Danach fordert er seine Spieler zum offenen Dialog auf.
Flick: „War jetzt was unklar? Sagt’s bitte!“
Für Joshua Kimmich (28) Grund, die Taktik des Bundestrainers anzuzweifeln.
Der Bayern-Star: „Ich fand, generell hatten wir Probleme gegen die Fünferkette. Gerade in der zweiten Halbzeit. In der ersten Halbzeit war das besser. In der zweiten ist das für die Viererkette auch schwieriger.“
Flick: „Was heißt das jetzt? Das heißt, wir hätten was ändern müssen?“
Kimmich: „Nein! Auf dem Platz hatte ich das Gefühl, dass wir mit dieser Fünferkette, das zu verteidigen, in dem 4-3-2-1, dass wir Probleme hatten.“
Flick: „Vielleicht bin ich da jetzt falsch, aber: Wenn wir hinten verschieben, dass wir dann eventuell mit einem Sechser auffüllen, war das nie ein Thema?“
Kimmich: „Das ist ja nicht die Art und Weise, wie wir es wollen.“
Daraufhin ergreift Thomas Müller (33) das Wort. Kimmichs Bayern-Kollege: „Dann müssen wir uns auch verlassen können, dass wir dann auch durchschießen.“
Flick: „Ich weiß nicht, vielleicht rede ich auch irgendwie anders oder habe eine andere Sprache. Genau das haben wir doch gesagt! Wenn einer durchschiebt, muss er wissen: Mein Nebenmann, der macht zu, der deckt meinen Rücken ab. Der sichert meinen Rücken ab. Oder nicht?“
Wenige Tage später, kurz vor dem Spanien-Spiel, hält Flick eine Brandrede.
Der Bundestrainer: „Was war – scheißegal! Wir haben nur über Politik gesprochen. Jetzt geht es darum, diese WM anzunehmen. Okay? Wegen dem sind wir da! Das ist unser Job, euer Job! Ich erwarte von jedem Einzelnen, dass er am Ende der Krieger ist. Der, der am Ende das Spiel entscheiden kann. (…) Männer, uns traut keine Sau was zu in Deutschland. Das war schon vorher, da durften wir uns nicht auf die WM freuen. Jetzt ist es so nach diesem Spiel: Wie wollt ihr Spanien schlagen? Aber ich erwarte von euch, dass ihr es allen zeigt!“