dann schau dir mal die Statistiken von den Städten an, die das umgesetzt haben. Es gibt keine Toten mehr! Und der Zeitverlust ist marginal, gerade in Großstädten.
Grade in Großstädten, wo es ja grade Alternativen gibt, wären 30 kmh ziemlich sinnvoll.
Wenn Autos keine Zeitersparnis gegenüber Rad oder öpnv geben, fällt das umsteigen noch leichter.
Ja, es wird fast immer noch eine rein autozentrierte Verkehrsplanung gemacht. Manche Städte in Europa haben jetzt mal angefangen, bspw. einen Radinfrastrukturmasterplan entworfen, um das Ganze mal gesamtheitlich zu betrachten. Weil sonst hast du die von dir angesprochenen Probleme, dass man einen Flickenteppich an Radwegen hat, den natürlich kein Mensch nutzt.
einfach mit dem Rad auf der Straße fahren, wenn kein Radweg da ist und sich dort aber an die Verkehrsregeln halten?
als ob ich je auf die idee komme, anstatt mit dem auto 16min zur uni zu brauchen, mit bahn und bus zu fahren und dann 55min zu brauchen. ihr kommt auf ideen
Das ist in der Tat häufig die sicherste Variante, da man nur dort von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen wird. Wie oft übersehen einen ansonsten Autos oder laufen Fußgänger auf Radwegen rum.
Allerdings kommen dann wieder die Autofahrer ins Spiel, die viel zu dicht überholen. Das ist schon sehr unangenehm. Dabei reicht es meist einfach mal kurz das Gas zu lupfen und einen besseren Moment abzuwarten. Vorausschauendes Fahren hilft dabei.
Gibt leider aber auch genug Radfahrer die sich an keinerlei Regel halten und damit den Ruf für alle versauen.
Bezüglich Verkehrskonzept braucht man doch nur zu unseren Nachbarn in Holland schauen. Dort wird seit Jahrzenten konsequent an der Umgestaltung gearbeitet und mittlerweile ist man da richtig gut aufgestellt. Das ging aber natürlich auch nicht über Nacht, sondern braucht praktisch einen kompletten Straßenerneuerungszyklus. Dort wurde dann aber alles nach einem Konzept gebaut und nicht wie bei uns, jede Straße ein neuer Ansatz abhängig von Lust und Laune je Land, Stadt oder Bezirk.
Ich gehe davon aus, dass du die „grüne Welle“ für Radfahrer meinst, wie z.B. in Koppenhagen. Das würde wirklich CO2 einsparen.
Hascht du da mal eine Statistik zur Hand?
deckt sich in etwa mit den Berichten aus Frankreich/Brüssel, wo ja auch von etwa 70% weniger tötlichen unfällen gesprochen wird. Ansonsten noch kurzer Artikel dazu:
Es ist einfach unheimlicher Sackgang. Ich fahre jeden Tag zur Arbeit und zurück. Gefahr eines Unfalls mit einem Auto liegt bei, was weiß ich, 0,05 Prozent. Statistisch gesehen ist dann nur eine Frage von wenigen Jahren, bis ich unter die Räder gerate. Nebenbei atme ich Tag für Tag, Jahr für Jahr deren Abgase ein.
Ich halte mich auch immer weniger an rote Ampeln. Der Grund ist einfach: Die Ampelphasen sind auf Autofahrer abgestimmt.
Solange bis du dann (hoffentlich nicht) mal auf der Haube oder unter den Rädern landest.
Ich habe öfter mal Dashcamvideos gesehen und es ist verblüffend oft so, dass Fahradfahrer gefühlt „yolo“ über eine Kreuzung ballern. Ich halte es für gefährlich, habe dir jedoch natürlich nichts vorzuschreiben.
Abgesehen davon würde ich es mich selbst vermutlich nichtmal trauen. Gar kein Bock auf ein Duell was ich meist verliere.
die Dashcam-Videos wie der Fahrradfahrer an der roten Ampel hält landen halt auch nicht im Internet
Ich mache das bei Kreuzungen, die ich jeden Tag passiere, und darum auch recht genau weiß, wann von wo was kommt. Und ich fahre auch nicht vor stehenden Autos vorbei, nur weil ich davon ausgehe, dass die noch lange genug rot haben. Ich wäge schon ab und gucke. ;)
Edit: Wenn ich irgendwo Kinder sehen, verhalte ich mich natürlich auch braver.
Doch, zu Genüge tun sie das. Aber es gibt sowohl bei Autofahrern als auch bei Fahrradfahrern solche und solche.
@NichtUntertoetet Dann hoffentlich weiterhin gute Fahrt!
finde die Annahme falsch. Denke, vielen geht es nicht um die Zeitersparnis, sondern eher darum, dass sie keine Lust auf Öffis haben. Ich fahre zwar auch Bahn, würde aber immer das Auto bevorzugen, obwohl es nicht oder nur marginal schneller ist, wenn die Kosten nicht unverhältnismäßig teuer wären bzw. mein AG ausreichend Stellplätze hätte
Viele Antworten merkt man schon sehr an, dass sie aus der Perspektive eines alleinstehenden Mannes, der körperlich gesund ist und in einer größeren Stadt studiert/arbeitet, geschrieben ist, weil das vermutlich auch die Lebensrealität ist, welche die meisten hier haben.
Nun braucht man wirklich kein Übermaß an Empathie, um festzustellen, dass ein Auto einfach unendlich viele Vorteile gegenüber ÖPVN bzw. Fahrrad besitzt. Man ist fast immer deutlich schneller unterwegs und spart eine Menge Zeit, kann mehr Personen und Dinge bequem mitnehmen, ist unabhängig von Wetter, Witterungen und Fahrplänen allgemein einfach viel bequemer, muss nicht ständig mit irgendwelchen Verspätungen vorlieb nehmen, kann seine Ruhe haben, wenn man es wünscht und so weiter.
Natürlich kann man all diese Abstriche teilweise in Kauf nehmen und natürlich gibt es auch Beispiele von Menschen, wo man unnötigerweise 150m zum nächsten Geschäft fährt, aber die meisten Leute fahren nicht zum Vergnügen Auto, sondern wegen all dieser Vorteile. Klar kann ich als 30-Jähriger ohne Kinder gerade auch recht locker zum Supermarkt laufen, oder ein bisschen unpraktisch Bus fahren, aber spätestens, wenn dann Kinder Teil der Lebensrealität sind, laufen diese Dinge dann nicht mehr. Da braucht man für viele Dinge dann einfach Zugriff auf ein Auto und gerät ständig in Situationen, wo es ohne echt unangenehm/unmöglich wird. Bzw. viel Spaß mit dem 4-Jährigen, der sich alle fünf Minuten erbrechen muss, mal schnell mit dem Fahrrad bei Regen und Kälte zum ärztlichen Notdienst zu fahren.
Long story short: Die Lösung kann nicht sein, Autofahren unattraktiver zu machen, sondern Autos umweltfreundlicher zu machen, weil Individualverkehr einfach extrem viele Vorteile hat.
Ich stimme dir großteils zu, grade mit einer Familie und Kindern sind Autos nach wie vor sehr praktisch und teilweise notwendig. Aber das bedeutet ja nicht, dass Autofahren nicht unattraktiv gemacht werden sollte. Wo wir das Beispiel hatten: wenn ich nur mit 30 zum rewe fahren kann und auf dem Weg noch 2 Ampeln habe, bin ich mit dem Rad meist schneller. Wenn ich es mir leisten kann, würde ich also aufs Rad umsteigen. Aber wenn es nicht anders geht, kann ich weiterhin autofahren.
Autos sollten so unattraktiv gemacht werden, dass man sie nur benutzt, wenn es nicht anders geht
Der Autoverkehr wird ja auch nicht bewusst unattraktiver gemacht. Sondern es wird Platz und Raum geschaffen für andere Arten von Verkehr. Das geht zwangsweise zulasten vom MIV, denn das ist die vorherrschende Art von Verkehr. Und dabei sinkt natürlich auch die Attraktivität. Aber das ist wie gesagt ja nicht aus der Intention heraus, den Autofahrern einen reinzuwürgen, sondern den Raum auch für andere Verkehrsteilnehmer zu öffnen.
Ich kenne auch eine Mutter von vier Kindern, die mit dem Fahrrad einkaufen gefahren ist. Ich weiß von einem übergewichtigen Professor im Rentenalter, dssen Herzprobleme sich massiv gelindert haben, seitdem er mit dem Rad zur Arbeit fährt. Sicherlich sind die Antworten für den alleinstehenden Mann in den besten Jahren am einfachsten, aber das heißt, dass sie nur hier exklusiv greifen. Und ich persönlich würde mich mit 37 auch nicht mehr zu „in den besten Jahren“ zählen, trotzdem käme mir nie in den Sinn, auf Auto umzusatteln.
Interessant ist, sich zu fragen, wie die Leute das früher gewuppt bekommen haben. In den 20ern haste für den Einkauf viele Bollerwägen gesehen. Damals war für die natürlich auch noch Platz, wo heute Autos fahren. Auch Fahrrad-Anhänger sind eine bewährte Alternative. Ich frage mich, warum wir heute, nach all dem technischen und zivilisatorischen Fortschritt, nicht mehr dazu in der Lage sein sollen, so einzukaufen, wie es vor hundert Jahren noch funktioniert hat.
Das einzige Argument, das ich verstehen kann, sind Härtefälle, die für ihr kümmerliches Auskommen auf einem Dorf jeden Tag weite Arbeitswege haben und aus Gründen aber unbedingt auf dem Dorf wohnen bleiben müssen (z.B. derzeit noch zu hohe Mieten in der Stadt). Die meisten anderen Argumente würde ich der Notwendigkeit des Klimaschutzes einfach unterordnen. Und ja, Sprit ist da nur ein kleiner Faktor. Aber jede Autoanschaffung und jeder Autounfall hat da auch sein Gewicht an CO2-Produktion und Resourcenkonsum.
Nutze seit 6 Jahren Carsharing und sehe hier viel Zukunftspotential in 15-20 Jahren. Wenn Autonomes Fahren eventuell Realität ist und eine KI hier eine optimale Verteilung der Fahrzeuge gewährleisten kann z.b. oder man sogar welche direkt dann zu sich bestellen könnte. Bin jedes mal beim spazieren sehr deprimiert, wenn man diese Blecharmee an Autos in den Straßen sieht.