Abschlussarbeit abbrechen?

Liebe Bruvs,
ich muss mir das von der Seele schreiben weil ich so dermaßen verzweifelt bin und einfach nicht mehr weiter weiß. Ich schreibe grade meine Masterarbeit, es geht aber leider ganz ganz schwierig vorwärts. Ich sträube mich mit jeder Faser meines Körpers mich an den PC zu setzen und zu schreiben… Mir gehts gesundheitlich auch total schlecht, kann kaum richtig schlafen, merke wie ich richtig depressiv bin und eigentlich andauernd los weinen könnte.
Ich möchte eigentlich nicht alles auf meinen Betreuer schieben, aber ich fühle wirklich keine Unterstützung. Ich habe zu Anfangs mehrer Wochen nach Wirkungsbeziehungen für mein Thema gesucht, dazu wurde mir von ihm geraten, die aber gar nicht vorhanden sind, bzw. keine empirischen Befunde vorhanden sind. Ich hab also die Zeit komplett verschwendet und dabei wurde meine Arbeit schon längst angemeldet. Oft hab ich auch erst Tage später ANtwort auf meine Emails bekommen und in der Zeit konnte ich nicht wirklich weiter machen. Durch den gestiegenen Zeitdruck und die Energie die ich über die Wochen verbraucht habe, hba ich dann auch den Überblick verloren und konnte dann nicht mehr mögliche Änderungen an mein Modell vornehmen. Wenn ich vom Wesen her vielleicht ruhiger wäre, hätte ich n kühleren Kopf bewahrt und trotzdem was geschafft…keine Ahnung…will das jetzt einfach nicht auf andere schieben.
Ich bin jetzt leider an dem Punkt wo ich ernsthaft überlege abzubrechen, weil ich einfach nicht auch nur noch eine Studie lesen kann oder einen Satz schreiben.
Auf der anderen Seite habe ich so ein schlechtes Gewissen, weil ich damit nur noch 1 Versuch habe und dadurch noch mehr Druck entsteht. Ich fühl mich auch so als looser dass ich das nicht schaffe. Ich weiß aber das ich gesundheitlich noch mehr Probleme bekomme, weil ich nicht mehr schlafen kann, hab Blutdruck Probleme dadurch jetzt und bin andauernd erkältet usw
Danke fürs lesen oder so…

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wie lange hast du denn noch zeit?

vllt mal 1-2 tage komplett abstand nehmen und dann mal in ruhe hinsetzen und überlegen wie es weitergehen kann.

abbrechen würde ich vermutlich nicht. du hast es bis zur abschlussarbeit geschafft, dann zieh den rest jetzt auch noch irgendwie durch.

und selbst wenn du es nicht schaffen oder doch abbrechen solltest, so abgedroschen es klingen mag: kopf hoch brudi, es geht immer irgendwie weiter. kann jedem passieren.

Vorweg:

Es ist ok die Arbeit abzubrechen. Das ist kein Weltuntergang. Du kannst die Arbeit bei Wunsch dann vermutlich wiederholen (gehe ich bei deiner Prüfungsordnung einfach mal von aus). Es ist vollkommen normal, dass so ein Projekt mal scheitert. Gehört auch irgendwie zum Lernprozess. Ist mir selber bei der Bachelorarbeit passiert: War mit meinem Thema damals nicht happy, wurde von meiner Prof auch reingebaited. Dann sind die Quellen quasi weggebrochen und nix hat mehr Sinn ergeben. Habe dann frustriert abgebrochen und mir ein neues Thema gesucht.

Meine Erfahrung:

Bei meiner Masterarbeit habe ich auch gestruggelt. Richtig hart. War mit dem Studium 1 Semester früher durch als vorgesehen und wollte dann die Masterarbeit auch schnell pushen. Die Themenfindung hat Ewigkeiten gedauert, 1.5 Semester (ja wtf). Prof hat mich mega mies betreut und bei jedem Meeting neue Wünsche geäußert. Habe dann irgendwann die Prof gewechselt. Dann kam Corona. Arbeit war angemeldet und niemand wollte mir mehr Interviews geben. Digital war das noch nicht so etabliert. Musste dann mein Thema trotz Anmeldung inhaltlich ändern. Übelster Pain und Stress. Dann habe ich mich total abgearbeitet an den neuen Inhalten und auf einmal kommen die alten Interviewpartner wieder an. Hatte schon 20 Seiten etc geschrieben. Also wieder auf das alte Thema geswitcht trotz Zeitmangel. Prof wollte das so und mein Titel stand ja auch fest.

Long Story Short: War extrem auslaugend. Kann dich da voll verstehen. War oft an dem Punkt aufzugeben und mental absolut am Limit. Bin auch kränklich geworden. Man steigert sich dann auch da rein und überwertet das Ganze. Macht sich mehr Druck als nötig. Habe letztendlich aus Kulanz wegen Corona eine kurze Verlängerung bekommen und mich dann noch 1 Woche oder so krank gemeldet (mehr ging laut Prüfungsordnung nicht). Arbeit ist trotzdem erst am Abgabetag fertig geworden. Das letzte Kapitel wurde im Copyshop finalisiert. Es hatte in Köln nur noch 1 Kiosk mit DHL Point offen für Poststempel. Ergebnis war trotz der Tortur top. Alles ist möglich

Ich kann deine Situation und den Progress der Arbeit nicht einschätzen. Meine Empfehlung ist auf dein Bauchgefühl zu hören und dich vor allen Dingen nicht im Überdenken zu verlieren. Es bringt dir absolut gar nichts, wenn du dich mental runterwirtschaftest und dich selber unter Druck setzt. Akzeptier den IST-Zustand. Vergangenheit ist Vergangenheit.

Nimm dir 2-3 Tage Auszeit und mach gar nix zur Arbeit. Erhol dich so gut es geht. Gesundheit geht vor. Wenn du mal Beratung von Außen bauchst, ruf ein Seelsorgetelefon an. Dafür sind die Menschen an diesen Hotlines da. Dann setz dich mit Kommilitonen oder dir vertrauten Personen einmal hin und versuch den Zustand der Arbeit objektiv einzuordnen. Dann gehst du zu deiner/deinem Prof und sprichst Klartext. Forder Unterstützung ein. Optional lass dich von der Fachschaft o.Ä. beraten.

Es ist vollkommen normal, dass Studis bei Abschlussarbeiten struggeln. Eigentlich sind da alle für sensibilisiert. Wenn du dich dann entscheidest weiterzumachen, holst du die Zeit durch ne Krankschreibung wieder rein. Falls nicht, ist das in Ordnung. Dein Leben geht weiter. Dann erholst du dich und suchst dir ein neues Thema. Glaube mit deiner Erfahrung dann läuft es besser. Und Druck brauchst du dir nicht machen. Mit ner schlechten Note bestehst du trotzdem deinen Master Dein Studium ist fast rum, das sind die letzten Credit Points. In so vielen Berufen interessiert sich später kein Mensch mehr für die Arbeit, besonders nicht für die Note. Hauptsache Master aufm Papier.

Es gibt btw auch immer mehr Lösungen als man vorher auf den Schirm hat. Das darfst du auch nicht vergessen.

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Sorry Bro!
Kenne diese Situation, mir ging es damals sehr ähnlich. Konnte nicht mehr schlafen, war depressiv und bei jeder kleinen Auszeit die man sich gönnt hatte man ein schlechtes Gewissen. Betreuer war auch nicht wirklich hilfreich. Absolut beschissene Zeit und ich fühle 100% mit dir…

Hört sich jetzt nach extrem Klischee an, aber falls du abbrichst ist das kein Beinbruch. Passiert. Das Leben geht weiter und du wirst trotzdem deinen Weg machen.

Nimm dir ein paar Tage und probiere ein bisschen Abstand zu gewinnen. Nach diesen Tagen üblegst du dir für dich wie es weitergehen soll. Scheiß auf die Meinung von Kollegen, Eltern etc. Du machst was du für dich als richtige Entscheidung erachtest und es wird die richtige sein.

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Welches Fach studierst du denn und welchen Umfang muss die Arbeit haben?

Habe mich damals auch ein wenig übernommen und gefühlt eine Doktorarbeit abgegeben, wo ich es wesentlich simpler hätten halten können. Ärgert mich im Nachhinein auch, dass ich mir alles viel zu verkompliziert habe, anstatt einfach eine Standard-Befragung durchzuführen oder eine Literaturarbeit zu schreiben. Hab mich dann zeitweise auch überfordert gefühlt und war sehr froh, dass ich die Arbeit erst anmelden musste als alle Daten schon erhoben waren und im Prinzip nur noch die Schreibarbeit ausstand.

Wenn dein Prof zudem kein *** ist kann er dir meines Wissens nach auch noch eine Verlängerung erlauben, gerade wenn es dir psychisch nicht besonders gut geht.

Ansonsten kann ich nur empfehlen abzubrechen und ggf. in ein paar Monaten nochmal einen Versuch zu wagen, bei dem du dann auch erst anmeldest sobald im Prinzip nur noch das Schreiben aussteht (sofern das erlaubt ist).

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Kann ich auch nur bestätigen.
Masterarbeit war schon massiv pain in the ass und mein Thema war sogar relativ straight forward.
Trotzdem waren es am Ende gut 6 Wochen täglich von 08 bis 24 Uhr daran arbeiten, nur unterbrochen von kurz 100m zum Supermarkt und Duschen… Keine Freizeit, kein Sport, keine anderen Gedanken.

Mir hat der Rhythmus geholfen und das ich mir die täglich fixe Endzeit gesetzt habe. Nach 16 Stunden kommt sowieso nur noch murks dabei rum und am nächsten Tag ist man auch nicht fit.
Und das wissen, dass es irgendwann irgendwie vorbei ist.

Ansonsten kann ich nur empfehlen auf gar keinen Fall quantitative Umfragen zu machen. Das wäre bei meiner BA fast schief gegangen, weil ich eigentlich gar keine Ahnung hatte, wie man sowas sinnvoll auswertet…

Wie viel Zeit bleibt denn noch und gibt es wirklich kein zurück? Brauchst du eine besondere Note oder geht es am Ende nur ums bestehen?

Hast du ein abgesprochenes inhaltsverzeichnis? Wenn nein, würde ich das unbedingt nachholen und es dann möglichst abarbeiten. Schritt für schritt. Und wenn es keine 1.0 wird isses eben so.
Und wie viele schon geschrieben haben mindestens 3 tage vollständig auszeit nehmen.

Ich depp hab das fast 6 monate gemacht :D

Lol ich wäre verrückt geworden oder hätte den Löffel abgegeben. War danach körperlich komplett im Sack.

War aber nicht so als ob ich vorher Däumchen gedreht habe :cowboy_hat_face:
Hatte in dem Semester noch zwei Seminare und durfte auch nicht groß vorarbeiten vor der Anmeldung.
Ein grober Plan stand, zwei drei Wochen Quellen, Inhaltsverzeichnis strukturiert und Zugang zur Entwicklungsumgebung und Codebase… dann würde angemeldet und die wilde Achterbahn ging los und gipfelte in besagten gut 6 Wochen.

Danke vielmals für euer Mitgefühl, bin so ein Wrack im Moment, dass mir die Tränen beim lesen eurer Post gekommen sind. Kannn grade auch nicht mehr schlafen, deswegen schreib ich noch n paar Infos:
In meinem Studiengang hab ich insg. 5 Monate für die Arbeit. Knapp die ersten 3 Monate habe ich eigentlich für nichts und wieder nichts recherchiert. Mein Betreuer hat mir in jeder Interaktion auf die Nase gerieben das ich ja so viel mehr Zeit habe während er und die anderen Studis seines Studiengangs ja nur 3 Monate Zeit haben. Dann gab es einen Termin wo ich ihm und meinem Professor, zu dem ich keinen Kontakt habe, den Zwischenstand präsentierte und dabei kam ich mir schon so blöd vor weil ich da alles verbessert wurde was ich bisher geschrieben habe, also ich hatte eigentlich schon das was ich geschrieben habe unnütz gehabt.
Ich hab ehrlicherweise das Gefühl das mein Betreuer mir die Zeit nicht gegönnt hat, weil ich eben mehr habe als er es hatte, und deswegen die Informationen so spärlich bzw. gar keine gegeben hat.
Wie gesagt ich hab so viele Körner die ersten 3 Monate gelassen, das ich einfach keine Kraft mehr habe mich an den PC zu setzen und zu schreiben. Ich saß 5-6 Stunden und hab nur gelesen, gelesen und gelsen und hab dann bis in die Nacht hinein vielleicht ne halbe bis ganze Seite geschafft. Aber ich hab auch immer die Panik dabei, das ja eh wieder alles falsch ist und ich deren Anforderungen nicht erfülle, weil ja immer alles verbessert wurde was ich bis dato vorgestellt hatte. Ich habe auch Angst das ich jetzt die restliche Zeit mich noch weiter quälen würde und dann lässt der Betreuer mich durchfallen…
Und wie ich oben versucht habe zu erklären, hi´at mich dann auch meine Panik gelähmt, richtig durchzuatmen und vielleicht Änderungen vorzunehmen. Ich hab jetzt Variablen in meinem Modell die eigentlich sehr schwer zusammen passen (literarur Arbeit), ich hätte bestimmt im klareren Kopf da Änderungen geschafft, ich war aber einfach die ganze Zeit im Panik Modus.
Das schlimme ist ich hab eigentlich nen guten Notendurchschnitt, aber das brint mir einfach absolut nichts. Ich hab auch von keinem anderen Studi bisher gehört, das die Arbeit direkt angemeldet wird. Ich musste ein Thema auswählen und dann direkt anmelden. Ich hatte den ersten Monat Zeit das Thema zurückzugeben, aber da war ich noch so engagiert und ehrgeizig und wollte das unbedingt schaffen und es mir selbst beweisen. Die Ernüchterung kam dann als es zu spät war zum zurückzugeben.
Ich mache mir so schlimme Gedanken, ob ich abbrechen soll oder nicht das ich die letzten Tage nur so 3-4 Stunde schlafe kann, hab auch ncoh den Druck das ich wieder Arbeiten muss weil mein gespartes ausgeht und ich eigentlich auch schon viel zu alt bin zum studieren…
Es ist einfach die Hölle grade

Das hört sich so an, dass du noch kein abgestimmtes/freigegebenes inhaltsverzeichnis/gliederung hast.
Da solltest du vielleicht wirklich mit anfangen. Grundsätzlich scheint es ja zu stehen. Aber fixiere es und schreib dem betreuer eine mail, dass du das bis ende der woche abgesegnet haben möchtest, weil es ja nur noch knapp 2 monate sind und mit der finalen ausarbeitung startest willst. Konkrete Änderungswünsche kann er gerne äußern. Die mail schickst du heute abend raus und machst dann bis samstag komplett frei.
Auch wenn theorien nicht auf das thema passen ist es ein ergebnis. Macht nur nochmal deutlich weniger list zu schreiben

Ich würd wie empfohlen erstmal paar Tage Auszeit nehmen und danach ein Gerüst schaffen was abgesegnet ist, wie @sloth1337 sagt. Wenn das nicht hilft ist abbrechen kein Beinbruch. Neues Thema, neuer Betreuer und du hast ja was dabei gelernt wie es nächstes Mal nicht laufen soll.

Paar Tipps die ich geben kann, die mir weitergeholfen haben.

1. Erst anmelden wenn die Recherche abgeschlossen ist
Ich musste ein Expose inkl Quellenverzeichnis abgeben. Das sind quasi 1/2 - 1 Seite über den Inhalt deiner Arbeit und deine Hauptquellen. Das musste am Ende sowohl mein Betreuer, als auch der Prof abzeichnen.

2. Finde iwen anders der auch schreibt.
Ich hatte das Glück nen Kollegen zu haben, der auch geschrieben hat. Ich glaub er war so 1-2 Monate weiter als ich. Dadurch hat man sich aber in der Uni getroffen und sich gegenseitig motiviert und supported. Das hilft enorm ausm Quark zu kommen. Vor allem wenns kacke läuft hat man auch direkt iwen zum reden. Muss auch gar nicht die gleiche Fachrichtung sein.

3. Regelmäßige Austauschtermine mit deinem Betreuer.
Wenn du nen Betreuer suchst, direkt festmachen, dass man am Anfang regelmäßige Termine macht. 1x Woche oder alle zwei. Wenn was nicht läuft oder du unwissentlich iwo falsch abgebogen bist kann er schon korrigierend eingreifen bevor du Zeit versenkst.

Ansonsten kann ich allen zustimmen. Masterarbeit ist kräftezerrend. Ich hab mit Themenfindung, Betreuersuche usw glaub ich 1 Jahr bis Abgabe gebraucht und die Verteidigung kam noch danach (schön während Corona über Video).

Ansonsten ist 1 sauber geschriebene Seite pro Tag eigentlich keine schlechte Quote imo. Da war ich jetzt meist auch nicht schneller, wenn auch ich auf Englisch geschrieben hab und das nochmal etwas nerviger ist, wegen passive voice.

Einige Posts hier suggerieren, dass es in gewisser Weise „normal“ sei, dass die Arbeit einen mentan und körperlich fertig macht. Das finde ich absolut NICHT normal.

Man nimmt das Ganze schon sehr ernst, was ja erstmal definitiv nicht verkehrt ist .
Aber sei dir bewusst, wie viele BA oder MA Arbeiten bei einem LS jedes Jahr eingereicht werden, wieviel ein Prof zu bewerten hat und das neben dem ganzen Tagesgeschäft. Sind ja auch nur Menschen.

Falls du tatsächlich neu anfängst :
Such dir ein Thema aus worüber du vor allem gut und viel schreiben kannst. Es muss nicht interessant und spannend sein.

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Find ich allgemein gefasst nen schwierigen Tipp. Wenn ich mich 6 Monate lang mit einem Thema auseinandersetzen müsste, was weder interessant noch spannend ist, dann hätte ich nach einem Monat schon kb mehr gehabt.

Verstehe auch den Ansatz des viel Schreibens nicht, das ist keine Deutschklausur in der Schule. Ich glaub ich hab am Ende 30-40 Seiten geschrieben. Mag am technischen Studiengang liegen, aber wer hat Bock 60+ Seiten gesülze zu korrigieren.

Etwas unglücklich ausgedrückt.
Idealerweise brennst du natürlich für dein Thema. Vorrangig muss das Thema aber genug anbieten und geeignet sein.

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rautiert’#

Besser ein 90% Thema, welches läut und genug Quellen hat, sich in einem roten Pfaden darstellen lässt etcpp als ein ‚Fancy‘ Thema das am Ende an der eigenen Komplexität scheitert.

Don’t risk it all, sollte hier jetzt der Ansatz sein.

War auch maximal demotiviert gewesen gegen mitte meiner Arbeit. War dann absehbar, dass die Note auch nicht gut wird. Hätte die Option gehabt nochmal neu anzufangen, anderer Prof diesdas.
Aber habe am Ende einfach etwas halbgares geschrieben. Die Arbeit war zwar insgesamt schon ok aber eigentlich nicht das, was erwartet war (hatte auch eine sehr schlechte Betreuung).
Am Ende kam eine 2- raus, mit die schlechteste Note von der ich so gehört hatte. War mir dann egal gewesen, später hat auch quasi keiner dazu etwas gefragt.

Ich habe auch von keinem gehört, der durchgefallen ist - vielleicht ist das ein Ausweg, nicht mehr auf die Note zu schauen und mit dem, was du hast, zu Ende zu schreiben

ging mir ähnlich bei meiner diplomarbeit.

ich hatte eigentlich die zusage von einem unternehmen, bei dem ich schon während meinem studium gearbeitet hatte, dort die diplomarbeit zu schreiben. knapp vor der anmeldung der arbeit haben sie mir dann sehr überraschend abgesagt (doch keine kapazitäten dies das). dadurch „musste“ ich notgedrungen ein thema von einem prof. nehmen. hatte 0 bock auf das thema und den prof., war aber das einzige, was so kurzfristig noch zur verfügung stand.

hatte mit dem thema vorher auch nichts am hut (entwicklung eines ansteueralgorithmus für eine magnetresonanz-einheit) und habe mich dann da durchgequält. am ende wurde es, zur überraschung aller, trotzdem irgendwie eine 2. frag mich aber bloß nicht wie.

vor einiger zeit mal wieder durch zufall durch die arbeit geblättert und keine ahnung mehr, was ich da gemacht habe. mein letzter stand ist, dass das programm/der algorithmus lustigerweise heute noch verwendet wird. :lul:

Also ich kann dir ja mal kurz die Sichtweise eines Betreuers geben. Bei uns ist es in der Regel so, dass wir nicht einmal die Zusage zur Betreuung geben ohne ein aussagekräftiges Expose erhalten zu haben. Jedoch leisten wir bereits bei der Erstellung des Exposes viel Hilfestellung (wöchentliche Meetings, wenn gewünscht). Zudem gibt es auch ein Dokument von uns, in dem klar aufgezeichnet wird, was erwartet wird. Bei uns muss eine eigene Studie erhoben werden. Bis zum Zeitpunkt der Erhebung stehen wir im regen Austausch mit den Studierenden. Das Expose ist bei uns auch so gedacht, dass dieses als Grundlage für Abschlussarbeit dient. Nach der Erhebung ist es dann immer in der Regel so, dass die Studierenden kaum noch Rückfragen haben und sich nur noch ab und an mal melden. Ich lese es zumindest bei dir so heraus, dass du eine Literaturrecherche machen musst, also keine eigene Erhebung durchführen musst. Wenn du die Fragestellung und bereits wichtige Studien herausgesucht und durchgearbeitet hast, dann kannst du das aufjedenfall in zwei Monaten schaffen. Ich gebe meinen Studierenden immer den Rat sich ein Thema auszusuchen, was sie interessiert. Wie hier bereits geschrieben wurde, gibt es nichts langweiligeres sich mit einem Thema zu beschäftigen was man nicht interessant findet. Es gibt eigentlich zu jedem Thema mittlerweile genug Literatur, um darüber eine Abschlussarbeit zu schreiben, deswegen würde ich definitiv danach gehen was dich interessiert. Besteh auf ein Treffen mit deinem Berater und teile ihm deine Bedenken mit. Mit Krankschreibung kann man sich zudem auch den Abgabezeitpunkt beim Prüfungsamt verlängern lassen. Davon würde ich in deinem Fall aber erst einmal abraten. Versuch für dich erst einmal ein Überblick zu schaffen und eine Problemstrategie zu erarbeiten. Ein detaillierter Zeitplan mit wichtigen Teilschritten kann auch hilfreich sein für dich. Wie wichtig ist dir denn eine gute Note? Das wäre auch noch ein wichtiger Punkt bezüglich einer Einschätzung. Ich teile hier nur meinen Eindruck aus meiner Erfahrung. Sich erst einmal kurz rauszunehmen ist ok, allerdings lese ich eine allgemeine Vermeidungstendenz heraus, weshalb ich eher nicht dazu raten würde, da dies eventuell deine aktuelle Situation verschlechtern würde. Du brauchst eine Struktur und einen Zeitplan. Dann wirst du sehen, dass diese Situation gar nicht so ausweglos ist, wie du sie vielleicht siehst.

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Übrigens eine Sache, die dich vielleicht beim Schreiben motivieren könnte, sofern du dich dafür entscheidest:

Nutz einfach KI wie Chat GPT und Deepseek. Natürlich nicht, um sich Inhalte vorgeben zu lassen, aber einfach um Ideen und Textvorschläge zu erhalten. Habe ich damals auch gemacht, indem ich z.B. meine groben Notizen und Gedanken da rein kopiert habe und um Formulierungsvorschläge in Wissenschaftlicher Sprache gebeten habe. Auch bei der Gliederung von Kapiteln etc. kann es helfen und zuletzt: Es motiviert auch ungemein, weil man dadurch einfach deutlich effizienter und schneller arbeitet.

Wichtig ist halt einfach, dass man Textpassagen nicht 1:1 übernimmt, sondern nochmal selbst redigiert und auf Korrektheit prüft.