Abschlussarbeit abbrechen?

Find ich allgemein gefasst nen schwierigen Tipp. Wenn ich mich 6 Monate lang mit einem Thema auseinandersetzen müsste, was weder interessant noch spannend ist, dann hätte ich nach einem Monat schon kb mehr gehabt.

Verstehe auch den Ansatz des viel Schreibens nicht, das ist keine Deutschklausur in der Schule. Ich glaub ich hab am Ende 30-40 Seiten geschrieben. Mag am technischen Studiengang liegen, aber wer hat Bock 60+ Seiten gesülze zu korrigieren.

Etwas unglücklich ausgedrückt.
Idealerweise brennst du natürlich für dein Thema. Vorrangig muss das Thema aber genug anbieten und geeignet sein.

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rautiert’#

Besser ein 90% Thema, welches läut und genug Quellen hat, sich in einem roten Pfaden darstellen lässt etcpp als ein ‚Fancy‘ Thema das am Ende an der eigenen Komplexität scheitert.

Don’t risk it all, sollte hier jetzt der Ansatz sein.

War auch maximal demotiviert gewesen gegen mitte meiner Arbeit. War dann absehbar, dass die Note auch nicht gut wird. Hätte die Option gehabt nochmal neu anzufangen, anderer Prof diesdas.
Aber habe am Ende einfach etwas halbgares geschrieben. Die Arbeit war zwar insgesamt schon ok aber eigentlich nicht das, was erwartet war (hatte auch eine sehr schlechte Betreuung).
Am Ende kam eine 2- raus, mit die schlechteste Note von der ich so gehört hatte. War mir dann egal gewesen, später hat auch quasi keiner dazu etwas gefragt.

Ich habe auch von keinem gehört, der durchgefallen ist - vielleicht ist das ein Ausweg, nicht mehr auf die Note zu schauen und mit dem, was du hast, zu Ende zu schreiben

ging mir ähnlich bei meiner diplomarbeit.

ich hatte eigentlich die zusage von einem unternehmen, bei dem ich schon während meinem studium gearbeitet hatte, dort die diplomarbeit zu schreiben. knapp vor der anmeldung der arbeit haben sie mir dann sehr überraschend abgesagt (doch keine kapazitäten dies das). dadurch „musste“ ich notgedrungen ein thema von einem prof. nehmen. hatte 0 bock auf das thema und den prof., war aber das einzige, was so kurzfristig noch zur verfügung stand.

hatte mit dem thema vorher auch nichts am hut (entwicklung eines ansteueralgorithmus für eine magnetresonanz-einheit) und habe mich dann da durchgequält. am ende wurde es, zur überraschung aller, trotzdem irgendwie eine 2. frag mich aber bloß nicht wie.

vor einiger zeit mal wieder durch zufall durch die arbeit geblättert und keine ahnung mehr, was ich da gemacht habe. mein letzter stand ist, dass das programm/der algorithmus lustigerweise heute noch verwendet wird. :lul:

Also ich kann dir ja mal kurz die Sichtweise eines Betreuers geben. Bei uns ist es in der Regel so, dass wir nicht einmal die Zusage zur Betreuung geben ohne ein aussagekräftiges Expose erhalten zu haben. Jedoch leisten wir bereits bei der Erstellung des Exposes viel Hilfestellung (wöchentliche Meetings, wenn gewünscht). Zudem gibt es auch ein Dokument von uns, in dem klar aufgezeichnet wird, was erwartet wird. Bei uns muss eine eigene Studie erhoben werden. Bis zum Zeitpunkt der Erhebung stehen wir im regen Austausch mit den Studierenden. Das Expose ist bei uns auch so gedacht, dass dieses als Grundlage für Abschlussarbeit dient. Nach der Erhebung ist es dann immer in der Regel so, dass die Studierenden kaum noch Rückfragen haben und sich nur noch ab und an mal melden. Ich lese es zumindest bei dir so heraus, dass du eine Literaturrecherche machen musst, also keine eigene Erhebung durchführen musst. Wenn du die Fragestellung und bereits wichtige Studien herausgesucht und durchgearbeitet hast, dann kannst du das aufjedenfall in zwei Monaten schaffen. Ich gebe meinen Studierenden immer den Rat sich ein Thema auszusuchen, was sie interessiert. Wie hier bereits geschrieben wurde, gibt es nichts langweiligeres sich mit einem Thema zu beschäftigen was man nicht interessant findet. Es gibt eigentlich zu jedem Thema mittlerweile genug Literatur, um darüber eine Abschlussarbeit zu schreiben, deswegen würde ich definitiv danach gehen was dich interessiert. Besteh auf ein Treffen mit deinem Berater und teile ihm deine Bedenken mit. Mit Krankschreibung kann man sich zudem auch den Abgabezeitpunkt beim Prüfungsamt verlängern lassen. Davon würde ich in deinem Fall aber erst einmal abraten. Versuch für dich erst einmal ein Überblick zu schaffen und eine Problemstrategie zu erarbeiten. Ein detaillierter Zeitplan mit wichtigen Teilschritten kann auch hilfreich sein für dich. Wie wichtig ist dir denn eine gute Note? Das wäre auch noch ein wichtiger Punkt bezüglich einer Einschätzung. Ich teile hier nur meinen Eindruck aus meiner Erfahrung. Sich erst einmal kurz rauszunehmen ist ok, allerdings lese ich eine allgemeine Vermeidungstendenz heraus, weshalb ich eher nicht dazu raten würde, da dies eventuell deine aktuelle Situation verschlechtern würde. Du brauchst eine Struktur und einen Zeitplan. Dann wirst du sehen, dass diese Situation gar nicht so ausweglos ist, wie du sie vielleicht siehst.

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Übrigens eine Sache, die dich vielleicht beim Schreiben motivieren könnte, sofern du dich dafür entscheidest:

Nutz einfach KI wie Chat GPT und Deepseek. Natürlich nicht, um sich Inhalte vorgeben zu lassen, aber einfach um Ideen und Textvorschläge zu erhalten. Habe ich damals auch gemacht, indem ich z.B. meine groben Notizen und Gedanken da rein kopiert habe und um Formulierungsvorschläge in Wissenschaftlicher Sprache gebeten habe. Auch bei der Gliederung von Kapiteln etc. kann es helfen und zuletzt: Es motiviert auch ungemein, weil man dadurch einfach deutlich effizienter und schneller arbeitet.

Wichtig ist halt einfach, dass man Textpassagen nicht 1:1 übernimmt, sondern nochmal selbst redigiert und auf Korrektheit prüft.

Verfällt man da nicht in Versuchung einfach die Sachen zu übernehmen, weil sie schon so gut sind? Stell ich mir jetzt wirklich schwer vor der Versuchung zu widerstehen bei den ganzen ki Helferleins

ja, braucht schon einiges an Selbstdisziplin, hab es primär halt zum redigieren genutzt und das war halt eine mega Zeitersparnis. Inhaltlich würde ich da auch nichts fragen.

Und selbst wenn es nur darum geht Synonyme zu finden ist KI schon wesentlich besser als diese Standard Wörterbücher aus dem Internet, da du hier z.B. auch den Kontext setzen kannst.

Würde ich auch nicht empfehlen.

Finde wie oben bereits gesagt eine Seite pro Tag mehr als solide.
Habe meine Masterarbeit damals neben der Arbeit geschrieben und hatten ein Semster Zeit. War natürlich etwas Firmenbezogenes und daher relativ entspannt, da man schon recht gut wusste wo die Reise hingehen sollte. Ging um eine Empfehlung in welche Richtung ein Produkt entwickelt werden sollte. Dazu viel englischsprachige Literatur zusammengefasst und übersetzt.

Richtige Vorgehen und Planung (inkl. freier Tage!) ist halt wichtig.
Expose/Inhaltsverzeichnis sowie Fragestellung sind das Mindeste, dann wird das schon was.

In diesem Fall hier würde ich aber tatsächlich eher einen Abbruch raten. Wenn man so auf dem Zahnfleisch läuft kann das nix vernünftiges werden.
Lieber einmal Kräfte sammeln Thema suchen was einen interessiert und dann gib ihm. Klingt für mich derzeit nach klassicher Überforderung und dann verennt man sich in Sachen und verkompliziert causalste Zusammenhänge.

Achja zu alt zum studieren ist man nie (:

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Kopf hoch, Brudi! Viele waren schon in deiner Situation (ich auch). Irgendwann liegt das Thema hinter dir und dann tut das alles nicht mehr so weh. Ob nun Abbruch oder nicht - ist dabei erstmal gar nicht sooo entscheidend. Wichtig ist sich für einen Weg zu entscheiden. So kenne ich Leute die nach mehreren Jahre keine Arbeit zusammen bekommen haben. Das war damals die Hölle, aber heute geht es allen gut und alle sind ihren Weg gegangen. Davon stirbt keiner.

Hier sind viele gute Beiträge über mir. Ich würde das so probieren: Gesprächstermin mit dem Betreuer vereinbaren, Termin gut vorbereiten; Stand darlegen - inkl. Ängsten und Option auf Abbruch, Lösungen suchen… und dann entscheiden wie es weiter geht.

Falls du dann Hoffnung hast, konkreten Ablaufplan erstellen, durchziehen und (wichtig!) regelmäßig mit der Betreuung treffen und im Dialog bleiben.

Falls du denkst „fuck it“ - dann scheiss drauf und brich ab. Du siehst die Vögel nie wieder. Starte deinen zweiten Versuch. Da weisst du dann wie der Hase läuft und wo was krachen gehen kann. Das wird gut gehen!

Und immer dran denken, die Note der Masterarbeit interessiert irgendwann auch keinen mehr.

Mahlzrit bruvs,

ich gebe mal n kurzes Update. Vorweg danke für eure aufbauenden Worte und Vorschläge, das hat mir doch Mut gemacht meine Entscheidung zu treffen.
Ich hab Anfang der WOche mit meinem Studiengangsberater gesprochen und ihm den ganzen Ablauf erklärt. Am Ende meinte er auch, das er noch nie gehört hat, das man beim 1. Termin sofort die Arbeit anmelden muss und sich vorallem innerhalb von 5min zwischen 2 Themen entscheiden muss.
Das ist schonmal das erste was mir sehr zusetzt, das ich so im nachhinein betrachtet (oben hats schon jemand geschrieben) so reingebaited wurde, mit der Begründung ich habe ja 5 Monate Zeit. Ich habe das auch von keinem Kommilitonen gehört noch war es während meiner Bachelor Arbeit so.
Ich hab mich jetzt dazu entschieden, die Arbeit abzubrechen und in einigen Wochen mir ein neues Thema und vorallem anderen Lehrstuhl zu suchen. Bis dahin muss ichmich leider erstmal „erholen“ weil wie schon geschrieben, das körperlich und psychisch leider nicht gut an mir vorbeigegangen ist. Was mir so schwer fällt zusätzlich ist die Sorge, das ich wieder schlechte Erfahrungen mit der Betreuung hab, das ist so mit meine größte Angst im Moment, das muss ich versuchen in den Griff zu bekommen.
Ich werde aufjedenfall beim nächsten Lehrstuhl darauf achten, das die Betreuung und Themeneingrenzung erstmal im Vordergrund steht und danach erst angemeldet wird.
Ansonsten noch mal vielen Dank an euch alle bei dem was ihr gepostet habt. <3

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Hört sich doch nach einer sinnvollen Entscheidung an. Dann nimm dir jetzt auf jeden Fall eine Auszeit und mach einen Haken an das Kapitel. Vorbei ist vorbei.

Für den zweiten Versuch brauchst du dich mit deiner jetzigen Erfahrung auch nicht zu stressen. Werde erst einmal gesund und dann geh das langsam an. Du weißt ja jetzt auch, welche Bedarfe du in der Betreuung hast und wie du in deiner Vorbereitung vorgehen solltest. Das artikulierst du dann auch klar. Insofern kein Grund sich Sorgen zu machen, dass es jetzt noch einmal so läuft. Such dir ein interessantes Thema und Abfahrt

geb auf dich acht.
lass dir Zeit bei der Themenauswahl. Glaube Fach hattest du nciht gesagt aber evtl kannste ja noch bei einer Firma anfragen. Machts meistens einfacher wennn der 2. Prüfer aus der Firma kommt ;)

Sehe ich übrigens ganz anders. Da kann man dann gerne auch mal zwischen den Interessen von Firma und Lehrstuhl aufgerieben werden.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht bei Seminararbeiten im Vorfeld die Betreuer zu erproben und sich anhand dessen für einen zu entscheiden.
Das hilft @cumsh0t natürlich nicht mehr, aber du hast ja nun Zeit dich in Ruhe neu aufzustellen und dir diesesmal den richtigen Begleiter zu suchen.
Meistens schreibt man die MA ja auch zu einem Teilbereich des Themas an dem der Doktorand für seine eigene Arbeit werkelt. Wenn du also gute Arbeit ablieferst und sie deine Ergebnisse in ihre Tätigkeit mit einbauen können, haben beide Seiten etwas von der Zusammenarbeit. Du bist also eigentlich nicht nur Bittsteller!

Je nach Firma. Bei uns wäre es gar nicht erlaubt, dass ein Firmenangestellter Zweitprüfer ist. Glaube das geht gar nicht. Ist vielleicht aber von Fach zu Fach unterschiedlich. Hatte schonmal was mit Audi betreut ist dann aber logischerweiße mit Sperrvermerk etc.

Das Wichtigste ist, dass du eine Entscheidung getroffen hast! Super, dass du deine emotionale sowie körperliche Verfassung wahrnimmst und diese dann auch schützt. Viel Erfolg weiterhin.

Kenne natürlich nicht jede Ordnung aber im Normalfall sollte ein Prüfer ausreichen der den gleich akademischen Grad oder höher hat als den man anstrebt.
Meine Profs fanden es immer sehr nice mal in eine neue Firma zufahren und sich dort alles anschauen zu dürfen etc…
Liegt aber vermutlich daran das ich im Ingenieurwesen studiert habe da sind nicht alle so verklemmt :stuck_out_tongue:

Echt? Also theoretisch jemand mit einem Bachelor wäre ausreichend für die Prüfung einer Bachelorarbeit? Ja unterscheidet sich echt sehr anscheinend. Bei manchen Studiengängen bei uns ist es sogar so, dass beide Prüfer auf professoraler Ebene sein müssen, da darf ich dann nur Betreuer sein. Finde ich auch total übertrieben. Fänds selbst auch spannender wenn man mehr interdisziplinäre Arbeiten hat. Die Psychologie hat denke ich auch weniger Anknüpfungspunkte bei Firmen als das Ingenieurwesen. Würds eher konservativ statt verklemmt nennen :D bloß keine Änderungen (leider…).

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