Yo, weil ich das gerade auf Twitter gelesen habe.
Geht darum, dass eine Arztpraxis einen Aushang hat in dem sie schreibt, dass sie nur noch Leute behandelt wenn diese auf deutsch sprechen bzw. einen Übersetzer haben.
Natürlich waren sofort die Leute am Start die Rassismus darin sehen, oder meinen man kann ja wenigstens Englisch erwarten.
Wie seht ihr das?
Ich kann’s von meinem Standpunkt nur sagen und bin da bei der Praxis.
Haben bei uns hier an der Klinik auch das Problem, dass die Leute erwarten dass man alles für sie dolmetscht.
Haben am Anfang den Spaß noch mitgemacht und entsprechend Ärzte oder Kollegen dafür hinzu gerufen, mittlerweile verweigern wir die Behandlung, wenn keine klar funktionierende Gesprächsbasis vorhanden ist.
Man kann so einfach nicht arbeiten und herausfinden was die Probleme sind oder gar die Krankengeschichte der letzten Jahre und familiäre Ursachen.
Und die Zeit und das Geld, eine komplette Diagnostik durch jede Abteilung ist auch Irre und nicht zielführend.
Finde, wenn man in einem Land lebt, dann muss man die Landessprache einfach lernen und fehlt mir das bessere Verständnis, dann hole ich mir einen Dolmetscher oder Bekannten der mich da unterstützt.
Ich rede hier klar von geplanten Behandlungen, Gesprächen und Diagnostik.
Notfälle sind da ein anderes Thema und werden auch generell anders gehandhabt später. Da wird eine Grundversorgung gemacht und dann entsprechend Dolmetscher organisiert sobald der Patient ansprechbar ist bzw Angehörige ermittelt werden konnten.
Habe zum Beispiel in einer internationalen Privatklinik mal gearbeitet, dort war es Standard und selbstverständlich für die Patienten, dass sie Dolmetscher mitbringen, wenn deren Englisch nicht ausreichte bzw eine Sprache die nicht gängig war.
Mittlerweile erleben wir in der Hinsicht auch immer mehr Ignoranz und eine Selbstverständlichkeit, wieso wir uns nicht darum kümmern, bei der man nur noch den Kopf schüttelt. Gerade unsere weiblichen Ärzte und Kollegen werden da auch gerne mal angebrüllt.