Krieg in Israel

wenn die religion hier so wichtig wäre, würde sich die sunnitische hamas niemals vom schiitischen iran oder der hisbollah helfen lassen. :sweat_smile:

selbst wenn man sich hier die religion komplett wegdenkt, gibt es immer noch einen konflikt um das land.

Ja klar, aber der Konflikt um das Land ist doch erst aus religiösen Gründen entstanden? und ich glaube durchaus auch, dass das Kalkül am Ende ist, die muslimische Welt (unabhängig der einzelnen Unterströmungen innerhalb des Islam) gegen Israel zu vereinen

äh, nein?!

ok ,sry

War es nicht so, dass den Juden 'n „geschützter Raum“ geboten werden sollte und es aufgrund der „Historie“ eben das jetzige Israel wurde? Also ganz so fern von „religiösen Grunden“ ist es nun nicht…

also klar spielt religion eine rolle. aber in einem glaubenskrieg bekämpft man sich aus meiner sicht halt, weil die anderen an den „falschen“ gott glauben.

hier hast du (mindestens) zwei gruppierungen, die auf mehr oder weniger dem gleichen land komplett unterschiedliche staaten schaffen wollen.

du hast hier (zwar mit unterschiedlicher politischer macht, aber übrigens auf beiden seiten) das komplette spektrum.
von einer gleichberechtigen einstaatenlösung über zweistaatenlösungen bis zu jeweils einem einzelnen jüdischen oder islamischen (gottes-)staat auf dem ganzen gebiet.

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…und alle (mit klarem Verstand) wissen, dass die Zwei-Staaten-Lösung die einzige Lösung ist. Aber keine der beiden Seiten ist in der Lage, mit Hilfe von außen, die Hardliner ruhig zu stellen.

Im Gegenteil, von außen stiftet allen voran Iran Unruhe und die Regierung(en) Israels sind auf ihre Hardliner für Mehrheiten angewiesen.

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Da gibt es keine Lösung.
Egal auf was man sich einigen würde, es dauert nicht lange dann will man wieder mehr. Es ist ein Problem das nur gelöst wird wenn einer der parteien nicht mehr in der Lage ist etwas zu fordern. Und das würde so oder so auch von aussen verhindert werden. Traurig aber wahr.

Korea lässt grüßen.

Gegenbeispiel Europa/Europäische Union. Wir haben uns hier über Jahrhunderte gegenseitig die Köpfe eingeschlagen. Heute kommt aber niemand auf die Idee, die Grenzen zu verschieben oder 'nen Krieg anzufangen. Dabei hätte jeder Staat mit irgendwelchen abstrusen Begründungen aus der Geschichte, vermeintliche Gründe, einen vom Zaun zu brechen.

Selbst Separatisten-Konflikte wie in Nordirland, Baskenland, Korsika oder in Belgien sind inzwischen ruhig. Sogar auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien ist’s halbwegs ruhig. Nicht nur, weil die Leute ihre Ruhe haben wollen, sondern – denke ich – weil der Druck von außen groß genug ist, dass die Kandidaten, die dort Unruhe stiften, weitgehend die Füße still halten.

Die Zwei-Staaten-Lösung ist (leider) schon lange keine realistische Alternative mehr. Israel und auch andere Länder haben diese Möglichkeit immer wieder angeboten, sie wurde jedes einzelne Mal abgelehnt. Die meisten arabischen Staaten erkennen Israels Existenzrecht nicht an und wollen schlicht und ergreifend diesen Staat und seine Bewohner vernichten.
Wenn man sich mit der Thematik nicht allzu intensiv auseinandersetzt, so scheint eine Zwei-Staaten-Lösung zunächst eine sinnvolle und machbare Alternative zu sein.
Das wäre auch eine Möglichkeit, wenn man mit vernünftigen Menschen verhandeln würde.
Es reicht allerdings ein Blick in die Gründungscharta der Hamas um festzustellen, dass man es nicht mit vernünftigen oder auch nur irgendwie anständigen Menschen zu tun hat.

Ziele der Hamas:
„Die Islamische Widerstandsbewegung ist eine ausschließlich
palästinensische Bewegung, die Allah die Glaubenstreue hält und deren
Weg der Islam bestimmt. Sie strebt danach, das Banner Allahs über jedem
Zentimeter Palästinas zu entfalten.“ (Artikel 6)

„Israel existiert und wird weiter existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat,
so wie er schon andere Länder vorher ausgelöscht hat.“ (Präambel)

„Das Land Palästina ist ein Islamischer Waqf (Heiliger Besitz), der den
kommenden Generationen der Muslime bis zum Ende der Zeiten als
Vermächtnis gegeben wurde. Es darf weder darauf verzichtet werden, noch
darf etwas davon abgetrennt werden.“ (Artikel 11)

„Palästina ist ein islamisches Land … Deshalb ist die Befreiung Palästinas für
jeden Muslim die höchste persönliche Pflicht, wo immer er sich befindet."
(Artikel 13)

„Der Jihad ist die persönliche Pflicht jedes Muslims, seit die Feinde Teile des
muslimischen Landes geraubt haben. Angesichts des Raubes durch die
Juden ist es unvermeidlich, dass ein Banner des Jihad gehisst. wird.“ (Artikel
15)

„Friedensinitiativen und so genannte Friedensideen oder internationale
Konferenzen widersprechen dem Grundsatz der Islamischen
Widerstandsbewegung. Die Konferenzen sind nichts anderes als ein Mittel,
um Ungläubige als Schlichter in den islamischen Ländern zu bestimmen …
Für das Palästina-Problem gibt es keine andere Lösung als den Jihad.
Friedensinitiativen sind reine Zeitverschwendung, eine sinnlose Bemühung.“

„Das Jüngste Gericht wird nicht kommen, solange Muslime nicht die Juden
bekämpfen und sie töten. Dann aber werden sich die Juden hinter Steinen
und Bäumen verstecken, und die Steine und Bäume werden rufen: ‚Oh
Moslem, ein Jude versteckt sich hinter mir, komm‘ und töte ihn.“ (Artikel 7)

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Die Hamas ist eine Terrororganisation innerhalb Palästinas und spricht nicht für den politischen Willen der Palästinenser.

Ich bin mir sicher die meisten Palästinenser würden jeden Hamaskämpfer gegen Frieden, Bildung, Medizinische Versorgung und eine wirtschaftliche Perspektive eintauschen.

Die Ziele der Hamas sind hier völlig irrelevant. Die ist für eine Lösung ohnehin kein Verhandlungspartner mehr, falls es die überhaupt noch gibt, wenn Israel mit denen fertig ist.

„Die meisten arabischen Staaten erkennen Israels Existenzrecht nicht an“ Welche? Saudi-Arabien, VAE, Bahrain und Katar normalisieren ihre Beziehungen zu Israel, haben Friedensverträge geschlossen, Botschaften eröffnet. Würde mal sagen, das impliziert eine Anerkennung. Ägypten hat sich mit Israel schon längst arrangiert. Jordanien ebenfalls. Kuwait macht, was die USA verlangen. Irak, keine Ahnung. Die Staatsführung des Libanon wäre sicherlich froh, die Hisbollah eher heute als morgen loszuwerden. Syrien unter Assad macht, was Russland will, ist aber – ich wiederhole mich – mit sich selbst beschäftig.
Also noch mal: die Staaten(lenker) haben sich mit der Tatsache, dass es dort einen Staat Israel gibt und immer geben wird, arrangiert. Bis auf Iran.

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Nur weil politische Beziehungen gepflegt werden, werden die Staaten nicht automatisch anerkannt. Es gibt auch ein deutsches Institut auf Taiwan und man führt eigentlich nur „inoffizielle“ politische Beziehungen. Aber anerkannt ist Taiwan deswegen nicht.

Nur weil einige islamische Länder Politische Beziehungen zu Israel haben heißt es noch lange nicht, dass die diese wirklich anerkennen und wirklich für alle Zeiten dulden.

Die erfolgreiche politische Annäherung Israels mit sunnitischen Staaten war wohl schon mit ein Grund, weshalb die Hamas jetzt zugeschlagen hat.

Jo das stimmt schon. Wollte nur aufzeigen, dass politische Beziehungen nicht automatisch ein dauerhaftes anerkennen des anderen bedeutet.

Da ich grad Anne Will schaue: Bin froh, dass Baerbock unsere außenministerin ist. Was die seit ihrer amtszeit haendeln muss und es auch imo gut macht. Chapeau. Man stelle sich vor ein Heiko Maas säße da.

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Und genau da bin ich mir nicht mehr so sicher. Die Hamas ist mittlerweile schon so lange an der Macht, dass bald ne komplette Generation indoktriniert wurde. Sicher gibt es einige Palästinenser, die das so sehen, aber ich hab mittlerweile das Gefühl, dass doch die Mehrheit auf Seiten der Hamas steht, bzw die Propaganda der Hamas ausreichend Früchte trägt.

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Zum „Flächenbrand“, konkret um die Beteiligung des Libanon

tl;dr
libanesische Regierung hat nix zu melden und die Bevölkerung (insbesondere die Christen) haben so gar kein Interesse an einer Kriegsbeteiligung. libanesische Armee offenbar in desolatem Zustand. Man würde die Hisbollah gern sofort loswerden. Die Entscheidung wann/was in Bezug auf Israel passiert liegt allein bei der Hisbollah.

Sehr lesenswerter Beitrag des Korrespondenten aus Beirut.

Die Leute in Gaza leiden aber auch unter der Herrschaft. Nazis waren hier nicht lang genug am Ruder, um vergleichbar zu sein. DDR? Da wurde 40 Jahre lang indoktriniert. Ich glaube, das bekommt man schon wieder aus den Köpfen, es muss „nur“ das soziale wirtschaftliche Umfeld stimmen. Ich seh’ bei all dem langfristig nicht so schwarz wie viele andere. Einfach weil es so nicht weiter gehen kann.

Ich befürchte, dass der Punkt Religion(sextremismus) unterschätzt wird. Ich gebe dir Recht, DDR war sehr viel länger (da merkt man ja auch teils noch ein paar „Nachwehen“), aber letztlich wird ja im Gaza-Streifen bzw. unter den Palästinensern viel mit Religion „gerechtfertigt“ bzw instrumentalisiert, um eine Einheit zu bilden