Gender Identiity - howto?

Hallo Rejoined,

ich habe seit Wochen einen Gedanken, der mich nicht loslässt. Ursprung des Gedankens war, dass ich mich im Rahmen von irgendeiner toxic Masculinity Konversation gefragt habe, was es überhaupt für mich bedeutet, „ein Mann“ zu sein. Hier bin ich nicht wirklich zu einer klaren Antwort gekommen und habe mich aber in Konsequenz gefragt: Wenn Gender nun so „flüssig“ ist, wie es den Anschein hat, gibt es die Definition des Mannes, der Frau oder was auch immer überhaupt noch oder lässt sich diese Unterscheidung so überhaupt nicht mehr machen?

In direkter Konsequenz: Was genau bewegt eine Trans Person dazu zu sagen: „Ich fühle mich meinem biologischen Geschlecht nicht zugehörig und strebe eine Transition an“?

Wenn wir hier Trans Personen im Dunstkreis haben würde ich mich sehr über einen Eindruck freuen.

In meinem Kopf und für meine eigene Sexualität isses recht einfach: Ich bin ein Mann und stehe auf Frauen. Wobei die Definition bei mir hier, zumindest mal ist das meine Empfindung, nicht über das biologische Stöpselprinzip hinausgeht.

Ich will hier nicht vom Leder ziehen, dass man als Mann ja heutzutage nichts mehr machen/sagen darf sondern mich interessiert einfach, wie Ihr diese Genderthematik wahrnehmt.

Und nur ums festgehalten zu haben: Ich will niemandem seine eigene Identität streitig machen, auch wenn ich das auf Anhieb erstmal ned nachvollziehen kann.

In erster Linie macht dich ein penis zunächst zum Mann, sowie das vorhandene y Chromosom. Biologisch ist ja alles recht klar definiert. Aus sozialer Sicht ist das Thema natürlich etwas komplizierter.

das y chromomsom

so einfach ist es, die genetik/biolöogie ist da ganz klar (die extrem seltenen fälle von intersexualität mal ausgenommen)

1 Like

Ich finde Geschlechterrollen generell vollkommen aus der Zeit gefallen. Ebenso die Signifikanz des Geschlechts in der (deutschen) Sprache. In jedem Satz Annahmen über das Geschlechtsorgan der Protagonisten zu treffen, ist eigentlich ziemlich creepy. Bei den meisten Menschen bin ich ziemlich froh, nicht zu wissen, was sie in der Hose baumeln oder nicht baumeln haben. Auch dem Gendersternchen kann ich nicht viel abgewinnen, da man damit einfach nur die konkrete Zurodnung zwischen Geschlecht und Person aus dem Satz streicht, das zugrundeliegende Konzept des Geschlechts aber weiterhin im Satz erhalten bleibt.

Habe generell keine sonderlich starke Meinung zu dem Thema, da es mir persönlich nicht so wichtig ist. Aber weniger Geschlechterrollen in der Gesellschaft und weniger Geschlechtsorgane in der Sprache wären sicher ein Schritt in eine (geschlechter)gerechtere Zukunft.

1 Like

Da ich selber vom Erscheinungsbild nie diesem klassischen männlichen Stereotypen entsprach (breite Schultern, groß, muskulös) war das mit der Identifikation eh früh vom Tisch.

Mittlerweile stellt sich die Frage für mich auch überhaupt nicht. In erster Linie versuch ich als Mensch ne gute Partie zu sein und schau eher wie ICH sein will.

Als ich noch jünger war, ich schätze mal so um die 12, 13 rum da war ich häufig bei einem Kumpel WC3 zocken und der hatte eine kleine Schwester und dem seine kleine Schwester hatte einen Spielkameraden. Die waren damals schätzungsweise so 6, 7 rum. Und der Dude wirkte schon in dem sehr jungen Alter sehr feminin und hat lieber mit „Mädchenkram“ gespielt.

Der ist mit drei Schwestern aufgewachsen, ich schätze mal das spielte da sicher auch eine Rolle, aber sicher sagen kann man es wahrscheinlich nicht. Das ist uns natürlich aufgefallen und damals war das für uns alles sehr neu und irgendwann haben wir den dann mal gefragt, ob er lieber ein Mädchen wäre und er meinte dann ja. Das hat uns damals schon sehr überrascht. Das war noch zu einer Zeit wo das ganze Thema überhaupt nicht medial präsent war.

Hab mich über die Zeit immer mal gefragt, ob das am Umfeld gelegen hat oder ob das eine völlig natürliche Entwicklung bei ihm war, dass der sich so gefühlt hat. Ich kenne das nur so wie du auch, hab mich schon immer als „Mann“ gefühlt, auch wenn ich jetzt wie gestalt zum Beispiel auch nicht dem typischen Rollenbild entspreche.

Aber Spass beiseite: Ich denke das ist so eins dieser Dinge, die man schwer beschreiben kann.

Von den etwas prominenteren Transpersonen hört man aber eig. immer, dass sie sich schon ab dem Kindesalter dem anderen Geschlecht zugehörig gefühlt haben bzw. sich in ihrem eigenen Körper unwohl. Das Alter, wenn man dann tatsächlich den Schritt des Outings und der Transition geht variiert, aber ich würde mal behaupten, dass es nur sehr sehr selten passiert, dass jmd. in seinen 20ern oder 30ern eines Morgens aufwacht und auf einmal fühlt, nicht mehr das richtige Geschlecht zu haben.