ZDF-Moderator Sven Voss hat sich am Montag in der Halbzeit des WM-Spiels zwischen Australien und Kanada (4:0) zu einem Spruch über die Stimme von Schiedsrichterin Stéphanie Frappart hinreißen lassen. Dafür erntete der 47-Jährige einen Shitstorm.
Zur Halbzeit führte Australien bereits mit 2:0. Ein dritter Treffer wurde von Frappart nach einer VAR-Überprüfung nicht gegeben. Gemäß der neuen FIFA-Anordnung teilte die Französin ihre Entscheidung im Stadion von Melbourne über Lautsprecher mit.
„Süße Stimme, aber das nur nebenbei“, kommentierte Voss die Szene und spielte damit auf Frapparts hohe Stimme an. In den sozialen Medien sorgte die Bemerkung für reichlich Wirbel.
„Damit geht der heutige Wim-Thoelke-Preis für Sexismus in der Sportberichterstattung an ihn“, schrieb beispielsweise Sportjournalist Maximilian Rieger bei Twitter.
Der Hintergrund: Thoelke kommentierte 1970 ein Frauen-Länderspiel mit Worten, bei denen man sich wenigstens aus heutiger Sicht nur noch an den Kopf fassen kann.
„Die Zuschauer brauchen sich gar nicht aufzuregen, die Frauen waschen doch ihre Trikots selber. Wenn die Männer in den Schlamm fallen würden, das wäre schlimm, denn dann müssten die Frauen zuhause waschen. Ja und decken, decken, nicht Tischdecken, Mann decken. Frei von allen kleinlichen Sorgen um Haushalt, Mann und Kinder spielt der Libero da hinten“, sagte der 1995 verstorbene Sportmoderator und Showmaster damals.
„Seit mehr als zehn Jahren kämpfe ich jetzt für Frauenfußball, rede mit meinen Expertinnen über Frauen im Fußball, Gleichberechtigung, Equal Pay bis hin zu Menstruation im Leistungssport. Jetzt soll ein unüberlegtes, flapsiges Adjektiv meine Haltung zum Frauenfußball widerspiegeln? Nein. Kommt trotzdem nicht wieder vor“, wird der Mann aus der Eifel von der Bild zitiert