US Politik

Dass sich jeder Jochen dazu äußern darf sieht man ja an deinem Post, das wirst du auch weiterhin dürfen.

Es ist jetzt auch für dich wichtig zu lernen, dass man sich zu speziellen Themen einfach nicht äußern sollte auch wenn man es darf. Schwangerschaft ist ein solches Thema. :slight_smile:

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Man kann hier nur Kamala Harris zitieren bei der Befragung von Kavanaugh:

“Can you think of any laws that give government the power to make decisions about the male body?” she asked.

“Um — I’m happy to answer a more specific question, but…” Kavanaugh stammered.

“Male versus female,” Harris said.

After he fumbled a bit, Harris pitched the question again.

“I’m not aware of any right now, Senator,” Kavanaugh replied.

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soll sich einfach jeder mann sterilisieren lassen

wenn man vater sein möchte, einfach die vasektomie rückgangig machen.
problem gelöst

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Auch als alter weißer Mann kann man zu ethischen Fragen eine Meinung haben, selbst wenn man(n) nicht betroffen ist.

Um mal ins Extreme zu gehen: Bei der Geburt wird keiner/keine der Mutter das Recht geben, das Kind nicht leben zulassen, weil es das „Recht der Frau“ ist. Dann würde sie nämlich nicht über ihren Körper entscheiden, sondern über den Körper des Kindes.
Auch wenn wir eine Woche vor berechneten Geburt sind, gibt es soweit ich weiß auch keine Gruppierung, die dann noch einen Schwangerschaftsabbruch erlauben möchte. Einfach weil dann das Baby schon voll lebensfähig ist. Hier geht es doch nicht darum, dass man der Frau die Selbstbestimmung über ihren Körper abspricht oder dass Männer Frauen etwas vorschreiben wollen, sondern dass es irgendwann eben auch das Recht des (ungeborenen) Kindes gibt.

Meiner Meinung sollte es nur um die Frage gehen, ab wann dieser Zeitpunkt erreicht ist, wo das Kind „lebt“. Bis dahin ist es natürlich die Sache der Frau, was sie mit ihrem Körper macht.
Da klingt die bisherige Regelung in den USA (24. Woche) erstmal ganz plausibel.

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Finde die gesetzliche Regelung in Deutschland eigentlich recht solide bei dem Thema Abtreibung.

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genau diese 24. woche wollen sie doch runtersetzen auf 6? glaub ich und da kann eine frau in der regel noch gar nicht wissen das sie schwanger ist und somit werden abtreibungen defacto unmöglich und das kann einfach nicht sein

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Ja absolut, bin ich ganz deiner Meinung

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Die Kinder, die nie ein Leben haben werden, sind aber noch größere Leidtragende, die ja gerade NICHT leben dürfen. Und ich sehe eben nicht, dass irgendjemand das Recht haben sollte, so ein Leben beenden zu dürfen, auch nicht die Mutter. Das ist für mich in dem Fall eine Grundrechtsabwägung, wo das Recht auf Leben in einem gewissen (temporären) Konflikt mit der körperlichen Selbstbestimmung der Frau ist. Und meiner Meinung nach sollte hier das Recht auf Leben höher gewichtet werden.
Außerdem würde ich gerne mal als kleinen Denkanstoß die Frage in den Raum werfen, wie lange denn deiner Meinung nach die Mutter das Leben des Kindes beenden darf und wo für dich da die Grenze liegt. Wenn du da nämlich den Maßstab „den Körper der Frau“ nimmst, müsse die Grenze ja bis zu der Geburt sein, wobei das ja dann schon ein meiner Meinung nach absolut insaner take ist, ein seit Monaten lebensfähiges Baby legal töten zu dürfen.

@scarfix : Wenn dein Standpunkt wirklich sein soll, dass man sich zu der Thematik als Mann nicht äußern sollte, dann ist Jochen noch ein paar intellektuelle Level über dir angesiedelt.

bist du denn damit einverstanden, wie es in deutschland geregelt ist? oder ist deine meinung wirklich, das eine frau niemals abtreiben darf, auch nicht in woche 1? (utopisch es da zu wissen, aber geht hier um die radikale sichtweise)

Ich bin persönlich tatsächlich der Meinung, dass man nicht abtreiben darf, sobald man medizinisch eine Schwangerschaft feststellen kann.
Die Frage, die dahintersteht ist ja eigentlich, ab wann ein Menschenleben beginnt. Weil ab diesem Zeitpunkt sollte es Menschenrechte besitzen und das elementarste Grundrecht ist das Recht auf Leben.
Halte es aber natürlich für ein sehr schwieriges Thema, aber imo sollte man einfach alles tun, um Menschen die Chance ein Leben führen zu können, zu ermöglichen.

Dementsprechend finde ich Deutschland schon besser als die USA. Man muss sich bei sowas wie „bis zu 24 Wochen“ zumindest einmal bewusst machen, dass es erfolgreiche Geburten schon nach ca. 21 Schwangerschaftswochen geben kann und diese Zahl wird sich vermutlich in den nächsten Jahrzehnten noch weiter verringern mit einer Verbesserung der medizinischen Möglichkeiten.
Hier mal ein Beispiel: Drei Jahre später: 21-Wochen-Frühchen Frieda ist putzmunter - WELT
Ich finde die Vorstellung, dass dieses Kind z.B. noch in der 24. Woche legal abgetrieben werden könnte (In einigen Bundesländern der USA jetzt), absolut grotesk.
Von daher finde ich Deutschland schon besser als die USA, aber würde es aus den oben genannten Gründen sehr begrüßen, wenn man Abtreibungen illegal machen und Frauen entsprechend unterstützen würde, sodass ihr „Opfer“ für ein Leben bestmöglich gewürdigt und kompensiert wird.
Habe da echt lange drüber nachgedacht und viel mit meiner Schwester diskutiert, die als Hebamme arbeitet und bei der Geburt von so einem 21 Wochen Frühchen mit im Krankenhaus dabei war. Aber letztendlich ist für mich das Recht auf Leben elementar und es gibt wohl auch kein unschuldigeres Lebewesen als ein ungeborenes Kind. Das irgendwie töten zu wollen, ist einfach falsch, egal aus welchen Gründen.

Danke aber für deinen Kommentar, das war wenigstens ne ehrliche Nachfrage und kein edgy, selbstgerechtes Gehabe, was bei so einem Thema wohl ohnehin kaum angemessen ist.

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Also diese pseudo-philosophische Sichtweise geht doch völlig an der Realität vorbei. Man kann jetzt super darüber auf irgendeiner Meta-Ebene rumlabern. Am Ende des Tages sind die Konsequenzen in Realität der entscheidende Punkt. Wenn die Frau die Schwangerschaft nicht möchte und es medizinisch unbedenklich ist, sollte die Frau das Recht auf Abtreibung haben.

Keine von beiden Parteien hat etwas von einer aufgezwungenen Geburt. Damit hat sich das Thema für mich auch.

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abtreibungen finden sowieso statt. wenn nicht unter geordneten bedingungen und mit entsprechender aufklärung beim arzt, dann unter gefährlichen und traumatisierenden bedingungen und unter gefahr für das leben der mutter.

leider ein thema, dass sich in den staaten (aber auch anderswo) eine zumeist radikale, religiöse minderheit auf die fahnen geschrieben hat und von politischen opportunisten aufgegriffen wird.

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Ich bin ja echt kein Konservativer, aber die Recht auf Leben-Argumentation kann ich halbwegs nachvollziehen. Warum soll eine Mutter entscheiden, ob ein späterer Mensch das Recht auf Leben hat? Wenn sie das Kind nicht möchte, kann sie das ja auch zur Adoption frei geben lassen so bald es möglich ist und dem Kind so trotzdem die Chance geben das selbst zu entscheiden.

Bei einer Schwangerschaft durch Vergewaltigung oder bei absehbar schweren Krankheiten finde ich das schon nachvollziehbarer, aufgrund der traumatischen Belastung für die Frau oder der Qualen die der spätere Mensch dann eventuell erleiden muss, aber sowas gesetzlich zu regeln ist wahrscheinlich recht schwierig. Ist halt die Frage was ein Konservativer dazu denkt; Ist es schlimmer unter vielleicht extrem beschissenen Voraussetzungen leben bzw. eher leiden zu müssen oder gar nicht erst zu „leben“? (Wenn wir mal außen vor lassen, dass das Ding wesentliche Dinge die „leben“ auszeichnet einfach nicht hat, fühlen/erinnern etc.)

Aber natürlich stimmt auch das Argument, dass nur weil etwas verboten wird, es dann nicht aufhört, wäre dann auch die Frage wie schwer würde sowas bestraft werden? Da treibt man die Mütter dann ziemlich sicher in die falschen Hände und kriminalisiert sie zusätzlich. Bei medizinischen Vorgängen finde ich das echt nicht gut. Eine Mutter hat für mich genauso ein Recht auf ihr Wohlergehen und da machen die Konservativen ja den Unterschied. Denen ist egal, ob ein Mensch leiden muss oder nicht, so lange ein Mensch „eigenverantwortlich“ leidet da sind sie dann zumindest menschenverachtend konsequent xD.

Die Argumentation scheint quasi zu sein, das Leben des Kindes ist wichtiger als das eventuelle Leiden der Mutter und das finde ich eben auch nicht richtig.

Kreuze bei dem Thema übrigens immer neutral an, finde ich richtig schwierig da zu einer Lösung zu kommen.

„Ist halt die Frage was ein Konservativer dazu denkt; Ist es schlimmer unter vielleicht extrem beschissenen Voraussetzungen leben bzw. eher leiden zu müssen oder gar nicht erst zu „leben“?“

Kann natürlich nur für mich sprechen, aber natürlich ist das Leben an sich schon wertvoll! Selbst wenn die Voraussetzungen nicht die besten sind, kann doch niemand wirklich sagen, wie das Leben von Person x in 5, 20, oder 40 Jahren aussehen wird. Und nur weil es Momente im Leben gibt, wo man „leidet“ bedeutet es doch auch natürlich nicht, dass man kein erfülltes Leben leben könnte!

Und natürlich hören nicht alle Dinge auf, nur weil sie verboten werden. Totschlag ist auch verboten und trotzdem existiert es, aber deshalb ist es ja trotzdem falsch und sollte verboten sein.

man merkt, dass hier keiner einer eine Schwangerschaft durchmachen musste. Das ist eine massive Veränderunge/Beeinträchtigung des Körpers und daher obliegt es natürlich der Frau, wie sie damit umgeht und es ist auch ganz alleine ihre Entscheidung.

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Also es gibt durchaus sehr schlimme Erbkrankheiten bei denen man diskutieren kann, ob man da noch von einem lebenswerten „Leben“ sprechen kann. Natürlich ist das auch wieder eine Frage der Perspektive der betroffenen Person die dann darunter leiden muss. Im Endeffekt muss aber auch nicht nur die Person drunter leiden, sondern auch die Mutter. Das Leben des Kindes ist ja automatisch mit dem Leben der Mutter verknüpft.

Wie gesagt, für mich ist bei dem Recht auf Leben-Argument das große Problem, dass beide Parteien unter Umständen darunter leiden würden und da einfach zu sagen, das Kindesleben geht vor dem Mutterwohl ist nicht so richtig überzeugend für mich, auch wenn ich das Argument ansatzweise verstehen kann.

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Die Argumente pro-Abtreibungsverbot und in weiten Teilen auch die ethische Diskussion, bei der immer das Ziel mitschwingt, ein Verbot zu rechtfertigen, wirken auf mich häufig konstruiert. Mir scheint’s auch vielmehr so zu sein, wie’s @bolo beschreibt: politische Opportunisten machen sich eine idiologisch radikale Minderheit zu Nutze, um Stimmung zu machen, sich gegenüber den anderen - den Liberals - abzugrenzen. Mehr oder weniger sachliche Argumente werden dann nur hinterher herbeigezogen, um den idiologisch verbohrten Standpunkt zu verschleiern/zu rechtfertigen.
Abtreibung, Waffenbesitz, Einwanderung, Corona-Maßnahmen… überall dasselbe.

(Ist bei uns mit’m allgemeinen Tempolimit nicht viel anders genau so)

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Definiere „bestmöglich“ unterstützt? Wenn eine 16 Jährige vergewaltigt und schwanger wird, findest du eine Abtreibung auch nicht okay? WIllst du so eine Situation auch mit „bestmöglicher“ Unterstützung lösen?

Ich verstehe zwar deinen moralischen Ansatz halte ihn aber aus gesellschaftlicher Sicht und auch aus Sicht der betroffenen Falsch. Man stellt den Menschen wieder über alles: „das Leben an sich ist Wertvoll“ ist für mich eine Phrase die der Mensch erfunden hat um seinen Herrscherstatus auf diesen Planeten sich schön zu reden. Wir entscheiden tag täglich, welches Leben wir nehmen und welches nicht. Tierhaltung, Landwirtschaft, Bau.
Nach deinem Ansatz dürfte man auch keine Krankheiten bekämpfen. Ein Tumor dürfte nicht entfernt werden. Anderweitige Parasiten nicht bekämpft werden. Sind alles Lebensformen. Schaden zwar dem Mensch als Individuum aber um uns zu schützen gehen wir durch unsere Möglichkeiten dagegen vor.

Der Mensch macht so viele Sachen bei denen Lebewesen sterben aber bei einem ungeborenen Kind (in frühzeitiger Entwicklung!!) heißt es auf einmal „das Leben an sich ist Wertvoll“. Klingt für mich stark konstruiert das Argument und aus meiner Sicht werden hier ethische Ansätze gezielt verdreht um irgendwie die eigene Meinung zu stärken.

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Ich habe mehrfach von Menschenrechten und Grundrechten gesprochen, die offensichtlich für Menschen gelten. Ich will lediglich, dass ungeborene Kinder genau die gleichen Rechte bekommen wie du und ich. Das hat doch nichts mit „man darf dann keine Krankheiten behandeln“ zu tun. Ich habe auch ehrlich gesagt eher den Eindruck, dass du ein paar ethische Ansätze miteinander vermischt hast in deinem Post.

@Winterheart : Das wäre in dem Fall wohl eine psychologische und medizinische Betreuung und natürlich die Möglichkeit, dass Kind sofort zur Adoption freigeben zu können. Sehe es aus, man sollte aus einem Unrecht (Vergewaltigung) nicht mit einem zweiten Unrecht antworten (Abtreibung). Des Weiteren sollte man hier auch anmerken, dass jetzt schon mit sehr schlimmen Erbkrankheiten und Vergewaltigung argumentiert wurde. Das sind insgesamt so ca. 1% der Fälle. Natürlich ist’s okay, sowas zu erwähnen, aber bei 99% der Abtreibungen ist’s eben nicht so ein Fall.