Wie wild das damals war. Die Ultras haben da einfach mal benimmregeln für neuer aufgestellt. Und der hat sie auch angenommen.
Der Katalog der Benimmregeln sieht vor, dass die Südkurve, also das Fan-Herzstück der Heimspielstätte des Rekordmeisters, eine Neuer-Freie-Zone wird. Der 20-fache Nationalspieler solle sich weder der Tribüne nähern, auf der die Ultras ihre Choreografien durchführen, noch sein Trikot in den Supporter-Block werfen oder mit einem Megaphon Schlachtgesänge der Ultras anstimmen.
Darüber hinaus fordern die Fans, dass der 25-Jährige niemals das Wappen des FC Bayern küsst. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE darf sich der ehemalige Schalker auch in Interviews nicht zu den Ultras oder deren Aktionen äußern - weder positiv noch negativ. Ein Lederhosenverbot bei offiziellen sowie inoffiziellen Terminen wie dem Oktoberfest wurde zwar von den Ultras diskutiert aber in letzter Instanz wieder verworfen.
[…]
Im Gespräch mit den Fanvertretern, an dem auch der Fanbeauftragte und Ex-Keeper Raimund Aumann teilnahm, soll Neuer alle Punkte widerstandslos abgenickt haben.
Dies hatte jedoch keineswegs etwas mit Angst oder Unterwürfigkeit zu tun. Es ist auch kein Versuch, sich bei den Fans einzuschleimen. Vielmehr geht es Neuer darum, authentisch zu bleiben, seine Herkunft und seine Sozialisation bei den Schalker Ultras nicht zu verleugnen.