Trump-Regierung nimmt 49 weiße Südafrikaner als Flüchtlinge auf
Die Trump-Regierung hat am Montag eine erste Gruppe weißer Südafrikaner als Flüchtlinge aufgenommen. Diese seien in ihrer Heimat Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt, so die Begründung – die Regierung in Südafrika bestreitet das vehement.
Die Gruppe von 49 Personen aus Südafrika, zu der auch Kinder gehören, kam mit einem privaten Charterflugzeug auf dem Dulles International Airport außerhalb von Washington an und wurde vom stellvertretenden Außenminister Christopher Landau und dem stellvertretenden Minister für Heimatschutz, Troy Edgar, begrüßt. »Ich möchte, dass Sie alle wissen, dass Sie hier wirklich willkommen sind und dass wir respektieren, was Sie in den letzten Jahren durchmachen mussten«, sagte Landau zu der Gruppe in einem Hangar des Flughafens. Viele der Südafrikaner trugen US-Flaggen.
Präsident Donald Trump sagte am Montag vor Reportern, dass er sie als Flüchtlinge wegen des »Völkermords, der stattfindet«, aufnehme. Er behauptet, dass im Südafrika nach der Apartheid weiße Farmer systematisch »getötet werden«. Den Medien warf er vor, die Gewalt zu verschweigen. Trumps Behauptung wird von der südafrikanischen Regierung vehement bestritten, auch Fachleute widersprechen der Darstellung, mit der Trump eine in rechtsextremen Kreisen verbreitete Verschwörungstheorie vom angeblichen »weißen Genozid« übernimmt.
Nach Ansicht der südafrikanischen Regierung sind die Behauptungen der USA, die weiße Minderheit der Afrikaner werde verfolgt, »vollkommen falsch« und das Ergebnis von Falschinformationen. Sie verwies auf die Tatsache, dass Weiße in Südafrika zu den reichsten, erfolgreichsten und »wirtschaftlich privilegiertesten« Menschen des Landes gehören.
Zwar gibt es in Südafrika Gewaltkriminalität, die auch weiße Landwirte betrifft – allerdings quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Laut der südafrikanischen Medienwissenschaftlerin Nicky Falkof greift der Mythos gezielt tief sitzende Ängste vieler Weißer auf – etwa davor, benachteiligt oder verdrängt zu werden – und stellt sie zugleich unrechtmäßig als besonders bedrohte Opfer dar.
Washington hatte im Februar angekündigt, weißen Südafrikanern mit Verweis auf rassistische Diskriminierung und Gewalt Flüchtlingsstatus zu gewähren. Der Schritt steht im Kontrast zu Trumps restriktiver Flüchtlingspolitik gegenüber Menschen aus anderen Weltregionen.
Trump beschuldigt die südafrikanische Regierung der Diskriminierung weißer Minderheiten, insbesondere der Afrikaaner. Diese waren während Südafrikas rassistischer Apartheid-Ära (1948 bis 1994), während der die schwarze Mehrheit des Landes systematisch diskriminiert wurde, an der Macht. Besondere Kritik äußerte Trump an einem neuen Gesetz zur Enteignung von Land, das angeblich auf weiße Landwirte in Südafrika abzielt.
Das Gesetz erlaubt es, im öffentlichen Interesse Land zu enteignen, um während der Apartheid entstandenes Unrecht auszugleichen. Damals wurde Land systematisch nach ethnischen Gesichtspunkten ungleich verteilt, vor allem an weiße Südafrikaner. Das Gesetz sieht Entschädigungszahlungen für Landbesitzer vor. Enteignungen dürfen demnach nur erfolgen, wenn vorherige Erwerbsverhandlungen erfolglos verlaufen sind. Bislang ist das Gesetz noch nicht angewendet worden.
Washington hatte wegen des Gesetzes bereits Anfang Februar Hilfen für Südafrika eingefroren. Südafrika hatte den USA daraufhin »eine Kampagne der Desinformation und der Propaganda« vorgeworfen.
du kannst es dir einfach nicht (mehr) ausdenken. das ist alles so absurd (rassistisch).
quelle: spiegel usa ticker
