dem so.

Ja, und deshalb wird es auch eine Strafe geben. Aber sie wird hoffentlich nicht so wild ausfallen, wie sich viele hier wünschen, weil das Vergehen auch nicht so verwerflich ist, wie es viele hier darstellen. Wenn du - wahnhaft oder nicht - davon überzeugt bist, dass deine Kinder hier zugrunde gehen, würdest du Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um das zu verhindern. Der Rest ist einfach Frust auf Querdenker. Nachvollziehbar, aber da sollte man sich selber kritisch hinterfragen und das davon abtrennen.

„… ist also okay? Man lernt nie aus“ ist genauso Sarkasmus wie „Ist nen toller Vergleich“.
Davon ab könnte von dir auch gerne inhaltlich etwas mehr kommen. Antworte zum Beispiel gerne auf meine ernstgemeinte Frage:
Um es mit deinen Worten zu sagen: „solange man denkt, es wäre zum guten Zweck“. Das trifft doch auf beide Fälle zu, oder? - Wenn ja, was ist dann dein Punkt? Wenn nein, was ist dann dein Punkt?

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Wie wird es eigentlich mit den Impfungen weitergehen? Wenn ich das richtig verstanden habe, hat man doch auch trotz sämtlicher Booster nen zeitlich begrenzten Schutz, meine letzte Booster Impfung (1x JJ, 2x Biontech) war Anfang März, klar, das ist jetzt nicht lange her, aber gerade Richtung Herbst - hat da noch jemand Insight, wie da die Prognosen bzgl weiterer Impfungen sind? Muss sagen, dass ich das ganze Coronathema nicht mehr so aktiv verfolge

Wie, du hattest noch nicht deine Auffrischungsinfektion?

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Bin tatsächlich bisher noch nicht positiv auf Corona getestet worden. Obwohl ich gerade zB auch etwas am schniefen bin (also so einen ganz leichten Anflug einer Erkältung), aber nichts, was mich irgendwie vom Alltag abhält, weshalb ich jetzt auch nicht direkt zum Arzt renne. Werde mir bei Gelegenheit einen Schnelltest mal holen, aber bisher bin ich ohne Corona (zmd ohne dass ich es gemerkt hätte) durchgekommen ^^

Also tut mir wirklich leid, aber du versuchst gerade auf Zwang ne Diskussion zu starten, die Fossi eigentlich ganz gut für dich erklärt hat. Belasse es doch einfach dabei?

Und nein, für mich kann man das Handeln im Wahn noch immer nicht mit der Flucht aus einem Kriegsgebiet gleichsetzen. Das eine tust du zum Schutz deines Kindes, das andere aus Dummheit… Und dieses Gelabber von wegen „ich dachte es sei das Richtige“, ist in Deutschland auch jedes Mal die perfekte Ausrede für ne Strafminderung.

Belassen wir es einfach dabei, dass wir uns da nicht einig werden und zum Glück auch keiner von uns beiden da was zu entscheiden hat :man_shrugging:

Und ich setze die beiden Sachen nicht gleich. Oder anders: Ich setze sie nur gleich mit Blick auf die Frage, ob man glaubt, das Richtige zu tun.
Und ich bin sehr froh, dass in DE die Täterabsicht - der subjektive Straftatbestand - eine Rolle spielt. Alles andere klänge für mich schon sehr hart nach Sharia.

Da hast du vermutlich recht. Was mich nochmal zu einem Kommentar getriggert, war dein Sarkasmus. ;)
Aber ja, können es auch sein lassen.

Muss da Panda aber mal beispringen. Wo war denn da Sarkasmus drin?
Der Vergleich mit dem Ukraine Krieg hinkt halt. Man kann so eine Situation doch nicht als Vergleich nehmen um eine Kindesentführung auf einen anderen Kontinent wegen Wahnvorstellungen bezüglich der Covid Impfungen zu „rechtfertigen“.
(rechtfertigen bitte nicht überbewerten)

Ein Kind aus der Ukraine rauszuholen wo eine absolut reale Chanc auf eine Verletzung oder den Tod des Kindes besteht ist nicht gleichzusetzen mit der Story dieser beiden Elternteile.

Ich gebe dir recht das es sich strafmildernd auswirken kann wenn Sie nachweisen können das nur das beste im Sinn hatten und fehlgeleitet waren bzw. nicht Herr ihrer Sinne.
Aber, das ist jetzt nur meine persönliche Meinung, sollte man das wirklich tun? Das Strafrecht ist in Deutschland in vielen Fällen zu lasch und nicht abschreckend wodurch viele es nicht mehr ernst nehmen und nicht mehr die Konsequenzen für ihr Handeln tragen müssen.

Es ist ein riesiges Problem das Leute in solchen Blasen hängen und komplett fern der Realität handeln und am Ende dann auch noch Strafmilderung bekommen. Finde ich falsch. Lieber mal paar Exemple statuieren damit die Menschen sich mal wieder bewusst werden das ihr Handeln Konsequenzen hat.

Wollten wir das Thema nicht sterben lassen? D:

  • Den Sarkasmus habe ich den den beiden oben aufgeführten Formulierungen gesehen.

  • „Ein Kind aus der Ukraine rauszuholen wo eine absolut reale Chanc auf eine Verletzung oder den Tod des Kindes besteht ist nicht gleichzusetzen“ - Wie gesagt, es geht um eine Gleichsetzung nur im Bezug auf einen Aspekt: den Glauben, man rette damit sein Kind. Warum kann man das dahingehend nicht gleichsetzen?

  • „Lieber mal paar Exempel statuieren“ - Okay, aber dann hat das nicht mehr mit der „ololol, verdient harte Strafe“-Häme oder „ständig wird alles mit subjektiven Strafttatbeständen relativiert“ zu tun. Dann muss man sagen, dass man diese Leute als Bauernopfer braucht. Und dabei auch einpreisen, dass auch die Kindern, deren Eltern (teilweise) in den Bau gehen, darunter ggf. zu leiden haben.

Wenn du Querdenker bist und denkst, dass die Impfung dein Kind vielleicht tötet oder sie dem in irgendeinem Maße anders schadet oder behindert, dann ist das eine ähnliche Sorge um das Kind wie die Sorge von Eltern die ihr Kind aus einem Kriegsgebiet holen. Ob das jetzt dumm ist oder was auch immer spielt keine Rolle, weil Ängste nicht immer rational sind. Wenn die Eltern felsenfest davon überzeugt sind, dass die Impfung irgendwas Schlimmes mit dem Kind anstellt, dann ist es logisch, dass sie versuchen das Kind davor zu schützen.

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Das lässt sich aber auch differenzieren. Ich hab zB extreme Flugangst und bin seit 10 Jahren nicht mehr in ein Flugzeug gestiegen. Deshalb verteufle ich aber nicht Fliegen generell oder würde versuchen mir nahestende Menschen davor zu „bewahren“ weil es mir bewusst ist, dass das meine (irrationale) Angst ist und würde auch meine Kinder davon nicht abhalten, wenn die in den Urlaub fliegen wollen würden. aber kA ob das so vergleichbar ist