Ich war gerade im Kino und Final Destination ist ein Scheiß gegen das hier
Tag 10 seit der Katastrophe
Heute war Abschiednehmen am Sarg. Hab den soweit schön gestaltet mit Fingerfarben und stiften. Mit Sicherheit der schönste Sarg.
Aber fuck, als die kleine realisierte, dass das der Grund ist das Mama nicht wiederkommt und bitterlich geweint hat…das ging bis auf die Knochen…beim Jungen kamen zum Glück auch Gefühle der Trauer durch. Ich hoffe er meldet sich noch selbstständig bei der Psychologin, ansonsten melde ich da morgen mal(trotz Feiertag), den Sachstand.
Hab mir dann am Ende 5 Minuten genommen um allein zu trauern…hat mich auch gut ausgelaugt. Bin eigentlich seit 10:30 komplett durch.
Danach noch einen Psychologen Termin für mich gehabt. Wobei ich gemerkt habe, dass ich eine Entscheidung treffen muss, die meine nächsten Jahre prägen wird. Entweder entscheide ich mich für drei Kinder und die nächsten 10 Jahre ist das das entscheidende Thema. Dann kann ich mir eine Partnerin so gut wie abschminken, weil das sich keine antun will.
Oder ich entscheide mich für meine Gesundheit und meine leibliche Tochter allein und muss die Kids schweren Herzens trennen…die kleine würde sofort bei der Verhinderungspflegerin landen. Der Junge theoretisch bei seinem Vater, wobei ich das nicht will. Er ist einfach absolut nicht verantwortungsvoll oder fähig, ein Kind über mehr als zwei Tage zu betreuen, geschweige denn die Schulalltag zu meistern.
Zwischenlösung sehe ich gerade keinen. Aber ich merke an solchen emotional erschöpfenden Tagen, dass ich das so nicht auf Dauer aushalte. Solche Tage werden noch öfter kommen und wenn ich die Sommerferien auf mich zukommen kommen sehe, wird mir ganz bange…
boah, was ne Scheiße. Hast du irgendwie Familie in der Nähe, die da mithelfen können? Ggf. auch nen Freundeskreis mit Kindern? So im Sinne von „it takes a village“. Wäre ja vllt. schon hilfreich, mal ein oder ein paar Tage einzuspringen, wenn du Zeit für dich brauchst. Zumal es langfristig ja „einfacher“ wird, wenn die Kids älter und selbstständiger werden. Hilft natürlich jetzt erstmal nix. Scheiß Situation.
Ich weiß, dass das vllt leicht gesagt ist, aber: wenn du am Ende auch an dich denkst, ist das keine falsche Entscheidung. Hör auf dich. Auf deinen Körper. Und nicht nur auf dein Herz.
Weiterhin viel Kraft 
Viel Kraft dir und versuch mal irgendwie eine Auszeit zu bekommen, um aus dem Krisenmodus zu kommen. Und wenn es nur ein Wochenende ist. Du machst schon echt viel durch und scheinst das auch sehr gut zu meistern für deine Familie. Das ist sehr beeindruckend und spricht auch voll für deinen Charakter
Ansonsten vielleicht die Empfehlung dir jetzt noch nicht so Gedanken um Zukunftsszenarien zu machen. Ich weiß, dass dich das beschäftigt. Aber in der jetzigen Situation ist es vermutlich schwer eine für sich durchdachte Entscheidung zu treffen. Gib dir und deinem Umfeld etwas Zeit und setz dich nicht unter Druck. Versuch es auch zu vermeiden so Glaubensvorsätze zur Zukunft aufzubauen. Die helfen idR nicht weiter und verschärfen den Druck auf deine Entscheidung nur. Nur als Beispiel: Freund meines Vaters hat damals auch seine Frau verloren und war mit 3 Kindern und eigenem Unternehmen alleine. Da haben super viele Menschen und Verwandschaft langfristig unterstützt. Der hat 2 Jahre später auch wieder eine Partnerin gefunden mit der er bis heute verheiratet ist. In das Unternehmen ist ein Freund mit eingestiegen etc. Es ist immer alles möglich
Hast natürlich recht, dass es weder jetzt muss, noch dass es das „tut sich niemand an“ zutreffen muss. Sie hat ja auch jemanden gefunden, der sich dieser Situation für die richtige Frau gestellt hat.
Es fühlt sich gerade aber wieder so an, dass jede getroffene Entscheidung eine falsche sein wird. Und das Gefühl, dass falsche getan zu haben, obwohl es richtig gewesen ist, ist unfassbar hart und unfair.
Auch zu wissen, dass beide getrennt werden, wenn ich dem ganzen nicht standhalten kann, ist auch einfach herzzerreißend. Hätte zwar jedes Recht dazu, einen Cut zu ziehen und es zu beenden, aber es ist verdammt schwer.
Die übertragene Aufgabe von ihr ist gigantisch. Das eine Krankheit das beendet hat, was wir uns aufgebaut haben ist nochmal unendlich unfairer. Wäre ich zumindest psychisch belastbar, wäre es machbar. Aber selbst bei einem Tag wie heute, der gut verlaufen ist, bin ich schon seit 1600 einfach gar und gefühlt stehend k.O.
An solchen Abenden, wenn einen die Gefühle überwältigen fällt es einem schon verdammt schwer, daran zu glauben, dass es besser wird. Auch wenn es das wird. Fürchte mich schon vor der neuen „Normalität“.
Geil. Junge beim Bowling sich schwer getan und im dem Moment fehlt ihm seine Mutter einfach.
Momente, an denen man merkt, wie sehr sie und im Stich gelassen hat…
Ein Freund von mir hat seine Partnerin wenige Tage nach der Geburt von Kind #3 verloren. Er hatte durch seine Trauergruppe und die Trauergruppe seiner Kinder viel Kontakt zu Menschen die das gleiche Schicksal hatten und in diesem Umfeld haben sich in der Regel neue Partnerschaften ergeben. Auch bei ihm. Just sayin
edit: das war nach kind #3
Habs im Bezug zu Jelly schon teils retour genommen. Es ist nicht ausgeschlossen. Aber im Hinterkopf muss man aber bei den drei Kindern haben, dass zwei dann Pflegekinder sind und eines davon mit Downsyndrom und einhergehender starker geistlicher Beeinträchtigung. Da hatte auch meine Partnerin Probleme und hat mich dann gefunden (bzw wir uns). Ganz auszuschließen ist es nicht, gebe ich natürlich recht.
Nichtsdestotrotz merke ich, wie sehr ich am Limit gehe und jeden Tag ein bisschen mehr. Schlaf ist laut App gut, aber gefühlt sehr mies. Stehe vielleicht mit 15% Akku auf und bin ab 15/16 Uhr bei 1%. Und kämpfe mich dann durch den Tag.
Darf morgen mehrere Telefonate führen, Kinder, verstorbene Frau und im eigenen Interesse. Dazu der nächste Termin beim Psychologen.
Kann aber zumindest die Anträge für das Kindergeld grösstenteils fertig machen und rausschicken. Auch der Antrag für die Haushaltshilfe sollte dann hoffentlich vom Arzt schnellstmöglich bearbeitet sein, damit ich bei der KK vorankommen.
Ansonsten bleibts dabei. Der Spaß am Leben ist bei 0.
Versuch doch dich erst einmal auf die kleinen alltäglichen Dinge zu konzentrieren und nicht auf das große Ganze. Klar ist das bei deinem Umstand mit den Kids schwierig, aber gib euch allen mal was Zeit mit der Situation umzugehen. Dass du jetzt gerade massiv gestresst und überfordert bist, ist vollkommen nachvollziehbar in deiner Position. Auch das wird sich mit der Zeit legen, v.a., wenn die nervige Administration geklärt ist
Wenn du deine aktuelle Situation mal ganz systematisch betrachtest, dann bist du gerade auch erst am Anfang einer langen Trauerphase. Du wirst mehrere Phasen in deinem Gefühlsleben und deiner Leistungsfähigkeit durchlaufen, bevor du wieder auf dem Niveau vor dem Schock bist. Das wird seine Zeit dauern, verläuft aber bei jedem anders. Hoffe deine Therapeutin weist dich auf diesen Umstand auch hin, selbst, wenn dir dieses Wissen erst einmal nichts bringt. Aber ist manchmal ganz gut, wenn man sowas im Hinterkopf hat, um seine Situation/Gedanken ein bisschen verorten und verstehen zu können.
Mein Tipp ist auch: Alle Gedanken raushauen beim Therapeuten / der Therapeutin. Therapie hilft einem auch, seine Gedanken zu sortieren.
Habt beide recht und die Therapeutin sagt das gleiche. Ich weiß das auch, aber es geht natürlich trotzdem im Kopf rum und ich muss das irgendwie loswerden. Und leider funktioniert mein Kopf so, dass er ein großes Ziel braucht und dann einzelne Etappen einteilt. Entsprechend fehlt mir gerade das Ziel, was es mir nicht leichter macht.
Es ist aber auch richtig, dass ich dieses große Ziel(Lösung) noch nicht haben muss. Aber mich stresst es zu wissen, dass die Kinder keinen fähigen Vater haben, der das im Ansatz regeln kann. Da gibts leider noch ein zu großes wenn und aber.
Aber im Endeffekt wird es auf ne Lösung hinauslaufen, die temporär mich entlastet und ich dann fit werden kann. Dann sollte es theoretisch wieder passen…
Am letzten fucking Tag von sehr spannenden und schönen drei Wochen hole ich mir jetzt natürlich irgendeine Bauchscheiße hier in Kenia. Schön vorm Rückflug diese Nacht. War so stolz, dass ich bisher nix hatte :D Fml. Hab heute 2 Inlandsflüge in Kleinmaschinen und nen Langstreckenflug vor mir
Windel nicht vergessen! GuBe und Toitoi.
Ist die Hölle und macht definitiv keinen Spaß. Hab mir letztes Jahr im Tschad auch zwei Tage vor der Rückreise was eingefangen und durfte dann die komplette Reiseapotheke plündern. Der 13-stündige Rückflug war dann natürlich auch der entsprechende Spaß.
Hoffe für dich, dass du nicht den gleichen „Spaß“ durchmachen musst.
gut schiss sag ich mal
Montezumas Rache
guten rutsch
Pic or it didn’t happen
Besser so als 3 Wochen im Urlaub flach liegen. Schön noch ne Woche im Anschluss krank zuhause bleiben. Sehe hier die ssb nicht